Salt erhöht erneut Preise für Auslandsanrufe und SMS

Seit dem 10. März 2023 gelten bei Salt neue Standardtarife für eingehende Anrufe sowie für Anrufe aus der Schweiz ins Ausland. Die Preiserhöhung betrifft sowohl bestehende als auch neue Kundinnen und Kunden.

Die neuen Tarife gelten jeweils für alle Kundinnen und Kunden, deren Handy-Abo keine Inklusivleistungen für das entsprechende Land enthält. Das bedeutet: Kundinnen und Kunden von Salt, deren Handy-Abo die gewünschte Leistung für das jeweilige Land beinhaltet, sind von der Preiserhöhung nicht betroffen.

Preiserhöhung für eingehende Anrufe

Wenn Sie sich im Ausland befinden und einen Anruf erhalten, verrechnet Ihnen Ihr Mobilfunk-Anbieter eine Minutengebühr für den eingehenden Anruf. Diesen Standardtarif erhöht nun Salt erneut. Je nach Land beträgt die Preiserhöhung zwischen 37 und 67 Prozent.

Tabelle: Preisübersicht eingehende Anrufe bei Salt

Bereits in der Vergangenheit hat Salt mehrfach die Preise für ankommende Anrufe erhöht. Als Salt im Jahr 2015 in der Schweiz startete, betrug die Gebühr je nach EU-Land noch 60 oder 80 Rappen. Damit hat Salt die Preise für eingehende Anrufe in EU-Ländern innerhalb weniger Jahre um 232 Prozent beziehungsweise 274 Prozent erhöht.

Auch im Vergleich zu anderen Anbietern ist Salt sehr teuer. So bezahlen Kundinnen und Kunden der als teuer geltenden Swisscom für ankommende Anrufe in einem EU-Land mit 40 Rappen pro Minuten fünf- bis siebenmal weniger als Kundinnen und Kunden von Salt, die je nach Land bis zu 3 Franken bezahlen. Auch ausserhalb der EU ist Swisscom wesentlich günstiger als Salt: In Albanien verrechnet Swisscom 1.50 Franken pro Minute, Salt hingegen fast 5 Franken.

Preiserhöhung für SMS im Ausland

Neu kosten im Ausland (Roaming) verschickte SMS einheitlich 99 Rappen pro SMS. Bisher wurden in den Zonen Europe und Travel 79 Rappen pro SMS verrechnet. Das entspricht einer Preiserhöhung von 25 Prozent. In den Zonen World und Far verschickte SMS kosten wie bisher 99 Rappen pro SMS.

Preiserhöhung bei Anrufen ins Ausland

Wenn Sie sich in der Schweiz befinden und ins Ausland anrufen, verrechnen die Mobilfunk-Anbieter eine Minutengebühr für das Auslandsgespräch.

Tabelle: Preisübersicht Auslandsgespräche Salt

Auch für Auslandsgespräche hat Salt bereits in der Vergangenheit die Preise erhöht.

Was können betroffene Kundinnen und Kunden tun?

Wenn Sie regelmässig in ein bestimmtes Land oder in bestimmte Länder anrufen, dann sollten Sie sich nach einem Handy-Abo umsehen, das entsprechende Anrufe als Inklusivleistung enthält. Denn viele Handy-Abos enthalten als Inklusivleistungen Anrufe in gewisse Länder. Achten Sie dabei auf die Gesamtkosten. Eine Alternative kann auch die Nutzung von Apps wie Whatsapp sein, mit denen Sie ohne weitere Gebühren telefonieren können.

Viele Anbieter werben mit Handy-Abos mit Inklusiv-Roaming um Kunden. Das Problem: Wenn Sie nur selten in einem Land unterwegs sind, rechnet sich ein Handy-Abo mit Inklusiv-Roaming für Sie nicht. In diesem Fall sollten Sie Ihr Schweizer Handy-Abo nur innerhalb der Schweiz nutzen. Für das Ausland können Sie vor Ort eine lokale SIM-Karte kaufen oder Sie nutzen eine eSIM-Karte mit günstigen Tarifen im entsprechenden Land. Eine andere Alternative ist der Wechsel zu einem Anbieter, der ein günstigeres Angebot für das Roaming während den Ferien anbietet.

Fazit von Ralf Beyeler, Telecom-Experte von moneyland.ch

Leider erhöht Salt erneut die Preise im Standardtarif. Der Standardtarif ist für Salt wie auch für Sunrise eine gute Möglichkeit, Geld zu verdienen. Denn in die Standardtarif-Falle geraten nur naive Kundinnen und Kunden, die sich vor der Nutzung nicht über das Angebot informieren, sondern einfach lostelefonieren oder lossurfen. Gemäss Statistik des Bundesamtes für Kommunikation haben im Jahr 2022 fast ein Drittel aller Kundinnen und Kunden, die im Ausland telefoniert haben, zum Standardtarif telefoniert.

Als Kundin oder Kunde sollten Sie vorbeugen und ein klares Limit setzen, damit Sie keine sehr hohe Rechnung erhalten. Sie können leicht in die Kostenfalle tappen, wie das folgende Beispiel zeigt: Sie sind in Kroatien am Strand und nehmen den Anruf entgegen. Nach dem einstündigen Telefongespräch ist Ihre Telefonrechnung um 179.40 Franken höher. Wären Sie Kunde bei Swisscom, hätte Ihnen das gleiche Gespräch hingegen 24 Franken gekostet.

Grundsätzlich gilt: Sehen Sie jede Preiserhöhung als Gelegenheit, das eigene Angebot zu analysieren. Deckt das aktuelle Handy-Abo meine Bedürfnisse noch gut genug ab? Oder gibt es günstigere Handy-Abos für die eigenen Bedürfnisse? Vergleichen Sie und wechseln Sie, wenn es bessere Angebote auf dem Markt gibt.

Weitere Informationen:
Handy-Abos im Vergleich