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News: Telekom

Bei diesen Anbietern ist das Roaming am günstigsten

3. Juni 2024 - Ralf Beyeler

Die Sommerferien beginnen bald. Deshalb hat moneyland.ch die Roaming-Tarife der Schweizer Mobilfunk-Anbieter analysiert. Die wichtigsten Ergebnisse: Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Schweizer Anbietern sind weiterhin sehr gross. Wer vor den Ferien die passenden Pakete kauft, kann nach wie vor viel Geld sparen.

Die Ferienzeit steht vor der Tür. Viele Schweizerinnen und Schweizer zieht es für Urlaubsreisen ins Ausland. Rechtzeitig vor Beginn der Sommerferien hat Telekom-Experte Ralf Beyeler von moneyland.ch auch in diesem Jahr die aktuellen Roaming-Angebote der Schweizer Telekom-Anbieter analysiert.

Das Smartphone ist heute auch in den Ferien ein ständiger Begleiter. Das Allerwichtigste deshalb zuerst: Bevor Sie Ihr Smartphone im Ausland einschalten, sollten Sie sich genauer informieren. Ralf Beyeler, Telekom-Experte von moneyland.ch empfiehlt: «Kaufen Sie vor den Ferien noch in der Schweiz die passenden Pakete und Optionen.» Denn ansonsten kann es eine böse und kostspielige Überraschung geben – im schlimmsten Fall können innerhalb weniger Minuten Kosten von mehreren Hundert Franken entstehen.

Swisscom beim Roaming am günstigsten

Wie in den vergangenen Jahren nimmt moneyland.ch die verschiedenen Schweizer Mobilfunk-Anbieter unter die Lupe. Die Provider werden dabei in drei verschiedenen Vergleichen analysiert. In dieser Analyse berücksichtigt moneyland.ch ausschliesslich die Kosten für Roaming-Pakete und Roaming-Optionen.* 

Im ersten Vergleich geht moneyland.ch von Kundinnen und Kunden aus, die innert eines Jahres viermal in EU-Länder verreisen: genauer gesagt für zwei Wochen Sommerferien, eine Woche Herbstferien und zwei viertägige Städtereisen. moneyland.ch geht von insgesamt 6 Gigabyte Datenvolumen und 120 Minuten Telefonaten aus.

Das Resultat: Swisscom landet mit Kosten von 86.60 Franken auf der Spitzenposition (siehe Tabelle 1). Knapp dahinter folgen Swype (87 Franken) und Aldi Suisse (mit Abo 89.60 Franken). Mit M-Budget und Wingo liegen zwei weitere Anbieter bei den Gesamtkosten unter 100 Franken. Sunrise ist mit 109.70 Franken teurer. Auch bei deren Billigmarken Yallo und Lebara mit 160 Franken (mit Prepaid) beziehungsweise 170 Franken (mit Abo) schlägt der Warenkorb weitaus teurer zu Buche.

Bei manchen Anbietern hängen die Kosten aber auch vom jeweiligen EU-Land ab. Ein Beispiel ist Mucho Mobile. In einigen EU-Ländern ist Mucho Mobile mit 82.80 Franken günstig, in anderen Ländern gehört der Provider mit 229.80 Franken jedoch zu den teuersten Anbietern. Auch bei Salt variieren die Preise je nach EU-Land, wobei die Kosten in jedem Fall eher hoch sind: Kundinnen und Kunden bezahlen für den Warenkorb je nach Land zwischen 133.50 und 367.90 Franken **. Wer kein Handy-Abo, sondern ein Prepaid-Angebot nutzt, hat bei Salt deutlich höhere Kosten. Zu den teuersten Anbietern gehört auch Post Mobile – ein Angebot von Salt in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Post – mit Kosten von je nach Land 276.70 Franken oder 336.70 Franken **.

