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News: Banken

Neue Debit-Karten von Schweizer Banken

17. Februar 2020 - Ralf Beyeler

Viele Schweizer Banken werden ihren Kunden statt der Maestro-Karte die neuen Karten «Debit Mastercard» und «Visa Debit» anbieten. Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat bei Schweizer Banken nachgefragt.

Ein Update des Artikels für das Jahr 2022 finden Sie hier.

Debitkarten sind bei Schweizer Bankkunden sehr beliebt. Über 10 Millionen Debitkarten sind im Umlauf. Am beliebtesten ist die Maestro-Karte von Mastercard, gefolgt von der Postfinance Card und der V-Pay-Karte von Visa.

Zurzeit wird der Kartenmarkt durch die Debitkarten Debit Mastercard und Visa Debit neu aufgemischt.

Der grösste Vorteil der neuen Debitkarten Debit Mastercard und Visa Debit gegenüber der herkömmlichen Debitkarten Maestro und V-Pay ist, dass Kunden damit weltweit in Online-Shops bezahlen können.

Im Vergleich zu Kreditkarten sind die neuen Debitkarten häufig günstiger, haben allerdings eine etwas geringere Akzeptanz (zum Beispiel bei Autovermietungen) und bieten weniger Leistungen.

Beispiel bezüglich Akzeptanz: Bis November 2019 konnten im Internet keine Flüge der Fluggesellschaft Swiss mit der Debit Mastercard bezahlt werden. Inzwischen akzeptiert aber auch die Swiss Zahlungen mit der Debit Mastercard.

Was geschieht mit der Maestro-Karte?

Vorerst werden die meisten Schweizer Banken die Maestro-Karte von Mastercard nicht abschaffen. Mittelfristig werden jedoch verschiedene Banken die Maestro-Karte durch die neue Debit Mastercard ersetzen.

Was geschieht mit der PostFinance Card?

PostFinance wird ihre Postfinance Card unverändert anbieten.

Was geschieht mit der V-Pay-Karte?

Die V-Pay-Karte von Visa wird ab 2021 nicht mehr herausgegeben. Bis Ende 2020 herausgegebene V-Pay-Karten können die Kunden weiterhin verwenden. V-Pay ist eine Marke von Visa. Visa wird mit Visa Debit eine neue Debitkarte in der Schweiz anbieten.

Was kosten die neuen Debitkarten Visa Debit und Debit Mastercard?

Die meisten Banken haben die Kosten für die neuen Debitkarten noch nicht bekannt gegeben. Es kann davon ausgegangen werden, dass viele Banken sich bei der Preisgestaltung an den bisherigen Kosten für die Maestro- oder V-Pay-Karte orientieren werden. Das bedeutet in der Regel spesenfreie Einkäufe in Schweizer Geschäften. Für Einkäufe im Ausland wird häufig eine Gebühr in der Höhe von 1.50 Franken verrechnet. Für Bargeldbezüge an Bankomaten müssen die Kunden mit Spesen von bis zu 2 Franken in der Schweiz und rund 5 Franken im Ausland rechnen. Die Konditionen werden sich jedoch von Bank zu Bank unterscheiden.

Welche Banken bieten die neuen Debitkarten an?

moneyland.ch hat bei verschiedenen Schweizer Banken nachgefragt, welche Pläne sie bezüglich der neuen Debitkarten haben.

Bank Cler

Die Bank Cler prüft aktuell verschiedenen Optionen und plant, kurz- bis mittelfristig das heutige Produktangebot durch eine neue Debitkarte zu ergänzen oder zu ersetzen. Ob es sich bei ihrer zukünftigen Debitkarte um die Visa Debit oder Debit Mastercard handeln wird, kann die Bank Cler derzeit noch nicht sagen.

Berner Kantonalbank

Die Berner Kantonalbank wird eine Debitkarte von Visa oder Mastercard anbieten, mit denen die Konsumenten im Internet einkaufen können. Die Berner Kantonalbank ist in der Abschlussphase der Evaluation und entscheidet bald über das weitere Vorgehen sowie einen allfälligen Einführungszeitpunkt.

