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So eröffnen Sie ein Schweizer Sparkonto

13. März 2024 - Ralf Beyeler

Mit dem Sparkonto legen Sie Geld auf die Seite und erhalten von der Bank einen Zins. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, wie Sie ein Sparkonto bei einer Schweizer Bank eröffnen können.

Mit einem Sparkonto können Sie Geld auf die Seite legen. So zum Beispiel als Notgroschen, für das Bezahlen der nächsten Steuerrechnung oder für grössere Anschaffungen wie einen Computer oder ein Auto. Sie erhalten von der Bank einen Zins auf dem Sparkonto gutgeschrieben. Das Sparkonto eignet sich aber nicht für den Zahlungsverkehr, also das Bezahlen von Rechnungen. Beachten Sie ausserdem die Rückzugsbeschränkungen, die je nach Sparkonto unterschiedlich streng sein können.

Ausführliche Tipps erhalten Sie im Ratgeber-Artikel von moneyland.ch mit Ratschlägen zum Sparkonto.

Welche Schweizer Banken bieten ein Sparkonto an?

Ein Sparkonto gehört zum Sortiment aller Schweizer Banken, die ihre Dienstleistungen Privatkundinnen und -kunden anbieten. Viele Smartphone-Banken bieten zwar kein Sparkonto an, allerdings Funktionen zum Sparen, die mit einem Sparkonto vergleichbar sind. Diese Produkte heissen je nach Anbieter «Spartöpfe», «Spaces», «Projekte» oder «Spardosen». Einen Überblick über Schweizer Sparkonten finden Sie im Sparkonto-Vergleich von moneyland.ch.

Wie eröffne ich als bestehender Kunde oder bestehende Kundin ein Sparkonto?

Wenn Sie ein Sparkonto bei einer Bank eröffnen wollen, bei der Sie bereits ein Privatkonto haben, ist das ganz einfach möglich. In der Regel reicht es aus, wenn Sie über das E-Banking eine Nachricht an Ihre Bank senden. Danach eröffnet die Bank ein Sparkonto. Nur bei wenigen Schweizer Banken können Sie im E-Banking oder in der Banking-App selbstständig ein Sparkonto auf Knopfdruck eröffnen.

Wie kann ich als Neukundin oder Neukunde ein Sparkonto eröffnen?

Wenn Sie bei einer Bank noch kein Konto haben, gelten Sie als Neukundin oder Neukunde. Jede Bank hat ihren eigenen Prozess für eine Neueröffnung eines Sparkontos. Typischerweise stehen eine oder mehrere der nachfolgenden Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Bankfiliale: Sie können ein Sparkonto in einer Bankfiliale eröffnen. Diese Möglichkeiten bieten fast alle Banken an. Ausnahmen sind Direktbanken und Smartphone-Banken.
  • Online: Bei manchen Banken können Sie ein Sparkonto online eröffnen. Die Online-Eröffnung von Sparkonten ist in der Schweiz allerdings noch nicht sehr weit verbreitet.
  • Korrespondenzweg: Bei manchen Banken können Sie ein Sparkonto auf dem Korrespondenzweg eröffnen. Sie bekunden Ihr Interesse an einem Sparkonto über die Internetseite, eine E-Mail oder einen Anruf. Die Bank schickt Ihnen dann die Unterlagen per Post zu.

Welche Unterlagen müssen Neukunden für die Eröffnung des Sparkontos bereithalten?

In der Regel reicht es aus, wenn Sie als Neukunde oder Neukundin Ihre Identitätskarte oder Ihren Reisepass bereithalten. Falls Sie die Schweizer Staatsbürgerschaft nicht besitzen, kann die Bank nach Ihrem Ausländerausweis fragen.

Wie müssen sich Neukunden identifizieren?

Damit Sie als Neukunde ein Sparkonto eröffnen können, müssen Sie sich gegenüber der Bank ausweisen. Üblich sind in der Schweiz folgende Möglichkeiten, wobei nicht alle Banken alle Möglichkeiten anbieten:

