An welcher Börse die ETFs kaufen?

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  • Benutzernamebernd.knoch
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Welche Überlegungen sind wichtig, um zu entscheiden, an welcher Börse ein gewisser ETF besser zu kaufen ist?

Ich weiss, dass bei manchen Brokern noch zusätzliche Gebühren verlangt werden, wenn man ETFs nicht in CHF, sondern in EUR oder USD kauft und dass die Abzüge beim Kauf bei ausländischen Börsen grösser sind.

Welche andere Gründe gibt es, an einer oder an der anderen Börse denselben ETF zu kaufen? Danke. 

 
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  • BenutzernameMoneyguru von moneyland.ch
  • OrtSchweiz
  • Status Experte
  • Registriert seit04.08.15
  • Beiträge4079

Guten Tag

Bezüglich der Wahl der Börse beim ETF-Kauf gibt es mehrere Faktoren, die zu beachten sind:

1. Börsengebühren: Je nach Broker sind die Börsengebühren nicht in der Courtage (Transaktionsgebühr) enthalten. Börsengebühren sind aber in der Regel verhältnismässig gering (ausser bei exotischen Börsenplätzen). Weitere Informationen zum Thema Börsengebühren.

2. Courtagen und Depotgebühren: Wählen Sie einen Broker mit möglichst günstigsten Handelskosten und Depotgebühren. Diese können aber auch bei einem und demselben Broker je nach Wertschrift variieren. Manche Schweizer Broker haben speziell günstigste Gebühren für ETF, die an Schweizer Börsen gehandelt werden (aber nicht im Ausland). Einige Banken haben höhere Courtagen und Depotgebühren für Wertpapiere (wie ETF, Aktien usw.), die an einem ausländischen Handelsplatz gehandelt werden. Die Courtagen können auch je nach Börsenplatz variieren. Einen guten Anhaltspunkt bezüglich der Kosten liefert Ihnen der Online-Broker-Vergleich.

3. Spreads: ETF-Spreads können je nach Börsenplatz variieren. Geringstmöglichste Spreads und grösstmögliche Liquidität am Börsenplatz sind optimal.

4. Währungskosten: Währungsrisiken entstehen unter anderem durch die Zusammensetzung des gewünschten ETF. Aber auch die Handelswährung des ETF kann entscheidend sein. Wenn Sie beispielsweise mit einem Depot in CHF einen ETF mit der Handelswährung USD kaufen, verdient der Schweizer Broker am Wechselkurs mit. Wenn möglich können Sie einen ETF in der gleichen Währung wie Ihre Depot-Referenzwährung wählen, um diese Umrechnungskosten zu vermeiden.

5. Verrechnungssteuer: Bei ETF mit Schweizer Domizil wird die Verrechnungssteuer abgezogen (die Sie aber wieder zurückerhalten), bei ETF mit ausländischem Domizil nicht. Auch die ausländischen ETF-Anbieter selbst müssen auf Schweizer Wertschriften (falls diese solche im ETF haben) Verrechnungssteuer bezahlen, die diese aber nicht zurückerhalten. Also: Für ETF mit Schweizer Wertschriften sollten Sie wenn möglich einen Schweizer ETF-Anbieter (in der Regel auch mit Schweizer Börsenplatz wie SIX) wählen.

Weitere Informationen:
Online-Broker-Vergleich
ETF günstig kaufen

 

 
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  • Benutzernamebernd.knoch
  • Status Member
  • Registriert seit17.12.17
  • Beiträge7

Danke für die Antwort. Kann man irgendwo einen Überblick bekommen über die Gebühren und Steuern für die in der Schweiz wohnende Personen bei den deutschen, französischen, italienischen, englischen und niederländischen Börsen?

Nach mehreren Jahren werden die heute gekauften ETFs relativ viel Geld kosten. Wie würde es aussehen, wenn man diese ETFs verkaufen will? Wird es dann bei einer kleineren Börse, wie SIX, mehrere Wochen/Monate dauern bis man einen Käufer für diese ganze Summe gefunden hat?

 
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  • BenutzernameSimon91
  • Status Member
  • Registriert seit29.06.20
  • Beiträge2

Guten Tag miteinander

Ich habe vor, demnächst eine für mich nicht gerade all zu kleine Summe Geld in ETFs zu investieren. Der Betrag ist hierbei wenig entscheidend.