Credit Suisse

Die Credit Suisse bietet die Debit Mastercard ihren Kunden ab dem 7. Juli 2020 an. Weitere Informationen finden Sie hier (Update: 22.6.2020).

Freiburger Kantonalbank

Als eine der ersten Schweizer Banken hat die Freiburger Kantonalbank bereits 2018 die Debit Mastercard eingeführt. Die Maestro-Karte ist weiterhin im Angebot der Freiburger Kantonalbank.

Luzerner Kantonalbank

Die Luzerner Kantonalbank wird voraussichtlich gegen Ende 2020 neue Debitkarten einführen. Die Einzelheiten sind bisher noch nicht entschieden.

Migros Bank

Derzeit prüft die Migros Bank verschiedene Optionen. Zum aktuellen Zeitpunkt kann die Migros Bank noch keine Aussagen zur Zukunft ihrer Debitkarten machen.

Neon

Die Schweizer Smartphone-Bank Neon bietet ihren Kunden ausschliesslich eine Mastercard-Karte an. Obwohl bei jedem Einkauf das Konto direkt belastet wird wie bei einer Debitkarte, handelt es sich bei der herausgegebenen Karte um eine Mastercard Prepaid-Kreditkarte.

PostFinance

Aktuell sind rund 3 Millionen PostFinance-Karten im Umlauf. Die PostFinance beobachtet den Markt sehr genau und prüft laufend, um welche Funktionalitäten sie ihre Debitkarte «PostFinance Card» erweitern könnte. Ob Kunden mit der PostFinance Card dereinst auch in ausländischen Geschäften und Online-Shops werden zahlen können, hat die PostFinance bisher noch nicht entschieden.

Raiffeisen

Raiffeisen Schweiz wird Visa Debit als Nachfolgeprodukt von V Pay einführen. Für das zweite Halbjahr 2021 plant Raiffeisen einen ersten Pilotversuch mit Visa Debit. Raiffeisen plant ausserdem mittelfristig, die Maestro-Karte durch die Debit Mastercard zu ersetzen.

Revolut

Die Smartphone-Bank Revolut ist keine Schweizer Bank, sondern ein britischer Anbieter. Allerdings ist Revolut in der Schweiz bereits populär. Revolut gibt vor allem Prepaid-Kreditkarten heraus, auf Wunsch auch eine britische Maestro-Karte.

St.Galler Kantonalbank    

Die St.Galler Kantonalbank wird voraussichtlich gegen Ende 2020 die entsprechenden neuen Debitkarten anbieten. Welche das konkret sein werden, kommuniziert die St. Galler Kantonalbank noch nicht.

TransferWise

TransferWise ist zwar kein Schweizer Anbieter. Allerdings nutzen bereits einige Schweizer Kunden die Karte der britischen Smartphone-Bank. TransferWise offeriert ihre Debit Mastercard bereits seit einigen Jahren ihren Schweizer Kunden.

UBS

Die UBS plant, ab Herbst 2020 neue Debitkarten in ihr Angebot aufzunehmen. Um welche Karten es sich handelt und ob die Maestro-Karte für UBS-Kunden weiterhin angeboten wird, beantwortet die UBS derzeit noch nicht. Da die UBS zurzeit auch eine V-Pay-Karte im Angebot hat, ist es wahrscheinlich, dass die UBS neu auch die Visa-Debit-Karte anbieten wird.

Valiant

Bereits seit September 2019 bietet Valiant ihren jugendlichen Kundinnen und Kunden eine Debit Mastercard an. Zu einem späteren (noch nicht definierten) Zeitpunkt möchte Valiant die Debit Mastercard auch den Privat- und Geschäftskunden anbieten. Valiant teilt mit, dass die Debit Mastercard die Maestro-Karte ablösen wird. Der genaue Zeitplan ist aber noch nicht definiert.

Zürcher Kantonalbank

Noch im Jahr 2020 wird die Zürcher Kantonalbank darüber informieren, wie ihr zukünftiges Debitkarten-Angebot aussehen wird. Als Alternative kommen sowohl die Debit Mastercard als auch die Visa Debit in Frage.

Weitere Informationen:
Ein Update des Artikels für das Jahr 2021 finden Sie hier.
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Ralf Beyeler ist Telekom- und Geld-Experte bei moneyland.ch.