Portfolio-Absicherung 2021

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  • Benutzernamee.nap
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  • Beiträge6

Hallo zusammen 

ich bin nun seit mehr als 3 Wochen intensiv mit der Portfolio Zusammensetzung beschäftigt, und habe mich für die Aufstellung 70% risikobehaftet und 30% risikoarm entschieden. 

Der risikobehaftete Teil setzt sich wie folgt zusammen: 

42% MSCI Word, 18% MSCI EM IMI, 5% Gold, 5% Immobilien 

Beim risikoarmen Teil hängt es zurzeit, was mich bis heute am Investment-Start gehindert hat. Kann mir jemand eine Empfehlung geben? Macht es nicht doch noch Sinn zur Risikominimierung die restlichen 30% in: CH Unternehmensanleihen, ausländische CHF Anleihen, o.ä. zu investieren?

Ich meine man liest immer wieder, dass man die Anleihen als Absicherungs Komponente nicht ausser Acht lassen soll, auch nicht heute im Niedrigzinsumfeld... 

Was meint ihr dazu? 

Ich bin wirklich EXTREM dankbar über die Einschätzungen aus dem Forum!

Liebe Grüsse

 

 
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  • Benutzernamekarlweber
  • Status Member
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  • Beiträge46

Vergessen Sie nicht, dass Sie auch eine Pensionskasse (2. Säule) haben.

Beachten Sie, dass die Vermögenswerte der 2. Säule sowohl festverzinslich als auch in Schweizer Franken denominiert sind (da ist keine Währungsabsicherung erforderlich).

Portfolio nach der Bogle-Strategie: Ihr Alter als Prozentsatz von 100 = Anleihen % des Portfolios; der Rest Ihres Vermögens verteilt sich auf globale Aktien und lokale Aktien (kein Währungsrisiko).

Wenn Sie eine beträchtliche Menge an Säule-2-Vermögenswerten haben, könnte der zusätzliche Kauf von Anleihen also zu konservativ sein. Sie müssen ja immer Ihre ganze Vermögenssituation betrachten - dazu gehört auch die Pensionskasse.

Erwägen Sie stattdessen, die 30% in einen oder mehrere Schweizer Aktien-ETFs (z.B. SPI oder SMI) zu investieren.

 
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  • Benutzernamee.nap
  • Status Member
  • Registriert seit26.04.21
  • Beiträge6

Vielen Dank für Ihre hilfreiche Antwort. Das ist wahr, ich habe das mit der Pensionskasse noch gar nicht überlegt. 

Ich bin erst 28, habe daher sehr wenig in der PK. 

Es geht mir beim Anleihen-Anteil eher darum, in meinem Portfolio die Schwankungen bzw. die Verluste zu minimieren, da es doch meistens mehrere Jahre dauert, einen Verlust von z.B. -20% wieder aufzuholen, nur dass ich dann wieder beim Stand wie am Anfang bin? dann habe ich ja quasi mehrere Jahre verloren, da ich nur die Erholung meines Portfolios absitze und auch in schlechteren Marktphasen günstig nach kaufe. 

Und mit einem hohen Aktienanteil von 70% World+EM und 30% CH ist so ein Verlust schon möglich. 

Oder verstehe ich bezüglich dem Verlust etwas falsch? kann mir vielleich jemand erklären wie ich einen Verlust von zum Beispiel -30% auf das Gesamtportfolio wieder nachhole und ob das wirklich 12 Jahre dauern kann?

Liebe Grüsse 

 
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  • BenutzernameMoneyguru von moneyland.ch
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  • Status Experte
  • Registriert seit04.08.15
  • Beiträge4079

Guten Tag

Es gibt mindestens 2 wichtigenPunkte bei den Risikoüberlegungen Ihrer Anlagestrategie:

1. Was haben Sie sonst noch für Vermögenswerte? 
2. Wie lange möchten Sie anlegen?

Zum ersten Punkt: Die erwähnte Pensionskasse kann eine Rolle spielen (vielleicht bei Ihnen auch erst in Zukunft, kann aber langfristig entscheidend sein), mögliche Immobilien, Erbvermögen, Sparkonten usw. 

Beispiel: Wenn Sie bereits z.B. 50% Ihres Vermögens auf einem Sparkonto haben, ist die Hälfte bereits sehr konservativ "angelegt". 

Obligationen sind aufgrund des Negativzinsumfelds etwas aus der Mode gekommen, kann sich aber wieder ändern.

