Die Kreditkarte ist das zweitbeliebteste Zahlungsmittel der Schweizerinnen und Schweizer. In Geschäften ist nur Bargeld beliebter, bei Online-Käufen der Kauf auf Rechnung. Doch bei Transaktionen im Internet gibt es einige Kostenfallen, die vielen Konsumentinnen und Konsumenten nicht bewusst sind. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten.
Online-Einkäufe mit Debitkarten
Mit den neuen Debitkarten Debit Mastercard und Visa Debit können Konsumentinnen und Konsumenten auch im Internet bezahlen. Mit Schweizer Maestro- und V-Pay-Karten war dies nicht möglich. Die Tipps in diesem Artikel gelten grundsätzlich auch für Einkäufe, die mit einer Debitkarte bezahlt werden.
Kreditkarten-Zahlungen im Internet
In der Umfrage von moneyland.ch zu den Schweizer Zahlungsmitteln gaben 80 Prozent der Befragten an, für Einkäufe im Internet eine Kreditkarte zu verwenden, 31 Prozent nutzen dafür eine Prepaid-Kreditkarte. 50 Prozent verwenden eine Debitkarte, um ihre Einkäufe im Internet zu bezahlen.
Was viele nicht wissen: Im Internet lauern Kostenfallen. Das gilt vor allem für Zahlungen in ausländischen Online-Shops.
Fremdwährungsgebühren bei Online-Zahlungen
Bei Zahlungen in Fremdwährungen auf ausländischen Webseiten wie beispielsweise Amazon fallen Fremdwährungsgebühren an. Dabei werden von den Kreditkarten-Herausgebern nicht nur die Bearbeitungsgebühren für Fremdwährungen in Rechnung gestellt. Zusätzlich zahlen Kreditkarten-Inhaber die Aufpreise in den Fremdwährungskursen. Je nach Kreditkarte fallen unterschiedlich hohe Kosten an, wie der unabhängige Kreditkarten-Vergleich auf moneyland.ch zeigt. Was es bezüglich Fremdwährungsgebühren bei Kreditkarten zu beachten gilt, erfahren Sie hier.
Dynamische Währungsumrechnung im Internet
Besonders achtgeben sollten Sie bei Kreditkarten-Zahlungen auf ausländischen Online-Shops in Schweizer Franken. Bei den meisten Schweizer Kreditkarten fallen nämlich seit einiger Zeit auch dann Bearbeitungsgebühren an, wenn Sie im Ausland oder auf ausländischen Webseiten in Schweizer Franken zahlen. Auf den Infoseiten der betroffenen Kreditkarten auf moneyland.ch wird jeweils auf diesen Umstand hingewiesen.
Der Grund für diesen Zuschlag gemäss Kartenherausgebern: Im Ausland würden höhere Kosten seitens Mastercard und Visa anfallen, ausserdem sei das Betrugsrisiko im Fall von Auslandtransaktionen höher.
Die Bearbeitungsgebühren für ausländische Transaktionen in Schweizer Franken sind ein Mitgrund, weshalb Sie auf die so genannte dynamische Währungsumrechnung (DCC) verzichten sollten. Im Fall der dynamischen Umrechnung werden die Preise automatisch in Schweizer Franken angezeigt. Dabei kommt jedoch häufig ein unvorteilhafter Kurs zur Anwendung. Und bei Schweizer Kreditkarten der erwähnte Aufschlag obendrauf. So bietet beispielsweise Amazon die Zahlungen in Schweizer Franken statt in Euro an – für Schweizer Käufer ist das jedoch meist ein Verlustgeschäft.
Bearbeitungsgebühren auf Webseiten mit Schweizer Domains
Aber auch ohne dynamische Währungsumrechnung können Kreditkarten-Bearbeitungsgebühren bei Transaktionen in Schweizer Franken anfallen. Das ist in der Regel dann der Fall, wenn die Domain nicht auf .ch lautet oder die Schweizer Domain (wie amazon.ch) auf eine ausländische (wie amazon.de) umgeleitet wird.
Heimtückisch: Sogar bei Schweizer Domains (die auf .ch lauten) können diese Bearbeitungsgebühren anfallen. Nämlich dann, wenn der Geschäftssitz der Firma ausserhalb der Schweiz liegt. Gerade bei grösseren Webseiten mit Schweizer Domains und ausländischem Sitz (wie zalando.ch) zeigen sich Schweizer Kreditkartenherausgeber jedoch auf Anfrage von moneyland.ch häufig «kulant» und stellen die Zusatzgebühren nicht in Rechnung. In Einzelfällen kann es auch vorkommen, dass Einkäufe auf Schweizer Webseiten (mit der Endung .ch) von Unternehmen mit Sitz in der Schweiz mit dieser Gebühr belastet werden. Als Grund wird angegeben, dass die Transaktion über einen ausländischen Zahlungsanbieter abgewickelt wird.
Trotzdem empfiehlt moneyland.ch, bei Käufen auf Schweizer Webseiten in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen kurz nachzuschauen, ob der Geschäftssitz in der Schweiz oder im Ausland liegt. Im Zweifelsfall sollten Sie im Voraus bei Ihrem Kreditkarten-Herausgeber nachfragen, welche Gebühren fällig werden. Ihre IP-Adresse ist hingegen nicht relevant, was bedeutet, dass Sie auf Schweizer Webseiten mit Sitz in der Schweiz auch aus dem Ausland kostenfrei in Schweizer Franken bezahlen können.
Ein weiterer Tipp: Verwenden Sie eine Kreditkarte, die grundsätzlich keine Gebühren für Einkäufe in Schweizer Franken berechnet. Das ist nur bei ganz wenigen Schweizer Kreditkarten der Fall, zum Beispiel bei der Migros Cumulus Kreditkarte Visa und der Prepaidkarte von Neon.
Weitere Informationen:
Kreditkarten-Vergleich
Kreditkarten: Händler-Zuschläge
Kreditkarten-Fremdwährungsgebühren
Dynamische Währungsumrechnung
Zahlungsmethoden für Onlineshopping in der Schweiz