Die für alle Bedürfnisse beste Schweizer Geschäftskreditkarte gibt es nicht. Allerdings gibt es durchaus Firmenkreditkarten, die besser oder schlechter für Ihr Unternehmen geeignet sind. Die folgende Kriterien-Liste hilft Ihnen bei der Auswahl der geeigneten Karte.
1. Bank oder Drittanbieter?
Schweizer Kreditkarten für Firmenkunden werden sowohl von Banken auch als auch «bankenunabhängig» von den Karten-Herausgebern direkt angeboten.
Nicht selten wählen Firmen eine Kreditkarte aus dem Sortiment der Bank, bei welcher sie bereits ein Geschäftskonto haben. Manche Firmen weichen allerdings auch auf Drittanbieter aus, da ihnen die Karten der eigenen Bank bezüglich Konditionen oder Eigenschaften nicht genügen. Der Geschäftskreditkarten-Vergleich auf moneyland.ch hilft Ihnen dabei, die richtige Entscheidung zu treffen.
2. Kreditkarten-Herausgeber
Kreditkarten-Herausgeber (sogenannte Issuer) sind für die Administration und den Kundendienst verantwortlich. Sie legen ausserdem viele der wesentlichen Karten-Eigenschaften fest. Das gilt auch für Kreditkarten Ihrer Bank, für die im Hintergrund immer ein Issuer zuständig ist. Beispiel: Die Kreditkarten vieler Kantonalbanken und Regionalbanken werden von Viseca herausgegeben. Die Karten von Cornèrcard und Swisscard können Sie mit einem Konto bei einer beliebigen Schweizer Bank erwerben. Die Karten der UBS und Postfinance sind hingegen nur für Firmen erhältlich, die ein Konto bei diesen Banken haben.
3. Visa, Mastercard, Diners oder Amex?
Visa- und Mastercard-Karten werden grundsätzlich weltweit breit akzeptiert, obwohl es je nach Land Unterschiede geben kann. Geschäftskreditkarten sind bei bestimmten Herausgebern wie Cornèrcard sowohl als Visa- als auch als Mastercard-Version (mit sonst gleichen Eigenschaften) verfügbar. Bei anderen Herausgebern gibt es bestimmte Firmenkreditkarten häufig nur in der Visa- oder Mastercard-Version.
Kartenherausgeberin Swisscard bietet ausserdem auch Karten von American Express (Amex) an. Amex-Karten verfügen über eine geringere Akzeptanz, dafür über einige Zusatzdienstleistungen. Cornèrcard hat neben Karten von Visa und Mastercard auch Geschäftskarten von Diners Club im Angebot: Diners-Karten haben eine geringere Akzeptanz als Visa- und Mastercard-Kreditkarten, offerieren dafür aber einige Extra-Leistungen.
4. Business- oder Corporate-Karte?
Viele Kreditkartenherausgeber unterscheiden zwischen Business- und Corporate-Karten. Als Faustregel gilt: Für kleinere Unternehmen eignen sich eher Business-Karten, für grössere Firmen eher Corporate-Karten. Teilweise ist auch die maximale Anzahl Karten pro Unternehmung im Fall von Business-Karten beschränkt – zum Beispiel auf 5 Karten pro Firma.
5. Prepaidkarten und limitierte Geschäftskreditkarten
Wer den eigenen Mitarbeitern nur Zahlungen bis zu bestimmten Maximalbeträgen erlauben möchte, kann entsprechende Limiten setzen oder sich für Prepaidkarten entscheiden. Prepaidkarten sind häufig auch bezüglich Jahresgebühren günstiger, offerieren allerdings in der Regel auch weniger Leistungen. Wenn Sie die Karten nur für limitierte Zwecke einsetzen möchten, gibt es je nach Zweck spezielle Firmenkreditkarten. So gibt es Geschäftskreditkarten, die speziell auf Einkaufsprozesse zugeschnitten sind und sogar virtuelle Firmenkreditkarten für Online-Einkäufe.