Meine Frage ist folgende. Wenn ich mich als Schweizer entscheide, Teile meiner ETFs an beispielsweise einer französischen Börse (Euronext Paris zum Beispiel) zu kaufen, hat das dann Einfluss auf die Steuern, die erhoben werden können? Ich meine damit nicht die jährlichen Steuern in der Schweiz. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich eventuell dann auch noch einen gewissen Teil meines Gewinnes in Frankreich abgeben muss, weil ich ja an dieser Börse Handel betrieben habe.

Habe gelesen, dass die Franzosen da bisschen extremer sind, als wir es hier in der Schweiz haben, daher möchte ich das nicht unbedingt riskieren und mich genauer darüber informieren.

Da sich die Grundgebühren (TER) für einen ETF aber doch je nach Börse unterscheiden, macht es möglicherweise durchaus Sinn, meine ETFs in Frankreich zu kaufen, wenn das mit den Steuern so nicht zutrifft, wie ich das eben geschildert habe.

Generell bin ich der Meinung, dass ich in Frankreich nicht steuerpflichtig bin, nur weil ich an dieser Börse handle (nicht so wie bei US-Aktien). Leider bin ich aber kein Steuerexperte und suche darum hier nach Rat.

Vielen Dank schon im Voraus für die Hilfe.
Grüsse

Simon

 
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  • BenutzernameChris_
  • Status Member
  • Registriert seit04.10.19
  • Beiträge48

@bernd.knoch

Wenn du beispielsweise europäische Wertpapiere an der XETRA handelst, bezahlst du 0.0063%plus EUR 0.43. Eine Zusammenstellung für Börsengebühren weiterer europäischer Börsen konnte ich nicht finden. Du musst also bei den jeweiligen Börsen oder dem Broker selbst nachfragen, was ich dir sowieso empfehle, denn einige Broker verrechnen die Börsengebühren vollumfänglich weiter, bei anderen sind sie in den Courtagen inklusive. So oder so, solltest du dich aber auf die Courtagen fokussieren, weil die Börsengebühren sehr tief sind und nie den Löwenanteil ausmachen (zumindest nicht bei mir bekannten Börsen).

Zu deiner Frage bezüglich Liquidität: Wenn du beispielsweise einen ETF von ishare auf den S&P 500 an der NYSE handelst, wirst du kaum Liquiditätsprobleme haben, auch wenn es sich um grosse Beträge handelt. Für die meisten ETF gibt es mindestens einen liquiden Markt, wichtig ist, dass du den ETF an diesem Markt handelst.

Beispiel

Den ETF «SPDR S&P 500 (SPY)» hat an der NYSE ein rund 36'000 Mal höheres Volumen als an der mexikanischen Börse. Das Volumen von ETF an verschiedenen Börsen findest du z.B. unter https://www.investing.com/etfs/spdr-s-p-500.

 

@Simon91

Ich habe noch nie davon gehört, dass ein Land Steuern auf Kursgewinnen für Ausländer erhebt, nur weil diese an ihrer Börse gehandelt werden. Mit Sicherheit kann ich deine Frage aber nicht beantworten, weil ich nie an einer französischen Börse gehandelt habe. Ich halte es aber für unwahrscheinlich.

Wenn du direkt oder indirekt (über einen ETF) französische Aktien hältst, fallen jedoch Quellensteuern von 12.8% an (früher 30%), die du aber via DA-1-Formular anrechnen lassen kannst.

Bezahlen musst du natürlich die Börsengebühren beim Kauf und Verkauf, aber die sind tief und deshalb vernachlässigbar.

 
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  • BenutzernameSimon91
  • Status Member
  • Registriert seit29.06.20
  • Beiträge2

@Chris_
Danke für deine Auskunft. Ich habe das wegen den Steuern irgendwo mal aufgeschnappt, mir aber gedacht, dass das wohl eher nicht zutrifft. Nichtsdestotrotz wollte ich mich diesbezüglich aber absichern. Daher danke ich dir sehr für deine Antwort. Du hast mir meine Vermutung somit bestätigt, also steht da nichts im Wege.
 

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