Wechselkurse: Anwendungsfälle
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moneyland.ch hat zum ersten Mal eine detaillierte Analyse der Fremdwährungskurse von Schweizer Banken durchgeführt. Fazit: Schweizer Banken verlangen hohe Kursaufschläge. Es gibt jedoch grosse Unterschiede je nach Bank, Betrag, Währung und Noten- oder Devisenkurs.
Der Handel mit Fremdwährungen ist auch in der Schweiz ein Milliardengeschäft. Dabei verdienen Banken nicht nur mit dem eigentlichen Devisenhandel, sondern auch im Rahmen von alltäglichen Kunden-Transaktionen mit Fremdwährungen im Alltag – zum Beispiel wenn Kunden im In- und Ausland Fremdwährungen an Bankomaten abheben, mit der Debitkarte im Ausland einkaufen oder Banküberweisungen in Fremdwährungen durchführen. Was vielen Konsumenten nicht bewusst ist: Banken verdienen nicht nur an den Gebühren, die sie für Fremdwährungstransaktionen verlangen, sondern auch an den Aufschlägen gegenüber dem Interbanken-Kurs.
Fremdwährungskurse im Vergleich
moneyland.ch, der unabhängige Schweizer Online-Vergleichsdienst, hat im Rahmen einer detaillierten Analyse die Notenkurse und Devisenkurse für den Ankauf und Verkauf von fünf Fremdwährungen (Euro, US-Dollar, britisches Pfund, thailändischer Baht und schwedische Krone) bei mehr als 40 Schweizer Banken sowie die Notenkurse der SBB und Coop Depositenkasse untersucht. Dafür sind die täglichen Kurse während sechs Stichtagen erhoben und anschliessend ausgewertet und gemittelt worden.
Resultat: Im Durchschnitt sind die verrechneten Fremdwährungskurse teuer – das gilt insbesondere für die Notenkurse. Diese kommen zum Beispiel zur Anwendung, wenn Kunden Fremdwährungen am Bankschalter beziehen. Die Unterschiede zwischen Noten- und Devisenkursen sowie zwischen den Kursaufschlägen je nach Währung, Betrag und nach Anbieter sind markant.
Die Kursaufschläge der teuersten Banken sind teilweise mehr als dreimal so hoch wie die Aufschläge der günstigsten Anbieter. Die SBB gehört im Vergleich mit den Schweizer Banken zu den teureren Notenkurs-Anbietern, die Notenkurse der Depositenkasse Coop hingegen gehören zumindest für Euro und US-Dollar zu den günstigsten Angeboten.
Noten- und Devisenkurse je nach Währung
Die prozentualen Differenzen zwischen An- und Verkaufskursen – die so genannten Kursspannen oder Spreads – zeigen die anfallenden Kosten (ohne Zusatzgebühren) an, wenn Kunden eine Fremdwährung kaufen und sofort wieder beim gleichen Anbieter verkaufen würden. Kursaufschläge für einen einmaligen Geldwechsel betragen in der Regel ungefähr die Hälfte der angezeigten Kursspannen. Die durchschnittlichen Kursspannen betragen für Notenkurse für den Euro 5.16%, für den US-Dollar 7.81%, für das britische Pfund 9.34%, für die schwedische Krone 12.03% und für den thailändischen Baht 14.98% (die entsprechende Tabelle mit den Kursspannen je nach Anbieter können Sie in der Box am Artikel-Ende zustellen lassen).
Kunden verlieren also rund 15% Ihres Geldes, wenn Sie thailändische Baht zum Notenverkaufskurs kaufen und wieder zum Notenankaufskurs in Schweizer Franken zurückwechseln würden. Beim teuersten Anbieter beträgt die Notenkursspanne für den thailändischen Baht sogar mehr als 26%.
Die durchschnittlichen Unterschiede zwischen An- und Verkaufskursen sind für Devisenkurse deutlich kleiner als für Notenkurse. Die durchschnittlichen Kursspannen betragen für Devisenkurse für den Euro 2.92%, für den US-Dollar 3.1%, für das britische Pfund 3.15%, für die schwedische Krone 3.52% und für den thailändischen Baht 5.08%.