6. Jahresgebühren
Schweizer Geschäftskreditkarten sind in der Regel eher teuer. Häufig kosten Firmenkreditkarten zwischen 100 bis 200 Franken pro Jahr – die teuersten Karten bis 650 Franken pro Jahr. Als Faustregel lässt sich festhalten: Je teurer die Jahresgebühren, desto mehr Leistungen (Versicherungen und Bonusprogramme) werden angeboten. Für das erste Jahr sind die Karten manchmal aus Promotionsgründen kostenlos, kosten dann aber in den Folgejahren.
Achtung: Für jede Zusatzkarte werden in der Regel separate Jahresgebühren fällig. Jahresgebühren für Zusatzkarten sind zwar bei manchen Anbietern etwas reduziert, können aber immer noch ins Geld gehen. Immerhin: Bei vielen Karten ist es möglich, dass sich der Preis verhandeln lässt.
7. Fremdwährungsgebühren
Achtung vor Fremdwährungsgebühren: Es fallen bei Transaktionen in Fremdwährungen je nach Karte Bearbeitungsgebühren in der Höhe von 1% bis 2.5% an. Diese werden bei den meisten Kreditkarten selbst dann fällig, wenn Sie im Ausland in Schweizer Franken zahlen (was Sie nicht tun sollten). Doch damit nicht genug: Weitere Kosten sind in den Fremdwährungskursen «versteckt». Die Kartenherausgeberin Swiss Bankers verlangt zwar keine Bearbeitungsgebühren, stellt dafür häufig einen deutlich schlechteren Kurs.
Wenn Ihre Firma regelmässig Kreditkarten-Transaktionen in bestimmten Währungen wie Euro oder US-Dollar durchführt, kann sich eine Kreditkarte in der entsprechenden Währung lohnen – am besten in Verbindung mit einem entsprechenden Fremdwährungskonto. Damit können Sie die Fremdwährungsgebühren umgehen. Die meisten Schweizer Kartenherausgeber haben auch Geschäftskreditkarten in Euro und US-Dollar im Angebot.
8. Online- und Spesen-Tools
Die Verfügbarkeit von Online- und Abrechnungstools sowie Anbindungsmöglichkeiten zur eigenen Buchhaltungssoftware können ein wichtiges Kriterium darstellen. Je nach Herausgeber und Karte stehen Ihnen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Bei Bedarf lohnt es sich, sich über die entsprechenden Tools vorab beim Kartenanbieter zu informieren.
9. Versicherungen
Viele Geschäftskreditkarten offerieren Reiseversicherungen. Allerdings variieren die Versicherungsleistungen markant. Falls Ihre Mitarbeiter oft auf Geschäftsreisen sind, kann sich ein Blick auf die genauen Versicherungsdeckungen lohnen.
Während Unfallversicherungen für den Todes- und Invaliditätsfall häufig inbegriffen sind, werden andere Leistungen wie Gepäckversicherungen oder Vollkasko-Versicherungen für Mietautos nur von wenigen Karten angeboten. Der Firmenkreditkarten-Vergleich auf moneyland.ch informiert Sie über die einzelnen Versicherungen je nach Karte.
10. Zusatzleistungen
Neben Versicherungen verfügen die Geschäftskreditkarten über unterschiedliche Zusatzleistungen. Wie bei Versicherungen gilt auch hier: Karten mit mehr Zusatzleistungen sind häufig teurer. Wenn Sie die Zusatzleistungen nicht benötigen, sollten Sie sich also für die günstigeren Kreditkarten entscheiden.
Zu den offerierten Leistungen gehören neben diversen Bonusprogrammen auch Mitgliedschaften, Rabatte bei Autovermietungen, Flughafen-Lounge-Zutritte oder Services einer Reiseagentur. Bei manchen Karten ist der Aufdruck des eigenen Firmenlogos oder sogar eines eigenen Designs gegen Aufpreis möglich. Einige Karten bieten ausserdem die Möglichkeit an, mit Apple Pay, Google Pay, oder Samsung Pay zu zahlen.
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