  • Bankfiliale: Wenn Sie in der Bankfiliale ein Bankkonto eröffnen, identifizieren Sie sich gegenüber dem Bankmitarbeiter mit Ihrer Identitätskarte oder Ihrem Pass und allenfalls Ihrem Ausländerausweis. Bei einigen Banken können Sie sich auch in der Filiale identifizieren, nachdem Sie online ein Konto beauftragt haben, aber sich nicht online ausweisen konnten.
  • Online: Einige Banken ermöglichen Ihnen, sich direkt online zu identifizieren. Bei manchen Banken läuft die Identifizierung über eine Smartphone-App. In der Regel müssen Sie ein Foto Ihres Ausweises machen. Danach müssen Sie sich mit einem Foto-Selfie oder Video-Selfie oder durch ein Videogespräch identifizieren.
  • Korrespondenzweg: Sie erhalten die Unterlagen per Post zugeschickt und müssen diese unterschrieben an die Bank zurückschicken. Oft verlangen die Banken, dass Sie sich über eine sogenannte echtheitsbestätigte Kopie der Identitätskarte identifizieren, die Sie der Bank per Post zuschicken. Erhältlich ist diese zum Beispiel an SBB-Schaltern mit Geldwechsel («SBB Kundenidentifikation» für 18 Franken), an jeder Poststelle («Gelbe Identifikation» für 25 Franken) und in manchen Gemeinden und Kantonen.

Bei welchen Banken können Neukunden ein Sparkonto eröffnen?

Viele Kundinnen und Kunden möchten ein Sparkonto bei einer Bank eröffnen, ohne ein Privatkonto oder ein umfassendes Bankpaket bei derselben Bank abschliessen zu müssen. Es kann durchaus empfehlenswert sein, bei verschiedenen Banken ein Sparkonto zu besitzen.

Die nachfolgende Tabelle zeigt, bei welchen Banken Sie ein Sparkonto ohne Privatkonto eröffnen können:

Tabelle: Sparkonto eröffnen

Bank Eröffnung eines Sparkontos ohne Privatkonto
in der Filiale online auf dem Korrespondenzweg
Traditionelle Banken
Aargauische Kantonalbank möglich möglich möglich
Appenzeller Kantonalbank möglich nicht möglich nicht möglich
Bank Cler möglich nicht möglich möglich
Basellandschaftliche
Kantonalbank
möglich nur mit Privatkonto
möglich 1
keine Angaben
Basler Kantonalbank möglich nicht möglich möglich
Berner Kantonalbank möglich nur mit Privatkonto
möglich 1
keine Angaben
Bank BSU möglich möglich nicht möglich
Freiburger Kantonalbank möglich nicht möglich möglich
Genfer Kantonalbank möglich möglich keine Angaben
Glarner Kantonalbank möglich nicht möglich möglich
Graubündner Kantonalbank möglich nicht möglich nicht möglich
LLB möglich 1 nicht möglich 1 2 nicht möglich
Luzerner Kantonalbank möglich möglich möglich
Migros Bank möglich möglich möglich
Neuenburger Kantonalbank möglich nicht möglich 2 möglich
Nidwaldner Kantonalbank möglich möglich möglich
Obwaldner Kantonalbank möglich nur mit Privatkonto
möglich 1
möglich
Postfinance nur mit
Bankpaket möglich 3
nur mit Bankpaket
möglich 3
nur mit Bankpaket
möglich 3
Raiffeisen möglich nur mit Privatkonto
möglich 1
nicht möglich
Schwyzer Kantonalbank möglich nicht möglich 2 möglich
St. Galler Kantonalbank möglich nur mit Standardset
möglich 4
keine Angaben
Tessiner Kantonalbank möglich möglich keine Angaben
Thurgauer Kantonalbank möglich möglich möglich
UBS möglich nicht möglich keine Angaben
UBS Key4 möglich nur mit Privatkonto
möglich 1
keine Angaben
Urner Kantonalbank möglich nicht möglich möglich
Valiant möglich möglich nicht möglich
Waadtländer Kantonalbank möglich möglich keine Angaben
Zuger Kantonalbank möglich möglich keine Angaben
Zürcher Kantonalbank möglich nachfragen keine Angaben
Smartphone-Banken
Coop Finance Plus nicht möglich nur mit Privatkonto
möglich 1
nicht möglich
Kontomat
(Glarner Kantonalbank)
nicht möglich möglich nicht möglich
wiLLBe (Tagesgeldkonto) nicht möglich möglich nicht möglich
Online-Bank
Cash - Banking by Bank Zweiplus möglich nicht möglich möglich
Swissquote nur mit Privat-
konto möglich5
nur mit Privat-
konto möglich5
nur mit Privat-
konto möglich5


1 Ein Sparkonto kann nur gemeinsam mit einem Privatkonto online eröffnet werden.
2 Online kann ein Sparkonto beantragt werden, die Eröffnung findet auf dem Korrespondenzweg statt.
3 Ein Sparkonto ist ohne Privatkonto erhältlich, allerdings muss der Kunde zwingend ein Bankpaket eröffnen. Für das Bankpaket fallen monatliche Gebühren an.
4 Ein Sparkonto ist online nur im Standardset erhältlich, bestehend aus Privatkonto, Debitkarte, E-Banking und Twint.
5 Ein Sparkonto kann nur eröffnet werden, wenn die Kundinnen und Kunden ein Privatkonto (bisherige Bezeichnung: Tradingkonto) haben. Für das Privatkonto fallen keine Gebühren an, wenn keine Wertschriften vorhanden sind.