Achtung: Die Fremdwährungskurse beziehungsweise Kursspannen allein geben nicht immer Aufschluss darüber, bei welchem Anbieter der Währungswechsel am günstigsten ist. Erstens können je nach Anwendungsfall und Anbieter unterschiedliche Kurse eingesetzt werden. Zweitens sind die zusätzlichen Gebühren je nach Anwendungsfall unterschiedlich hoch. Drittens können die Kursaufschläge für grössere Wechselbeträge sinken. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Euro-Kurse im Vergleich
Der Unterschied zwischen Ankauf- und Verkaufskursen (so genannte Kursspanne oder Spread) beträgt beim Euro bei den untersuchten Anbietern beim Notenkurs im arithmetischen Mittel 5.16% (der einmalige Aufschlag pro Währungswechsel beträgt rund die Hälfte). Im Durchschnitt verlören die Kunden also etwas mehr als 5% Ihres Geldes, wenn sie Euro als Bargeld zum Notenverkaufskurs bezögen und danach sofort wieder zum Notenankaufskurs in Schweizer Franken zurückwechselten. Die günstigsten Anbieter verlangen einen Spread von 2.86%, die teuersten mit 7.98% fast dreimal so viel. Beim günstigeren Devisenkurs beträgt der Unterschied zwischen Ankauf- und Verkaufskursen (Spread) im arithmetischen Mittel 2.92%. Die teuersten Anbieter (Spread 3.92%) sind rund doppelt so teuer wie die günstigsten (1.98%).
US-Dollar-Kurse im Vergleich
Der Unterschied zwischen Ankauf- und Verkaufskursen beträgt beim US-Dollar bei den untersuchten Anbietern beim Notenkurs im arithmetischen Mittel 7.81% (der einmalige Aufschlag pro Währungswechsel beträgt rund die Hälfte). Im Durchschnitt verlören die Kunden also fast 8% Ihres Geldes, wenn sie US-Dollar als Bargeld zum Notenverkaufskurs bezögen und danach wieder in Schweizer Franken zurückwechselten. Die günstigsten Anbieter verlangen einen Spread von 5.05%, die teuersten mit 9.54% fast doppelt so viel. Beim günstigeren USD-Devisenkurs beträgt der Unterschied zwischen Ankauf- und Verkaufskursen (Spread) im arithmetischen Mittel 3.1%. Die teuersten Anbieter verrechnen einen Spread von 3.96%, die günstigsten von 2.38%.
GBP-Kurse im Vergleich
Der Unterschied zwischen Ankauf- und Verkaufskursen beträgt beim britischen Pfund bei den untersuchten Anbietern beim Notenkurs im arithmetischen Mittel 9.34% (der einmalige Aufschlag pro Währungswechsel beträgt rund die Hälfte). Im Durchschnitt verlören die Kunden also mehr als 9% Ihres Geldes, wenn sie britisches Pfund als Bargeld zum Notenkurs bezögen und danach wieder in Schweizer Franken zurückwechselten. Die günstigsten Anbieter verlangen einen Spread von 4.05%, die teuersten mit 12.23% rund dreimal so viel. Beim günstigeren Devisenkurs beträgt der Unterschied zwischen Ankauf- und Verkaufskursen (Spread) im arithmetischen Mittel 3.15%. Die teuersten Anbieter verrechnen einen Spread von 3.92%, die günstigsten von 2.38%.
THB-Kurse im Vergleich
Der Unterschied zwischen Ankauf- und Verkaufskursen beträgt beim thailändischen Baht bei den untersuchten Anbietern beim Notenkurs im arithmetischen Mittel 14.98% (der einmalige Aufschlag pro Währungswechsel beträgt rund die Hälfte). Im Durchschnitt verlören die Kunden also rund 15% Ihres Geldes, wenn sie Baht als Bargeld zum Notenkurs bezögen und danach wieder in Schweizer Franken zurückwechselten. Die günstigsten Anbieter verlangen einen Spread von 7.69%, die teuersten mit 26.06% mehr als dreimal so viel. Beim günstigeren Devisenkurs beträgt der Unterschied zwischen Ankauf- und Verkaufskursen (Spread) im arithmetischen Mittel 5.08%. Die teuersten Anbieter verrechnen einen Spread von 9.52%, die günstigsten von 3.03%.
SEK-Kurse im Vergleich
Der Unterschied zwischen Ankauf- und Verkaufskursen beträgt bei der schwedischen Krone bei den untersuchten Anbietern beim Notenkurs im arithmetischen Mittel 12.03% (der einmalige Aufschlag pro Währungswechsel beträgt rund die Hälfte). Im Durchschnitt verlören die Kunden also rund 12% Ihres Geldes, wenn sie schwedische Kronen als Bargeld zum Notenkurs bezögen und danach wieder in Schweizer Franken zurückwechselten. Die günstigsten Anbieter verlangen einen Spread von 7.69%, die teuersten mit 16.03% mehr als doppelt so viel. Beim günstigeren Devisenkurs beträgt der Unterschied zwischen Ankauf- und Verkaufskursen (Spread) im arithmetischen Mittel 3.52%. Die teuersten Anbieter verrechnen einen Spread von 4.97%, die günstigsten von 2.21%.
Weitere Informationen:
Noten- und Devisenkurse in der Schweiz: Hintergrund
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