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Anlegen & Vorsorge

ETF günstig kaufen: Kosten im Schweizer Vergleich

21. Januar 2022 - Benjamin Manz

ETF gehören mittlerweile zu den populärsten Anlageinstrumenten. In der Schweiz ist der Kauf von ETF aber häufig noch teuer. Der folgende Ratgeber von moneyland.ch zeigt Ihnen, wie Sie beim Investieren in ETF Kosten sparen können.

Wie immer beim Investieren fallen auch beim Kauf von Exchange Traded Funds (ETF) Gebühren an. Dazu gehören jährliche Produktgebühren (TER), Spreads, Transaktionsgebühren (Courtagen), Depotgebühren sowie Steuern wie Umsatzabgaben.

Natürlich liegt es in Ihrem Interesse, möglichst wenig Gebühren zu zahlen, welche die ETF-Performance schmälern könnten. Dazu gehört die Wahl von möglichst günstigen ETF mit möglichst geringen Produktgebühren (TER) und tiefen Spreads. Verschiedene Online-Vergleiche und Börsenmagazine helfen bei der (nicht immer einfachen) Auswahl der richtigen ETF.

Häufig vergessen wird hingegen, dass auch «externe» Gebühren beim ETF-Kauf anfallen. So verlangen Schweizer Banken und Online-Broker teilweise sehr hohe Gebühren für ETF-Transaktionen und ETF-Depots.

Kaufgebühren von ETF im Vergleich

Im Unterschied zu manchen klassischen Anlagefonds fallen zwar bei ETF keine Ausgabegebühren an. Wie bei Aktien stellen Schweizer Banken aber Transaktionsgebühren – so genannten Courtagen – in Rechnung. Dazu kommen die staatlichen Umsatzgaben, die Stempelsteuern.

Das kann ins Geld gehen, wie ein Beispiel zeigt: Wer mit 20'000 Franken in einen an der SIX kotierten ETF investiert, zahlt je nach Bank bis zu 190 Franken an Courtagen. Dazu kommen Umsatzabgaben in der Höhe von 15 Franken (0.075% für Schweizer Wertschriften).

Noch stärker ins Gewicht fallen die Courtagen prozentual betrachtet bei kleineren Anlagebeträgen: Wer mit 1000 Franken einen ETF kauft, zahlt bei Schweizer Banken Courtagen von bis zu 50 Franken – das sind sehr hohe 5% des Anlagebetrags.

Doch es gibt auch günstigere Banken: für einen ETF-Kauf in der Höhe von 20'000 Franken verlangen die günstigsten Anbieter nur 9.85 Franken pro Transaktion – die teuersten Anbieter sind also in diesem Fall fast zwanzigmal teurer, wie der interaktive Online-Trading-Vergleich auf moneyland.ch zeigt.

Pauschalgebühren für ETF im Vergleich

Bei den meisten Schweizer Banken sind die Gebühren beim ETF-Kauf gleich hoch wie beim Aktien-Kauf. Dabei werden je nach Bank oder Online-Broker ganz unterschiedliche Gebühren in Rechnung gestellt. Am häufigsten sind prozentuale oder absolute Gebühren in Abhängigkeit zur Transaktionsgrösse. Häufig werden zusätzlich minimale Gebühren festgelegt. Prinzipiell gilt aber: Je grösser der Kaufbetrag, desto teurer der ETF-Kauf in absoluten Zahlen (wobei die Gebühr im Verhältnis zum Kaufbetrag in der Regel sinkt).

Doch es gibt auch einige Schweizer Banken, welche für in der Schweiz kotierte ETF im Online-Trading betragsunabhängige Pauschalgebühren festgelegt haben. Dazu gehören Swissquote (9 Franken plus Echtzeitzuschlag von 85 Rappen), Cash banking by zweiplus (29 Franken), BKB-EasyTrading (30 Franken) und Migros Bank (40 Franken pro Transaktion bis 100'000 Franken).

Verkaufsgebühren von ETF im Vergleich

Bei ETF wie auch bei den meisten anderen Wertschriften gilt: Bei einem Verkauf fallen die gleichen Transaktionsgebühren an wie bei einem Kauf. Beachten Sie also, dass Sie zweimal mit Courtagen rechnen müssen: Einmal beim ETF-Kauf und ein weiteres Mal beim ETF-Verkauf. Wenn es sich um prozentuale Gebühren handelt, sind Verkaufskosten von der Höhe des ETF-Betrags zum Verkaufszeitpunkt abhängig. Im Unterschied zu einigen klassischen Anlagefonds fallen allerdings keine Rücknahmegebühren an.