** Die genauen Kosten hängen vom genauen Reisezeitraum ab. Je nach Reisezeitraum können die Kosten geringer ausfallen.

Nach Preiserhöhungen in den Vorjahren senkt Sunrise die Preise

Der Vergleich mit den Vorjahren zeigt: Am stärksten ist die Preissenkung bei Sunrise. Durch die im Mai 2024 neu eingeführten Gesprächspakete und die Änderungen bei den Datenroaming-Paketen ist Sunrise jetzt 71.10 Franken oder 39 Prozent günstiger als im Sommer 2023. Mit 109.70 Franken bewegt sich Sunrise im Mittelfeld, ist aber 27 Prozent teurer als die Swisscom. In den letzten Jahren ist Sunrise Jahr für Jahr teurer geworden, jetzt senkt Sunrise die Preise wieder.

Auch Kundinnen und Kunden von M-Budget und Wingo (jeweils minus 27 Franken) sowie Galaxus Mobile (minus 20 Franken) kommen deutlich günstiger weg als im Sommer 2023. Günstiger wird es auch für Abo-Kundinnen und -Kunden von Salt, wobei die Preissenkung von 40 Rappen sehr bescheiden ausfällt.

Wie in den Vorjahren sind die Kosten für den Roaming-Warenkorb eher stabil geblieben. Lediglich bei vier der in der Analyse berücksichtigten 23 Provider – nämlich Sunrise, M-Budget, Wingo und Galaxus Mobile – ist der Roaming-Warenkorb deutlich günstiger geworden.

Wie teuer ist reines Datenroaming in den EU-Ländern?

Telefongespräche verlieren im Vergleich zum Internet immer mehr an Bedeutung.

Deshalb hat moneyland.ch auch die Kosten für die reinen Datenpakete für die EU-Länder unter die Lupe genommen (siehe Tabelle 2). Das Ergebnis: Galaxus Mobile, Digital Republic und Teleboy sind bei 1 GB Datenvolumen am günstigsten. Das ein Jahr gültige Paket für alle EU-Länder ist für etwa 10 Franken erhältlich (siehe Tabelle 3). Wer 3 GB oder 10 GB benötigt, fährt mit Digital Republic am günstigsten: Die Kosten betragen 20 respektive 50 Franken und liegen damit deutlich unter jenen der Konkurrenten. Der jeweils zweitgünstigste Anbieter ist mit 45 Prozent beziehungsweise knapp 20 Prozent deutlich teurer.

Auch bei den Kosten für Datenroaming-Pakete sind die Unterschiede zwischen den Anbietern gross. Bei Lidl, Post Mobile und Salt bezahlen Reisende für 1 GB Datenroaming 24.95 Franken oder 39.95 Franken. Zu beachten ist dabei: Kundinnen und Kunden erhalten für diesen Preis 1.5 GB. Unser Vergleichsprofil verbraucht allerdings nur 1 GB im Jahr, weshalb das restliche Datenvolumen verfällt. 3 GB Datenroaming kosten bei Coop Mobile 60 Franken und bei der Salt-Billigmarke Gomo gar 75 Franken. Bei 10 GB Datenroaming sind Coop Mobile mit 200 Franken und Gomo mit 250 Franken das Schlusslicht. Damit ist Gomo 400 Prozent teurer als der günstigste Anbieter Digital Republic. Anmerkung: Gomo bietet eine Option für 9.95 Franken pro Monat an (wird auch in den Monaten ohne Datenroaming verrechnet), mit dem die Kundinnen und Kunden einen Rabatt von 5 Franken pro Gigabyte erhalten. Eine Berechnung dieses Modells war für die jährlichen Kosten nicht möglich, da die effektiven Kosten davon abhängig sind, wie sich die Nutzung über das Jahr verteilt.

Nur wenige Anbieter haben die Preise für ihre Datenroaming-Pakete für EU-Länder im Vergleich zu 2023 verändert. Für die Datenmenge von 1 GB bezahlen Kundinnen und Kunden von Sunrise einen Fünfliber mehr, bei 3 GB sind es hingegen rund 10 Franken weniger. Da M-Budget Mobile und Wingo im Spätsommer 2023 auch grosse Datenroaming-Pakete eingeführt haben, kosten 10 GB Datenroaming massiv weniger. Im Juni 2023 kosteten 10 GB Datenroaming noch 144.60 Franken. Jetzt sind es mit 64.90 Franken insgesamt 80 Franken oder 55 Prozent weniger.

