smartphone tipps fuer kinder
Telekom

Smartphone-Tipps für Kinder

8. Dezember 2023 - Ralf Beyeler

Was Kinder im Umgang mit Smartphones beachten sollten, erfahren ihre Eltern im folgenden Ratgeber von moneyland.ch.

Auch für viele Kinder in der Schweiz sind Smartphones aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. moneyland.ch hat für Eltern die wichtigsten Tipps zusammengestellt.

1. Ab welchem Alter sind Handys sinnvoll?

Es gibt keine allgemein gültige Antwort auf die Frage, ab welchem Alter ein Kind ein persönliches Smartphone erhalten soll. Vielmehr sollten die Eltern individuell entscheiden, ob ihr Kind bereits mit Smartphones umgehen kann.

Einige Pädagogen empfehlen, dass Kinder im Primarschulteralter bis ins Alter von 12 Jahren noch kein eigenes Smartphone erhalten sollten. In der Praxis haben aber mittlerweile viele Kinder in der Primarschule bereits ein Handy mit Internet-Zugang.

Folgende Punkte sind Indizien dafür, dass Ihr Kind bereits reif für eigenes Smartphone mit Internet-Zugang ist:

  • Das Kind kann mit Medien (TV, YouTube, Radio) bereits vernünftig und verantwortungsbewusst umgehen.
  • Das Kind versteht mögliche Risiken und Gefahren im Umgang mit digitalen Medien.
  • Das Kind hält sich an Regeln. Es weiss, was erlaubt ist und was verboten ist.
  • Das Kind holt sich Hilfe bei den Eltern oder einer anderen erwachsenen Vertrauensperson, wenn es unsicher oder überfordert ist.

Je nach Situation kann es auch sinnvoll sein, Kindern bereits im frühen Primarschul-Alter ein eigenes Handy ohne Internet-Zugang – zum Beispiel für Notfall-Telefonate – zur Verfügung zu stellen.

2. Einfache Geräte reichen völlig aus

Es muss nicht das allerneueste und modernste Smartphone sein. Statt einem iPhone oder einem Galaxy von Samsung für über 1000 Franken reicht für Kinder in der Regel ein einfaches Smartphone für 200 Franken oder weniger aus. Viele Modelle sind einige Jahre nach der Lancierung immer noch leistungsfähig und entsprechend günstiger.

Da bei Kindern ein Smartphone oftmals schon nach kurzer Zeit beschädigt sind, ist der Schaden bei günstigeren Geräten zudem viel geringer.

Für Kinder, die noch nicht reif für ein eigenes Smartphone sind, kann ein einfaches Notfall-Handy ohne Internet-Zugang eine sinnvolle Alternative sein.

3. Günstiges Abo oder Prepaid-Angebot wählen

Häufig sind Prepaid-Angebote für Smartphones günstiger als Handy-Abos. Ausserdem erlauben Prepaid-Angebote eine bessere Kostenkontrolle. Weitere Tipps rund um die Wahl des richtigen Handy-Abos oder Prepaid-Angebots für Ihr Kind finden Sie hier.

4. Apps intelligent nutzen

Es gibt Tausende von Funktionen und Apps auf Smartphones. Darunter sind auch solche, die auch für Kinder und die Familie nützlich sein können.

Beispiele:

  • Mit einer Familien-Kalender-App können Familien gemeinsame Termine planen.
  • Mit Apps für Schulklassen haben Kinder ihren Stundenplan auf dem Smartphone und werden über Neuigkeiten in der Klasse informiert.
  • Mit E-Learning-Apps können sich Kinder spielerisch Wissen aneignen.
  • Mit Messaging-Diensten wie WhatsApp bleiben die Kinder mit ihren Schulfreunden oder der Familie im Kontakt.

5. Handy-Regeln aufstellen

Pädagogen empfehlen, mit dem Kind konkrete Regeln für die Smartphone-Nutzung zu vereinbaren. Geregelt werden können zum Beispiel die folgenden Fragen:

  • Wie lange soll das Kind das Smartphone höchstens nutzen?
  • Um welche Zeit darf das Kind das Smartphone nutzen?
  • Muss das Kind zu bestimmten Zeiten (zum Beispiel in der Nacht) das Smartphone abgeben?
  • Gibt es Smartphone-freie Zeiten oder Situationen, in denen das Gerät ausgeschaltet werden muss?
  • Darf das Smartphone während dem Essen benutzt werden?
  • Darf das Kind das Smartphone nur unter Aufsicht brauchen?
  • An welchen Orten (zu Hause, im Bett, in der Schule, unterwegs) darf das Kind das Smartphone verwenden?
  • Darf das Kind selbständig eine neue App installieren oder nur im Beisein seiner Eltern?
  • Welche Apps darf das Kind auf seinem Smartphone nutzen?
  • Was muss das Kind tun, wenn es auf verstörende Inhalte stösst?
  • Wie kontrollieren die Eltern die Smartphone-Nutzung ihrer Kinder?
  • Welche Smartphone-Kosten muss das Kind mit seinem Taschengeld zahlen?

