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News: Versicherungen

Krankenkassenprämien 2017 steigen markant

27. September 2016 - Benjamin Manz

Am 26. September 2016 hat das Bundesamt für Gesundheit BAG die offiziellen Krankenkassenprämien für das Prämienjahr 2017 publiziert. Bereits kurz nach der Publikation hat moneyland.ch als erster Vergleichsdienst der Schweiz alle Prämiendaten von Priminfo (BAG) veröffentlicht.

Nur noch 53 Krankenkassen

Im Zug der Konsolidierung der Schweizer Krankenversicherungen sind per 2017 vier weitere Krankenkassen verschwunden: Sansan wird in die Progrès, Avanex in die Helsana, kmu in die ÖKK und Wincare in die Sanitas integriert.

Insgesamt werden so mehr als 570'000 Kunden direkt zur entsprechend neuen Krankenkasse «verschoben», sofern die Versicherten nicht bis Ende November zu einer anderen Kasse wechseln. Bei Sansan und Avanex sind je 205'000 Versicherte betroffen, bei der kmu 6000 und bei der Wincare ungefähr 160'000 Kunden.

Prämien steigen um 5.3%

Im Durchschnitt steigen die Prämien gegenüber 2016 um hohe 5.3% im gewichteten Durchschnitt, wie die aktuelle Studie von moneyland.ch ergeben hat. Ungewichtet, also ohne auf die Anzahl der Versicherten der jeweiligen Kassen Rücksicht zu nehmen, beträgt der Prämienanstieg sogar 6.8%.

Überdurchschnittlich steigen die Krankenkassenprämien für hohe Franchisen, Telmed- und HMO-Modelle sowie für junge Erwachsene und noch stärker für Kinder.

Kinder überdurchschnittlich betroffen

Für Kinder steigen die Prämien im gewichteten Durchschnitt um 6.4% (ungewichtet 7.75%), für junge Erwachsene um 5.5% (ungewichtet 6.9%) und für Erwachsene um 5.2% (ungewichtet 6.7%).

In absoluten gewichteten Werten nehmen die Prämien der Kinder allerdings «nur» um 5.90 Franken pro Monat zu und betragen 2017 im Mittel 97.30 Franken pro Monat. Bei jungen Erwachsenen steigt die durchschnittliche Prämie 2017 um 17.20 Franken pro Monat auf 328.70 Franken pro Monat, bei Erwachsenen um 17.90 Franken auf 364.10 Franken pro Monat.

Grosse Prämienunterschiede zwischen den Kantonen

Auch je nach Kanton gibt es grosse Prämienunterschiede. So erhöhen sich die Prämien im Kanton Glarus für Erwachsene um 8.2%, im Kanton Zürich hingegen nur um 4.1%.

Für junge Erwachsene ist die Prämienerhöhung im Kanton Glarus mit 8.7% am höchsten, am geringsten ebenfalls im Kanton Zürich mit 4.1%. Bei Kindern steigen die Prämien im Kanton Appenzell-Innerrhoden am stärksten an, während sie in Bern «nur» um durchschnittlich 4.3% erhöht werden.

Im Prämienjahr 2017 zahlen die erwachsenen Versicherten ab einem Alter von 26 Jahren im Durchschnitt die höchsten Prämien im Kanton Basel-Stadt, nämlich hohe 469.90 Franken pro Monat. Im Kanton Genf sind die Prämien mit 460.60 Franken pro Monat ebenfalls hoch. Die geringsten Prämien zahlen erwachsene Krankenversicherte in den Kantonen Appenzell Innerrhoden (271.80 Franken) und Nidwalden (285.70 Franken).

Prämienaufschläge steigen mit Höhe der Franchise

Während die Prämien mit einer 300er-Franchise für Erwachsene schweizweit im gewichteten Durchschnitt um 4.8% auf rund 407 Franken pro Monat ansteigen, werden die Prämien der 500er- Franchise im Prämienjahr 2017 um 4.9%, der 1000er-Franchise um 5.4%, der 1500er-Franchise um 5.8%, der 2000er-Franchise um 5.99% und der 2500-Franchise sogar um 6.02% teurer. Die Prämien für die 2500er-Franchise für Erwachsene betragen im nächsten Jahr im monatlichen Durchschnitt rund 277 Franken.

Individueller Prämienvergleich wichtig

Durchschnittswerte sind interessant, entscheidender ist aber schlussendlich für jeden Versicherten der individuelle Prämienvergleich. Die Höhe der Prämien kann nämlich je nach Altersgruppe, Prämienregion, Modell, Unfalldeckung und Franchise ganz unterschiedlich ausfallen.

Ein Prämien-Vergleich lohnt sich für alle Versicherten, da die Prämienunterschiede auch dieses Jahr markant sind und weit über 1000 Franken pro Person betragen können.

Weitere Informationen:
Unabhängiger Krankenkassenvergleich

Krankenkassen-Prämien im Vergleich

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Experte Benjamin Manz
Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.