Manche Banken ermöglichen das Eröffnen eines Sparkontos ohne Privatkonto allerdings nur dann, wenn Sie dazu eine Filiale aufsuchen oder das Konto auf dem Korrespondenzweg eröffnen. Diese Banken wurden in der Tabelle in der Spalte «online» mit der Fussnote 2 gekennzeichnet.

Erhalte ich auch bei Smartphone-Banken ein Sparkonto?

Bei den bekannten Schweizer Smartphone-Banken Neon, Yapeal, Yuh und Zak erhalten Sie kein Sparkonto mit einer eigenen Kontonummer.

Allerdings bieten manche Smartphone-Banken Funktionen an, die einem Sparkonto bei einer klassischen Bank ähneln. Bei Neon können Sie in sogenannten «Spaces» Geld sparen und erhalten dafür Zinsen. Bei Yuh können Sie das Geld in «Projekte» verschieben, und bei Zak gibt es «Spartöpfe». Bei den drei genannten Neobanken ist die Sparfunktion Teil des Privatkontos und nicht separat erhältlich.

Was kostet ein Sparkonto?

Es ist eine weit verbreitete Meinung, dass ein Sparkonto kostenlos ist. Doch auch bei einem Sparkonto können Gebühren anfallen.

  • Kontoführungsgebühr: Bei den meisten Banken ist die Kontoführung eines Bankkontos kostenlos. Es gibt aber Ausnahmen: Einzelne Banken verlangen eine Gebühr für die Kontoführung.
  • Zahlungsverkehrsgebühren: Wenn Sie Geld vom Sparkonto auf Ihr Privatkonto überweisen wollen, fallen in der Regel Gebühren von etwa 5 Franken pro Überweisung an. Einzige Ausnahme ist ein Kontoübertrag vom Sparkonto auf das Privatkonto bei derselben Bank innerhalb derselben Kundenbeziehung. Je nach Bank fällt sogar eine Gebühr an, wenn Sie das Geld von einem Sparkonto auf Ihr eigenes Haushaltskonto überweisen.
  • Nichtkündigungskommission: Wenn Sie die Rückzugsbedingungen nicht einhalten, verlangen die Banken eine Nichtkündigungskommission. Diese beträgt in der Regel 2 Prozent des Betrags oberhalb der Rückzugslimite.
  • Saldierungsgebühren: Auch für das Auflösen eines Sparkontos verlangen viele Banken eine Gebühr. So kann die Saldierung eines Sparkontos durchaus 25 Franken kosten, oft fallen auch Gebühren für einen manuellen Zahlungsauftrag an. In vielen Fällen kommt es günstiger, sich den Saldo am Schalter bar auszahlen zu lassen.

Berücksichtigen Sie in Ihren Überlegungen auch diese Gebühren. Wesentlich relevanter sind bei einem Sparkonto jedoch die Zinsen. Der Sparkonto-Vergleich von moneyland.ch zeigt Ihnen Gebühren und Zinsen von Sparkonten bei zahlreichen Schweizer Banken an.

Erhalten alle Personen ein Sparkonto?

Zwar sind die Hürden, um in der Schweiz ein Sparkonto zu erhalten, gering. In der Schweiz wohnhafte Personen erhalten meist problemlos ein Sparkonto bei einer Schweizer Bank. Doch insbesondere politisch exponierte Personen (PEP) sowie Bürger verschiedener Nationalitäten dürften es unter Umständen etwas schwieriger haben. Ein Beispiel dafür sind sogenannte US-Personen, zu denen US-amerikanische Staatsbürger sowie Personen mit einer Greencard zählen.

Auch im Ausland wohnhafte Personen wie Auslandschweizer erhalten bei manchen Banken ein Sparkonto. Doch in der Regel müssen diese für die Eröffnung des Sparkontos persönlich eine Filiale vorbeigehen. Beachten Sie dabei die anfallenden Zusatzgebühren für im Ausland wohnhafte Kundinnen und Kunden.

Weitere Informationen:
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Experte Ralf Beyeler
Ralf Beyeler ist Telekom- und Geld-Experte bei moneyland.ch.
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