Wer bietet ausserhalb der EU das günstigste Datenroaming an?

Für Personen, die ihre Ferien ausserhalb der EU verbringen, können die Preisunterschiede besonders gross sein. Aber auch in manchen EU-Ländern ist Vorsicht angebracht: Salt zählt Kroatien etwa nicht zur günstigen Europa-Zone. moneyland.ch hat die Kosten für 1 GB Datenroaming in 14 ausgewählten Ländern verglichen (siehe Tabelle 3). Welcher Anbieter am günstigsten ist, variiert je nach Reiseland. In den 14 verglichenen Reiseländern ist für die Datenmenge von 1 GB jeweils Galaxus, iWay oder Swisscom am günstigsten. Je siebenmal sind Galaxus Mobile und Swisscom der günstigste Anbieter, in zwei Ländern davon liegen beide Anbieter gemeinsam an der Spitze. Zweimal ist iWay am günstigsten.

Interessant: Für 13 der 14 ausgewerteten Ferienländer gibt es jeweils von mindestens einem Anbieter ein Datenroaming-Paket für weniger als 20 Franken. Lediglich in Kuba ist das Datenroaming-Paket mit knapp unter 50 Franken deutlich teurer – allerdings erheblich günstiger als noch vor einigen Jahren.

Sehr spannend sind auch die sehr grossen Unterschiede zwischen günstigen Angeboten und teuren Angeboten. In Kroatien, Türkei, USA und Kanada verlangt der günstigste Anbieter knapp 10 Franken für 1 GB Datenroaming, beim teuersten Anbieter sind es mit 50 Franken etwa fünfmal so viel. In anderen Ländern ist das Verhältnis noch extremer: Für 1 GB Datenroaming in Vietnam verlangt der günstigste Anbieter unter 10 Franken, der teuerste mit 780 Franken fast 79-mal soviel.

Auch die Analyse der Preisspanne für Datenroaming-Pakete innerhalb eines Anbieters ist faszinierend. Grundlage sind die Konditionen für 1 GB Datenroaming in 14 Reiseländern, gemäss Tabelle 3. Bei Coop Mobile kostet ein GB Datenroaming je nach Land 20 bis 69 Franken. Damit ist das teuerste Land bei Coop Mobile etwa 3.5-mal so teuer wie das günstigste Land. Ähnlich eng liegen die Preise bei M-Budget Mobile und Wingo beieinander. Bei diesen Anbietern kostet 1 GB Datenroaming zwischen 15.90 und 54.90 Franken. Bei Swisscom kostet 1 GB Datenroaming zwischen 9.90 und 49.90 Franken, damit beträgt das Verhältnis 5.

Grössere Unterschiede gibt es bei Sunrise und Salt. Sunrise verrechnet für 1 GB Datenroaming je nach Land 19.80 bis 139.80 Franken, Salt gar zwischen 39.95 und 399.95 Franken. Bei Salt ist damit ein Datenpaket bis zu zehnmal teurer.

Nur bei fünf Providern gibt es Preissenkungen

Die Anzahl der Preisänderungen im Vergleich zum Sommer 2023 sind überschaubar. Denn für die 14 Ferienländer gab es nur bei den fünf Providern Coop Mobile, M-Budget Mobile, Sunrise, Swisscom und Wingo Preissenkungen. Eine Preiserhöhung gab es lediglich bei Sunrise.

1 GB Datenroaming kostet bei Swisscom in Tunesien und Vietnam ab dem 1. Juli 2024 mit einem neuen Länderpaket nur noch 9.90 Franken statt 49.90 Franken. Das ist mit 80 Prozent die grösste Preissenkung in unserer Analyse der aussereuropäischen Länder. Bei Sunrise kostet 1 GB Datenroaming in Kuba seit Mai 2024 mit neu 139.90 Franken 72 Prozent weniger als vor einem Jahr. Swisscom hat die Preise für 1 GB Datenroaming im Kosovo, Thailand und der Türkei auf 9.90 Franken halbiert. Coop Mobile hat die Preise für 1 GB Datenroaming in Kuba, Tunesien und Vietnam im Vergleich zum Juni 2023 um 23 Prozent auf 69 Franken reduziert. Bei M-Budget Mobile und Wingo kostet 1 GB Datenroaming mit 54.90 Franken etwa 15 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Eine Preiserhöhung gab es bei Sunrise: Für 1 GB Datenroaming bezahlen die Kundinnen und Kunden in Kanada, Kroatien, Türkei und den USA neu 19.80 statt 14.90 Franken. Allerdings hängt dies mit einer Umstellung der Grösse des Datenpakets zusammen. Je nach effektiv verbrauchtem Datenvolumen sind auch Preissenkungen möglich, jedoch nicht anhand unserer Modellannahme von 1 GB Datenroaming innerhalb eines Jahres.

