Im Dezember 2020 habe ich für dieses Experiment zum ersten Mal bei damals sechs Vorsorge-Apps je 500 Franken eingezahlt. Auch im Dezember 2021, Dezember 2022 und Dezember 2023 habe ich jeweils 500 Franken einbezahlt.
Vorsorge-Apps bringen frischen Wind in die Säule 3a. Mit einfach bedienbaren Apps und günstigen Preisen mischen Apps wie Viac oder Frankly den Schweizer Markt auf.
Ich bezahle schon seit vielen Jahren in die dritte Säule ein. Einerseits spare ich damit fürs Alter, andererseits spare ich auch Steuern.
Wie hoch ist das Guthaben am 1. November 2024?
In den letzten Jahren habe ich bei jeder der nachfolgenden fünf Vorsorge-Apps insgesamt je 2000 Franken einbezahlt. Bei allen Anbietern habe ich die Anlage mit dem grössten Aktienanteil ausgewählt – jeweils knapp unter 100 Prozent.
Tabelle: Saldo am 1. November 2024
Anbieter |
Saldo |
Zunahme |
Finpension |
CHF 2348 |
17.4% |
Frankly |
CHF 2343 |
17.2% |
Viac |
CHF 2321 |
16.0% |
Selma |
CHF 2319 |
16.0% |
Descartes |
CHF 2194 |
9.7% |
Es handelt sich bei den Angaben um den Saldo, der mir angezeigt wird. Die Gebühren, die durch die eingesetzten Fonds, von der Vorsorgestiftung und der Vorsorge-App abgezogen worden sind, sind damit im Saldo bereits berücksichtigt. Unter Umständen sind bis zum Stichtag noch nicht alle Gebühren berechnet worden.
Vor fast zwei Jahren, Anfang 2023, lag ich bei allen Anbietern noch im Minus. Jetzt sind wieder alle fünf Vorsorge-Apps kräftig im Plus.
Grosse Wertschwankungen
In manchen Vorsorge-Apps kann man sich die Entwicklung grafisch darstellen lassen. Eine spannende Ansicht bietet Viac an: So kann man sich auf einem Diagramm anzeigen lassen, wie hoch der Gewinn oder Verlust über einen bestimmten Zeitraum ist, verglichen mit dem eingezahlten Betrag. Im Jahr 2024 war ich bisher meist im Plus, lediglich im Januar war ich einige Tage mit bis zu 10 Franken im Minus.
Zur Klarstellung: Nein, ich verfolge die Wertschwankungen nicht tagtäglich. Ich habe nur für diesen Blog-Artikel nachgeschaut.
Anfang August 2024 ist im Diagramm ein starker Taucher ersichtlich, mein Plus verglichen mit den Einzahlungen betrug dennoch noch 121 Franken. Nur drei Monate später liegt das Plus bereits bei 320 Franken.
Dies zeigt einmal deutlich, dass Aktienanlagen nur für Kundinnen und Kunden gedacht sind, die mit solchen Schwankungen umgehen können. Wer schlaflose Nächte bekommt, wenn die Kurse kurzfristig im Minus sind, sollte das Geld besser auf dem Sparkonto deponieren.
Ich muss anfügen, dass es sich bei meinem Langzeit-Experiment natürlich um keinen wissenschaftlichen Vergleich handelt. Für die Unterschiede zwischen den Anbietern kann es verschiedene Gründe geben. So kann sich beispielsweise der Zeitpunkt unterscheiden, an dem die Anbieter das Geld für mich anlegen. Hinzu kommt, dass der Vergleichszeitraum für diese Anlageprodukte relativ kurz ist. Wer im Rahmen der Säule 3a in Wertschriften anlegt, hat optimalerweise einen langjährigen Anlagehorizont.
Rendite der Vergangenheit sagt nichts über die Rendite der Zukunft aus
Ganz wichtig zum Schluss: Die vergangene Wertentwicklung ist kein Indikator für die künftige Rendite. Sie sollten aus den Zwischenresultaten meines Experiments keine falschen Schlüsse ziehen. Ich halte es nicht für ratsam, gleich das gesamte Säule-3a-Vermögen zu einem anderen Anbieter zu transferieren, bloss weil er in den letzten Jahren etwas besser abgeschnitten hat.
Weitere Anbieter
Ich habe Ende 2020 die damals wichtigsten Vorsorge-Apps ausgewählt. In der Zwischenzeit gibt es zahlreiche weitere Anbieter. Ich habe ein weiteres Experiment begonnen, damit ich in Zukunft in Blog-Artikeln auch das Säule-3a-Angebot von Yuh und True Wealth erwähnen kann.
Meine vorherigen Artikel zu diesem Experiment gibt es hier:
Artikel vom 20. Januar 2022
Artikel vom 13. Januar 2023
Weitere Informationen:
Vorsorge-Apps in der Übersicht
3a-Sparkonten im Vergleich
3a-Vorsorgefonds im Vergleich