Es gibt Programme und Einstellungen, die bei der Einhaltung dieser Regeln helfen. Dazu gehören Google Family Link (für Android-Geräte) oder die Kindersicherung bei iPhones.

6. Offen kommunizieren

Wichtig ist, dass Eltern mit ihren Kindern offen über Risiken und Gefahren im Umgang mit Smartphones und digitalen Inhalten sprechen.

Kinder sollten sich umgehend bei ihren Eltern melden, wenn sie mit Problemen wie zum Beispiel Sexting oder Cybermobbing konfrontiert werden.

7. Mit digitalen Inhalten kritisch umgehen

Es gibt eine riesige Informationsflut im Internet. Viele Informationen im Internet sind ausserdem ganz einfach falsch. Es ist daher sinnvoll, wenn Kinder lernen, mit Online-Informationen kritisch umzugehen.

Auch gibt es diverse Inhalte wie Bilder, Filme oder Spiele, welche für Kinder nicht geeignet sind. Ermuntern Sie das Kind bei beunruhigenden Inhalten, wenn es verunsichert ist oder belästigt wird, sich an Eltern oder eine andere erwachsene Vertrauensperson zu wenden.

8. Achtung vor Malware

Die Gefahren durch Malware, Viren und Trojaner ist gross: Persönliche Daten, Bilder und Videos können vom Smartphone gestohlen und veröffentlicht werden. Das Smartphone kann auch blockiert werden und dann nicht mehr funktionieren.

Klären Sie Ihre Kinder über mögliche Schadprogramme auf, bevor die Kinder das erste Smartphone erhalten. Mit diesen Verhaltungsweisen können Kinder das Malware-Risiko minimieren:

  • Nicht einfach drauflosklicken. Die Kinder sollten kritisch hinterfragen, was passieren könnte, wenn sie auf einen Link klicken.
  • Nachrichten und E-Mails von Personen ignorieren, welche die Kinder nicht kennen.
  • Nie auf einen Link in einer Nachricht, einem SMS oder einer E-Mail klicken, wenn das Kind aufgefordert wird, persönliche Daten zu aktualisieren und dabei Login-Daten einzugeben.
  • Keine Anhänge in E-Mails öffnen. Wenn das Kind unsicher ist, ob der Absender die E-Mail mit dem Anhang wirklich geschickt hat, beim Absender nachfragen.

9. Keine persönlichen Daten preisgeben

Kinder sollten nie persönliche Daten an fremde Personen oder Webseiten weitergeben. Also keine Daten wie persönliche Bilder, Name, Alter, Adresse, Telefonnummern oder Vorlieben bekanntgeben.

Kinder sollten möglichst früh ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass das Internet nicht privat ist, sondern ein öffentlicher Ort. Alles, was eingegeben wird, kann irgendwann von irgendjemandem irgendwo veröffentlicht werden.

Auch Eltern sollten nicht ungefragt Informationen über ihre Kinder ins Internet stellen.

10. Nicht zu viel Zeit mit dem Smartphone verbringen

Kinder können – wie Erwachsene natürlich auch – im Umgang mit dem Smartphone überfordert sein. Eine ständige Erreichbarkeit kann zu Stress führen, wenn zum Beispiel erwartet wird, dass das Kind auf Nachrichten immer und sofort antworten muss. Oder das Kind kann süchtig nach seinem Smartphone werden und sein soziales Umfeld, Pflichten und Hobbys vernachlässigen.

Reden Sie daher, bevor Sie Ihrem Kind ein Smartphone kaufen, auch über Themen wie ständige Erreichbarkeit und Handy-Sucht.

11. Keine Musikstücke und Filme hochladen

In der Schweiz ist das Hochladen (der «Upload») von urheberrechtlich geschützten Musiktiteln und Filmen ins Internet verboten. Aus rechtlicher Sicht kein Problem ist jedoch der Download sowie der Konsum – das Streaming – von Musikstücken und Videos. Faustregel: Das Kind darf anderen Kindern und Personen keine geschützte Musik oder Filme über das Internet zur Verfügung stellen.

Weitere Informationen:
Handy-Abos für Kinder
Handy-Abos und Prepaid-Angebote

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Ralf Beyeler ist Telekom- und Geld-Experte bei moneyland.ch.
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