Aufgepasst Abzocker-Falle

Zwar haben viele Mobilfunkanbieter ihre Angebote inzwischen so umgestellt, dass Kundinnen und Kunden beim Internetzugang kaum noch in die Kostenfalle tappen können. Aber besonders beim Telefonieren sind weiter exorbitante Kosten möglich: Bei einem einstündigen Telefonat in einem EU-Land können durchaus 120 Franken fällig werden. Mit einer entsprechenden Roaming-Option kostet der gleiche Anruf 18 Franken und somit 85 Prozent weniger.

Handy-Abo mit Inklusiv-Roaming selten die richtige Wahl

Viele Kundinnen und Kunden haben ein Handy-Abo mit Inklusiv-Roaming. Dies ist für Schweizerinnen und Schweizer, die nur selten im Ausland unterwegs sind, meist eine zu teure Lösung. Ferienreisende fahren oft günstiger, wenn sie ein Handy-Abo ohne oder nur mit wenig Inklusiv-Roaming nutzen und dann für die Nutzung im Ausland günstige Pakete dazubuchen.

Für Kundinnen und Kunden, die nicht vor jeder Ferienreise die passenden Pakete dazukaufen wollen, kann insbesondere für die Nutzung in Europa ein Handy-Abo mit viel Inklusiv-Datenroaming bequem sein. Mit Kosten ab etwa 70 Franken pro Monat zum Normalpreis handelt es sich allerdings um eine teure Lösung. Allenfalls kann ein entsprechendes Abo mit Inklusiv-Roaming zum Aktionspreis abgeschlossen werden. Entsprechende Angebote gibt es bereits für weniger als 30 Franken im Monat.

Roaming-Tipps vom Experten

Wie eine Studie von moneyland.ch zeigt, sind Reise-eSIM-Karten in vielen Fällen bedeutend günstiger als die Roamingtarife der Schweizer Mobilfunk-Anbieter. Aus diesem Grund lohnt sich ein Blick auf die entsprechenden Angebote. Um Reise-eSIM-Karten nutzen zu können, muss das Smartphone dies unterstützen. Bei iPhones ist dies meist der Fall, bei Android-Smartphones eher selten.

Wer mehrmals im Jahr im Ausland unterwegs ist, sollte sich Pakete mit einer Gültigkeitsdauer von einem Jahr anschauen. Die meisten Anbieter verkaufen solche Jahrespakete.

Zahlreiche weitere Tipps zu Daten-Roaming und Telefonie im Ausland erhalten Konsumenten in den Ratgeber-Artikeln auf moneyland.ch. Im Datenroaming-Rechner erfahren Kundinnen und Kunden, welche Datenpakete für ihr Reiseland erhältlich sind.

Weitere Informationen finden Sie in den separaten Tabellen.

*  In dieser Analyse berücksichtigt moneyland.ch ausschliesslich die Kosten für Roaming-Pakete und Roaming-Optionen. Andere für die mobile Kommunikation anfallende Kosten wie Abo-Gebühren, einmalige Aufschaltkosten, Kosten für das Surfen und Telefonieren innerhalb der Schweiz, Kosten für das Telefonieren aus der Schweiz ins Ausland, administrative Kosten zum Beispiel für Rechnungen und Einzahlungen am Postschalter oder Strafgebühren für eine vorzeitige Vertragsauflösung sind in dieser Analyse nicht berücksichtigt.

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Ralf Beyeler ist Telekom- und Geld-Experte bei moneyland.ch.