Depot- und Kontogebühren für ETF

Was häufig vergessen geht: Bei den meisten Schweizer Banken müssen Sie nicht nur mit Transaktionskosten beim Kauf und Verkauf von ETF, sondern zusätzlich mit Depotgebühren rechnen. Diese variieren je nach Bank erheblich. Viele Banken verlangen prozentuale Gebühren in Abhängigkeit zum Depotwert, wobei häufig Minimalgebühren anfallen.

Manche Banken verlangen unterschiedlich hohe Gebühren in Abhängigkeit zum Verwahrungsort – für im Ausland kotierte ETF können also höhere Gebühren anfallen. Manche Banken gehen sogar so weit, dass sie hohe Mindestgebühren pro Valor verlangen. Andere Banken stellen zusätzlich zu den Depotgebühren Kontoführungsgebühren oder Inaktivitätsgebühren in Rechnung. Alle Gebühren werden transparent im Online-Broker-Vergleich auf moneyland.ch aufgelistet und berechnet.  

ETF-Kosten im Gesamtvergleich

Wichtig ist, dass Sie vor dem ETF-Kauf die Bankkosten umfassend vergleichen. Dazu gehören neben den unterschiedlichen Courtagen auch Depotgebühren für die Verwahrung Ihrer ETF.

Beispiel: Wenn Sie zwei an der Schweizer Börse SIX kotierte ETF in der Höhe von je 20'000 Franken kaufen, ein Jahr im Depot halten und danach wieder verkaufen, kostet Sie das (ohne die Berücksichtigung der Produktgebühren) je nach Anbieter zwischen 164 Franken und rund 971 Franken.

Um Ihnen die aufwändige Vergleichsarbeit abzunehmen, hat moneyland.ch im interaktiven Online-Trading-Vergleich die genauen Gebühren für jeden einzelnen Anbieter programmiert. Nach Wunsch können Sie bei der Profilauswahl auch «individuelle Angaben» auswählen, um die Anzahl und Höhe der einzelnen Transaktionen genau anzugeben. Wie stark dann die resultierenden Kosten eine allfällige Rendite schmälern, können Sie mit dem ETF-Rechner einfach nachvollziehen.

ETF kaufen via Robo Advisor

Eine weitere Variante, in ETF zu investieren, offerieren digitale Vermögensverwalter. Auch Schweizer «Robo Advisor» investieren in erster Linie passiv via kostengünstige ETF. Allerdings kommen Pauschalgebühren dazu, die in der Regel zwischen 0.5% bis 1% pro Jahr betragen. In Pauschalgebühren sind Transaktionskosten und häufig auch Depotgebühren enthalten, allerdings meistens keine Produktkosten und Steuern.

Vorteil von digitalen Vermögensverwaltern: Sie müssen die ETF nicht selbst kaufen – auch um ein allfälliges Rebalancing und die Auswahl der richtigen ETF müssen Sie sich nicht selber kümmern. Der Robo Advisor nimmt Ihnen also Aufwand ab.

Nachteil: Gegenüber den günstigsten Schweizer Online-Brokern sind Robo Advisor in der Regel etwas teurer, zumindest wenn Sie Ihre ETF beim Broker nicht regelmässig kaufen und verkaufen möchten. Robo Advisor können aber im Vergleich zum selbständigen ETF-Handel (Execution Only) je nach Kundenprofil sogar günstiger als viele Banken sein.

Schweizer ETF-Sparpläne

ETF-Sparpläne mit regelmässigen Einzahlungen in gewünschte ETF sind in der Schweiz noch wenig verbreitet.

Es gibt mittlerweile aber immerhin einige Anbieter wie Avadis, Clevercircles, True Wealth, VZ Depotbank oder Zuger Kantonalbank, die auch ETF- oder Indexfonds-Sparpläne anbieten. In unserem Artikel zum Thema Fondssparpläne erfahren Sie dazu mehr.

Weitere Informationen:
Unabhängiger und interaktiver Online-Trading-Vergleich
Robo Advisor der Schweiz
ETF-Rechner

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Experte Benjamin Manz
Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.
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