Nicht alle haben Zugang zu Schweizer Universitäten und Hochschulen oder einen Arbeitgeber, der die Weiterbildung finanziert. Sogenannte MOOCs (englisch «massive open online courses») bieten eine Alternative für diejenigen, die ihre Fähigkeiten mit minimalem Aufwand und möglichst preisgünstig vertiefen wollen.
Was ist ein MOOC?
Ein MOOC ist ein Kurs, der von einer Universität oder Fachhochschule angeboten wird und in der Regel für alle Interessierten offen ist. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können online auf das Kursmaterial zugreifen. In einigen Fällen können sie mit den Lehrenden über das Internet kommunizieren. Zumeist werden für die Teilnahme an diesen Kursen keine Gebühren erhoben. Für abschliessende Zertifikate können hingegen Kosten anfallen – meist sind es um die 50 Franken. Es gibt auch MOOCs, die nur über Plattformen zur Verfügung stehen, für die ein laufendes Abonnement zu zahlen ist.
MOOCs unterscheiden sich von Studiengängen dadurch, dass sie relativ kurz sind (durchschnittlich sieben Wochen). In der Regel behandeln sie ein bestimmtes Thema. Im Moment können Sie mit Schweizer MOOCs noch keine Abschlüsse erwerben. Sie können aber Kurszertifikate erhalten.
Welche Schweizer Bildungseinrichtungen bieten MOOCs an?
MOOCs werden von mehreren renommierten Schweizer Bildungseinrichtungen angeboten. In den meisten Fällen ist die Unterrichtssprache Englisch. Manche Kurse werden aber hingegen auf Deutsch beziehungsweise Französisch angeboten. Die einzelnen Kurse können Sie auf der Website der jeweiligen Institute oder über die Website Swissmooc.ch finden und sich dort anmelden.
- Die Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) bietet eine grosse Auswahl an MOOCs an: Big Data, Finanzen, Ingenieurwissenschaft, Management, Mathematik, Ökologie, Pädagogik, Physik, und Software-Entwicklung. Die Kurse finden an festen Terminen statt. Die Unterrichtssprache der Kurse ist teils Französisch, teils Englisch.
- Die MOOCs der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) drehen sich um diese Themen: Computerwissenschaft, Ökologie, Robotik, Software-Entwicklung und Sozialwissenschaften.
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Die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) bietet zu diesen Themen MOOCs an: Marketing, Pädagogik.
- Bei der Universität Basel gibt es Kurse zu Gesundheit, Management, Ökologie und Sozialwissenschaften.
- Die Universität Bern bietet auf ihrer Website kostenlos videobasierte Kurse an, die sie Flash MOOCs nennt. Themen sind unter anderem: Finanzen, Landwirtschaft, und Sozialwissenschaften.
- Die Universität Genf deckt ein besonders breites Spektrum ab. Das Angebot erstreckt sich über folgende Themen: Biochemie, Biologie, Finanzen, Geschichte, Management, Medizin, Menschenrechte, Ökologie, Philosophie, Physik, Recht, Software-Entwicklung und Statistik. Die Unterrichtssprache der Kurse ist teils Französisch, teils Englisch.
- An der Universität Lausanne thematisieren die angebotenen MOOCs Ethik, Gesundheit, Recht, Sozialwissenschaften, und Sport. Die Unterrichtssprache der Kurse ist teils Französisch, teils Englisch.
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Die Universität Luzern bietet gelegentlich MOOCs an (zum Beispiel zum Thema Gesundheit).
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Die Università della Svizzera Italiana bietet MOOCs zu den Themen Architektur, Literatur, und Tourismus an.
- Die Universität Zürich bietet MOOCs in folgenden Themenbereichen an: Finanzen, Kunst, Medizin, Ökologie, Pädagogik und Statistik.
- Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) bietet MOOCs zu den Themen Biologie, Lebensmittelproduktion, Linguistik und Nachhaltigkeit an.
Was bringen MOOCs?
Mit MOOCs können Sie Ihr Wissen kostengünstig oder komplett gratis aufbauen, ohne Ihr Zuhause zu verlassen. Wenn Ihnen die Berechtigung für den Besuch einer Schweizer Hochschule fehlen, bieten Ihnen MOOCs Zugriff auf das Wissen, das Sie benötigen. Auch wenn Sie bereits berufstätig sind und einfach nur auf dem neuesten Stand Ihrer Branche bleiben wollen, bieten MOOCs eine flexible Lösung für die Weiterbildung.
Soll ich für ein Zertifikat bezahlen?
Der Nutzen eines MOOC-Zertifikats ist umstritten. Berufsberater gehen davon aus, dass ein MOOC die Chancen auf dem Arbeitsmarkt nicht massgeblich verbessert. Aber immerhin signalisieren Bewerbende damit die Bereitschaft, sich weiterzubilden und sich in ein Thema zu vertiefen. Je renommierter das Bildungsinstitut, desto eher lohnt sich das Zertifikat für den Lebenslauf.
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