Zum zweiten Punkt: Die Anlagedauer ist entscheidend. Wenn Sie zum Beispiel für 20-30 Jahre anlegen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass Sie bei einer gut diversifizierten 100% Aktien-Strategie im Plus sind. Anders ausgedrückt: Je länger Sie anlegen, desto weniger riskant werden Aktien. 

Das zeigt zumindest ein Blick in die Vergangenheit:
Wie gut rentieren Schweizer Aktien?
Historische Entwicklung von Sparzinsen

Wenn Sie also das Geld in 5 Jahren wieder brauchen, ist eine 100% Aktienstrategie sicher sehr riskant. Wenn Sie das Geld in 30 Jahren wieder brauchen, sind Aktien je nach Betrachtungsweise weniger riskant als Sparkonten.

Noch ein Punkt: Gut diversifizieren können Sie auch via ETFs, das ist etwas einfacher als via Einzelaktien. Bei beiden ist noch wichtig, dass Sie eine günstige Online-Trading-Plattform wählen. Die finden Sie im Online-Trading-Vergleich auf moneyland.ch. 

Und last but not least: Anlegen können Sie auch via Säule 3a, da können Sie noch zusätzlich steuern sparen. Hier geht es zum Vorsorgefonds-Vergleich.

Beste Grüsse vom Moneyguru

 
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  • Benutzernamee.nap
  • Status Member
  • Registriert seit26.04.21
  • Beiträge6

Hallo Moneyguru 

Vielen Dank für deine hilfreichen Antworten. 

Kann ich also sagen, dass ich zu meinem risikofreien Teil von 30% die monatlichen Zahlungen an die 3.Säule einrechnen kann? Dort wird es zwar wieder investiert (VIAC), jedoch brauche ich das Geld nicht. Auf dem Sparkonto habe ich auch noch mindestens 4 Monatslöhne beiseite gelegt. 

 

Somit könnte ich für den 70% risikobehafteten Teil (100-30) die komplette Aktienstrategie fahren? Sprich World, EM und Home Bias . 

Da aber VIAC auch 30% des Aktienanteils in CH Aktien investiert, stellt sich mir noch eine letzte Frage zum Schluss: 

Könnte ich in meinem eigenen Portfolio über den Broker evtl. auf den Schweizer Aktien ETF verzichten? 

 

Danke 

 
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  • BenutzernameMoneyguru von moneyland.ch
  • OrtSchweiz
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  • Registriert seit04.08.15
  • Beiträge4079

Guten Tag

Risiko ist relativ zur Anlageklassen. Sie könnten ein aktuelles Gesamtbild Ihres Vermögens zusammenstellen: z.B. x% Aktien, y% Sparkonten usw. Wenn Sie in der Säule 3a zum Beispiel mit einer 3a-App 100% auf ein Aktienportfolio setzen, sollten Sie dieses entsprechend bei den Aktien einteilen.

Wenn Sie das sauber aufgelistet haben, könnten Sie noch im Excel eine Simulation mit unterschiedlichen zukünftigen Wachstumsraten machen (z.B. Aktien 5% pro Jahr annehmen, was im Vergleich zur Vergangenheit konservativ wäre; beim Sparkonto könnten Sie zur Sicherheit mit 0% rechnen).

Zum Teil Ihres Vermögens, das Sie noch zusätzlich zur Säule 3a anlegen möchten: Wenn Sie dieses auch in Aktien (oder Aktien-ETFs) anlegen, müssten Sie sich vor allem überlegen, wie lange Sie dieses mindestens investiert halten möchten und können. Denken Sie dabei auch an Notfallsituationen, mögliche Familiengründung usw. Und Sie müssen ruhig schlafen können, wenn die Börsen einmal während 5 Jahren auf Tauchstation sind. 

Wie Sie schlussendlich Ihre gesamte Portfolio-Situation einteilen, hängt auch von Ihrer Risikotoleranz und Ihrer Risikofähigkeit ab. Schlussendlich ist es keine Naturwissenschaft, also von vielen Unsicherheiten geprägt.

Zur Frage mit der ETF-Region: Tatsächlich ist das immer ein grosses Diskussionsthema. Auch passives Investieren via ETFs beinhaltet eine aktive Komponente (auf welche ETFs Sie setzen). Nur auf den Schweizer Markt zu setzen wäre - aus internationaler Perspektive - zu wenig diversifiziert. Andererseits sind in vielen "globalen" ETFs amerikanische Aktien stark übervertreten.

Last but not least: moneyland.ch ist kein Anlageberater. Wir halten nur die allgemeinen Anlageregeln fest.

Beste Grüsse vom Moneyguru

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