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News: Telekom

UPC: Neue Internet- und TV-Abos für bestehende Kunden

15. August 2019 - Ralf Beyeler

Viele bestehende Kunden von UPC erhalten zurzeit automatisch neue Abos. Telekom-Experte Ralf Beyeler hat die neuen Angebote analysiert und verrät UPC-Kunden, wie sie jetzt am besten vorgehen.

Bei den grossen Schweizer Telekom-Firmen hat sich leider die Unsitte verbreitet, dass Kunden von Zeit zu Zeit automatisch auf ein teureres Abo umgeschaltet werden. UPC, Swisscom und Sunrise wenden diese Strategie regelmässig an. Momentan ist gerade der grösste Schweizer Kabelnetz-Betreiber UPC dabei, bestehende Kunden auf neue Abos umzustellen.

Kunde wird automatisch auf anderes Abo umgeschaltet

Kunden von UPC erhalten zurzeit ein Schreiben mit dem Titel «Ein besseres Abo wartet auf Sie». In diesem Brief informiert UPC darüber, dass das bisherige Abo in Kürze ausläuft. Ausserdem steht darin, dass der Kunde eines der neuen Entertainment-Pakete erhält. Falls Kunden bis zum im Schreiben genannten Datum nicht reagieren, erhalten sie automatisch ein neues Abo.

UPC-Kunden erhalten einen individuellen Vorschlag mit drei Angebotsvarianten. Dazu gehören die Angebote «Entertainment UPC TV 100», «Entertainment UPC TV 300» oder «Entertainment UPC TV 600». Diese Abos beinhalten ein Internet-Abo, eine UPC-TV-Box sowie ein Festnetz-Abo in unterschiedlichen Varianten.

Bei einigen dieser Vorschläge erhalten Kunden auch ein Promo-Angebot wie «Premium Plus» und «MySports Pro» für 6 Monate ohne Zusatzkosten. Leider kommuniziert UPC nicht transparent, welche Promotionsangebote angeboten werden.

Kunden haben vier Möglichkeiten: Erstens können sie nichts tun und erhalten automatisch das von UPC bestimmte Abo zugeteilt. Zweitens können sie eines der neuen von UPC vorgeschlagenen Angebote auswählen. Drittens können sie sich für ein anderes Produkt aus dem aktuellen UPC-Sortiment entscheiden oder viertens den bestehenden Vertrag ausserterminlich kündigen. Es ist für UPC-Kunden leider nicht möglich, das bestehende Abo zu behalten.

Andere Namen, gleiche Konditionen

Auf der Website von UPC finden Kunden keine Informationen zu den «Entertainment UPC TV»-Paketen. Wie UPC gegenüber moneyland.ch sagt, sind die «Entertainment UPC TV»-Pakete mit den «Happy Home»-Paketen für Neukunden bezüglich Leistungen, Funktionen und Gebühren identisch.

Wer ist betroffen?

UPC kommuniziert leider nicht klar, welche und wie viele Kunden betroffen sind. Klar ist aufgrund der Ausführungen des Kabelnetz-Betreibers, dass viele Kunden Schritt für Schritt ein jeweils individuelles Angebot erhalten. Angeschrieben werden derzeit Kunden, die ein Abo mit einer TV-Box (zum Beispiel die Horizon-Box oder eine ältere Mediabox) haben. Ziel von UPC ist es, dass möglichst viele bestehende Kunden die neue UPC-TV-Box nutzen.

Welches sind die Nachteile?

Für bestehende UPC-Kunden kann die kurzfristige Umstellung einigen Ärger verursachen: Einerseits sind die auf der bestehenden TV-Box vorhandenen Aufnahmen verloren und können nicht mehr abgespielt werden. Andererseits können Kunden in Zukunft viele Programme nicht mehr direkt auf dem TV mittels Digicard empfangen. Direkt via TV-Gerät ist ohne Box nur noch der Empfang einiger Programme möglich. Viele beliebte Programme wie RTL HD, Sat1 HD und ProSieben HD sind damit nicht mehr empfangbar.

Kunden, die mehrere Horizon-Boxen oder Mediabox-Boxen haben, behalten ihre bestehenden Zweit- und Drittboxen. UPC ist hier inkonsequent, da sie nur die erste Box automatisch auswechseln. Auf Wunsch können diese Kunden ebenfalls alle Boxen auswechseln.

Wie hoch sind die Kosten?

UPC betont, dass es für 99 Prozent der Kunden möglich ist, den aktuellen Preis zu behalten. Da die Kunden individuelle Angebote erhalten, ist es schwierig, diese Aussage zu überprüfen. Allerdings bezieht sich die Aussage nur auf die Grundgebühr.

Die Grundgebühr kann auf dem Papier gleich hoch bleiben. Allerdings kann es sein, dass Kunden plötzlich jedes Telefongespräch einzeln oder für zusätzliche Sender zusätzliche Gebühren bezahlen. In der Folge kann es sein, dass es zu Preiserhöhungen kommt.

Fazit von Ralf Beyeler, Telekom-Experte von moneyland.ch

Leider hat es sich bei den Telekom-Unternehmen zur Gewohnheit entwickelt, dass sie ihre Kunden automatisch auf neue Produkte umschalten. Die jetzige Umstellung von UPC wirkt wenig durchdacht und ist nicht kundenfreundlich.

In vielen Fällen dürften Kunden effektiv mehr bezahlen als bisher. Dies auch aufgrund der Tatsache, dass das aktuelle Produktangebot für viele Nutzer teurer ist als die früheren Angebote. Unverständlich ist auch, dass Kunden mit der Umstellung ihre Aufnahmen und ihre Digicard verlieren. Die Digicard war ein grosser Vorteil von UPC, weil Kunden TV-Programme direkt auf dem TV-Gerät ohne zusätzliche Box empfangen konnten. Es ist aus Kundensicht unverständlich, weshalb UPC diesen Vorteil aufgibt.

Konsumenten, welche die neuen Angebote nicht annehmen wollen, sollten UPC kontaktieren und nach günstigeren Angeboten fragen. Als Kunde kann es sich je nach Kundenprofil lohnen, nachzufragen und zu verhandeln. Solche Verhandlungen sind prinzipiell eher erfolgreich, wenn Kunden konsequent sind und eine Kündigung in Betracht ziehen.

Tipp an alle Telekom-Kunden: Überlegen Sie sich, welche Dienstleistungen sie wirklich benötigen. Die Telekom-Vergleiche auf moneyland.ch helfen Ihnen dabei.

Die UPC gehört in der Regel zu den teuersten Schweizer Anbietern. Ein Vorteil von UPC ist allerdings, dass ihre schnellen Internet-Angebote in weiten Teilen der Schweiz flächendeckend verfügbar sind. Dies im Unterschied zu den Angeboten von Swisscom und vielen anderen Anbietern, bei denen die Kunden in vielen Orten und Städten nur langsames Internet erhalten.

Übrigens: Wenn Sie auch ein individuelles Angebot von UPC erhalten haben, können Sie dieses gerne unserem Telekom-Guru Ralf Beyeler für eine Einschätzung zustellen.

Zu den interaktiven Vergleichen:
TV (inklusive UPC-Abos)
Internet (inklusive UPC-Abos)
Festnetz (inklusive UPC-Abos)

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Ralf Beyeler ist Telekom- und Geld-Experte bei moneyland.ch.