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News: Banken

PostFinance weitet Negativzinsen aus

31. Januar 2020 - Benjamin Manz

Ab 1. März 2020 senkt die PostFinance ihre Negativzinsen von –1% auf marktübliche –0.75%. Gleichzeitig sind neu aber mehr PostFinance-Privatkunden von den Negativzinsen betroffen.

Zurzeit verlangt die PostFinance von Privatkunden mit mehr als 500'000 Franken auf Spar- und Privatkonten einen Negativzinssatz von –1% pro Jahr. Ein tieferer Schwellenwert von 250'000 Franken gilt nur für Kunden, die ausschliesslich Liquidität auf dem Sparkonto parkiert haben und keine weiteren Dienstleistungen nutzen.

Neuer Negativzinssatz von –0.75%

Neu gilt ab 1. März nicht mehr ein Negativzinssatz von –1%, sondern von –0.75% pro Jahr für den Betrag, welcher den Schwellenwert übersteigt. «Die Anpassung leuchtet ein, schliesslich beträgt auch der Leitzins der Nationalbank –0.75%», so Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. Auch die Mehrheit der anderen Schweizer Retailbanken mit Negativzinsen verlangen –0.75%.

Weniger einleuchtend ist die Begriffswahl: Die PostFinance verwendet konsequent den Begriff «Guthabengebühr» statt «Negativzinsen». Vermutlich erwartet sie mit dieser Wortwahl seitens ihrer Kundschaft weniger negative Reaktionen.

Neuer Standard-Schwellenwert von 250'000 Franken

Eine weitere Änderung betrifft den Schwellenwert für Negativzinsen. Neu gelten Negativzinsen für Privatkunden standardmässig bereits ab 250'000 Franken.

Der Schwellenwert in der Höhe von 500'000 Franken gilt nur noch für Kunden mit Anlageprodukten (wie Vorsorgefonds) von mindestens 25'000 Franken, einer Lebensversicherung oder einer Hypothek bei der PostFinance.

Mit dieser neuen Änderung sind so viel Kunden wie noch nie von Negativzinsen betroffen.

Die PostFinance begründet die Ausweitung der Negativzinsen gegenüber moneyland.ch wie folgt: «Aufgrund des Kreditverbots sind wir von den negativen Marktzinsen besonders stark betroffen. Wie können diese nicht mehr selbst tragen und geben sie deshalb verstärkt an unsere Kundinnen und Kunden weiter».

Was sollen betroffene Privatkunden tun?

Privatkunden, die neu von Negativzinsen bei der PostFinance betroffen sind, empfiehlt moneyland.ch das folgende Vorgehen: Deponieren Sie mindestens so viel Geld bei anderen Banken, wie nötig ist, dass Sie nicht mehr von Negativzinsen betroffen sind.

Da die Schwellenwerte für Negativzinsen wahrscheinlich weiterhin sinken werden, lohnt sich eine Aufteilung Ihrer Spargelder auf mehrere Banken. Der Sparkonto-Vergleich auf moneyland.ch, der auch Negativzinsen berücksichtigt, hilft Ihnen dabei.

Nicht empfehlenswert ist es, einfach das Geld in Anlageprodukte bei der PostFinance investieren, nur um den Negativzinsen zu entgehen. Besonders Vorsicht ist bei Fonds angebracht, die häufig teuer sind. Vergleichen Sie unbedingt die Konditionen, bevor Sie Ihr Geld anlegen. Achtung: Bei Anlageprodukten ist in aller Regel auch das Verlustrisiko bedeutend höher.

Wie sind Geschäftskunden betroffen?

Auch für PostFinance-Geschäftskunden wird der maximale Negativzinssatz von –1% auf –0.75% gesenkt. Bei Geschäftskunden können die Schwellenwerte und Höhe der Negativzinsen variieren. Bei manchen Firmenkunden werden bereits ab 0 Franken Negativzinsen verlangt.

Weitere Informationen:
Negativzinsen von Schweizer Banken

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Experte Benjamin Manz
Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.