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Kredite & Hypotheken

Hypotheken: Die 11 grössten Kostenfallen

1. Juni 2024 - Benjamin Manz

Schweizerinnen und Schweizer bezahlen von allen Bankprodukten am meisten für Hypotheken. Wo die grössten Kostenfallen lauern, erfahren Sie im folgenden Ratgeber von moneyland.ch.

Schweizer Hypothekarnehmer bezahlen jährlich mehrere Milliarden Franken zu viel für ihre Hypotheken. Dabei lassen sich die grössten Kostenfallen mit ein paar einfachen Tipps relativ leicht vermeiden. moneyland.ch listet hier die grössten Kostenfallen auf.

1. Falsches Modell wählen

Als Hypothekarnehmer haben Sie die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Festhypotheken und Saron-Hypotheken. Leider entscheiden sich viele Hypothekarnehmer nicht für das richtige Modell oder die richtige Laufzeit. Die Wahl des optimalen Modells und der bestmöglichen Laufzeit ist nicht immer einfach. Eine unabhängige Beratung kann sich lohnen.

2. Hypothek unnötig splitten

Hypothekenanbieter und -vermittler empfehlen allzu oft, die Hypothek in mehrere Tranchen aufzuteilen. Ein solches «Splitting» kann im Einzelfall sinnvoll sein. Oft überwiegen aber die Nachteile und Sie zahlen drauf. So haben Sie bei einzelnen Tranchen mit ungleichen Laufzeiten schlechtere Verhandlungsmöglichkeiten. Auch ein späterer Anbieterwechsel kann mit einer gesplitteten Hypothek erschwert sein. Umso grösser ist die Abhängigkeit vom Anbieter.

3. Nicht verhandeln

Schweizerinnen und Schweizer verhandeln oft nur widerwillig. Im Fall von Hypotheken kann das richtig teuer werden. Wenn Sie richtig verhandeln, können Sie rasch einmal Tausende von Franken herausholen. Die meisten Hypothekarzinsen sind nur «Schaufensterpreise» und deshalb nicht in Stein gemeisselt.

Im Schweizer Hypothekenmarkt ist Feilschen angesagt wie auf dem Basar. Lassen Sie sich nicht von der Honigstimme Ihres Bankberaters verführen: Seine Aufgabe ist es, Ihnen eine möglichst teure Hypothek zu verkaufen.

Ihr Interesse sollte aber sein, eine möglichst günstige Hypothek zu bekommen. Günstigere Konkurrenzofferten oder Hypothekarzinssätze anderer Banken stärken Ihre Verhandlungsposition. Wenn die Bank nicht auf Ihre Zinswünsche eingeht, können Sie auch einfach mit dem Abbruch der Gespräche drohen. Nicht selten lenkt die Bank dann plötzlich ein.

4. Nur die Hausbank berücksichtigen

Viele Hypothekennehmer lassen sich von ihrer traditionellen Hausbank zum Abschluss einer Hypothek überreden. Grundsätzlich ist nichts gegen die Hausbank einzuwenden – sofern die Konditionen stimmen. Oft vergessen Bankkunden jedoch, Alternativen in Betracht zu ziehen.

Sie sollten zumindest einige weitere Angebote von anderen Anbietern einholen. Sind diese günstiger als das Angebot der Hausbank, konfrontieren Sie diese mit den günstigeren Angeboten der Konkurrenz. Nicht selten passt die Bank dann ihr Angebot an.

5. Online-Hypotheken vergessen

Mittlerweile sind verschiedene Online-Hypotheken auf dem Markt. Im Durchschnitt sind Online-Hypotheken deutlich günstiger als herkömmliche Hypotheken bei Banken und Versicherungen.

Ein weiterer Vorteil: Die angegebenen Zinssätze entsprechen in der Regel den effektiven Angeboten. Online-Hypotheken sind vor allem für erfahrene Hypothekarnehmerinnen und -nehmer empfehlenswert, die keine zusätzliche Beratung mehr benötigen, zum Beispiel im Rahmen einer Ablösung.

6. Nicht vergleichen

Generell vergleichen Schweizer Hypothekarnehmer ihre Konditionen viel zu selten und nehmen stattdessen das erstbeste Angebot an. Dabei würden sich oft Tausende von Franken pro Jahr sparen lassen.

Der grösste Hypotheken-Zinsvergleich der Schweiz auf moneyland.ch gibt Ihnen einen guten Überblick über alle relevanten Zinsangebote von Banken, Versicherungen und Online-Hypotheken. Bei vielen Angeboten können Sie aber noch nachverhandeln. Holen Sie mehrere Offerten ein und entscheiden Sie sich für das günstigste Angebot.

7. Den falschen Vermittler wählen

Gute und unabhängige Hypothekenberater können durchaus ihre Berechtigung haben: Sie können Ihnen Aufwand ersparen und im Idealfall sogar einen günstigeren Zinssatz aushandeln.

Leider sind viele Vermittler nicht unabhängig, sondern von Abschlussprovisionen abhängig. So ist es nicht verwunderlich, dass sich auch die Zinsangebote von Berater zu Berater unterscheiden. Vermeiden Sie auf jeden Fall Vermittler, die Ihnen ihr Geschäftsmodell und die genauen Kosten im Vorfeld nicht transparent machen können oder wollen.

8. Zu spät aus der Hypothek aussteigen

Wer eine Festhypothek vorzeitig auflösen will, muss in der Regel mit sehr hohen Vorfälligkeitsentschädigungen rechnen. Trotzdem kann sich ein Ausstieg lohnen, wenn die Ersparnis mit der neuen Hypothek grösser ist als die Vorfälligkeitsentschädigung. moneyland.ch hat einen Hypotheken-Rechner für den vorzeitigen Ausstieg entwickelt, der Ihnen zeigt, ob sich eine vorzeitige Kündigung für Sie lohnt oder nicht.

9. Hypothek nicht frühzeitig zurückzahlen

Viele Eigenheimbesitzer «sitzen» auf hohen Hypotheken, weil sie glauben, dass sich das aus steuerlichen Gründen lohnt. Das ist aber nicht immer der Fall. In manchen Fällen kann es sich lohnen, die Hypothek zu amortisieren. Auch wenn Ihre Bank etwas anderes sagt. Vergessen Sie nicht: Die Bank verdient natürlich weniger, wenn Sie die Hypothek teilweise oder sogar ganz zurückzahlen.

10. Hypothek überhastet abschliessen

Es gibt Eigenheim-Besitzer, die aus finanziellen Gründen gar keine Hypothek aufnehmen sollen. Nicht immer ist Kaufen nämlich dem Mieten vorzuziehen. Ob sich eine Hypothek für Ihre finanzielle Situation empfiehlt, finden Sie dank den Hypotheken-Rechnern auf moneyland.ch heraus.

11. Spezialhypotheken überbewerten

Manche Schweizer Banken bieten Hypotheken mit speziellen Vergünstigungen an. Darunter gehören Familien-Hypotheken, Öko-Hypotheken und Start-Hypotheken. Auch Hypotheken in Verbindung mit Einkaufsbonusprogrammen werden angeboten.

Grundsätzlich ist gegen solche Sonderrabatte nichts einzuwenden. Lassen Sie sich aber durch Sonderaktionen nicht davon abhalten, die Angebote mit anderen Hypotheken zu vergleichen. Oft gibt es noch günstigere Hypotheken als die beworbenen Sonderangebote. Zudem sind solche Sonderaktionen meist zeitlich begrenzt.

Weitere Informationen:
Hypotheken-Vergleich
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Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.
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