Die meisten Anlegerinnen und Anleger wissen, dass Sie mit Aktien Geld verlieren können. Ich wollte es aber genauer wissen. Wie viel Geld hätte ich verlieren können, wenn ich in den letzten zwei Jahrzehnten auf die falschen Pferde gesetzt hätte?
Um das herauszufinden, wählte ich zuerst die zehn Schweizer Unternehmen aus, die in der Schweizer Börsenstudie 2022 von moneyland.ch am schlechtesten abgeschnitten hatten. In der Studie hatten wir einen Zeitraum von Februar 2002 bis Februar 2022 untersucht. Natürlich hätte ich auch einen Totalverlust erleiden können, wenn ich in ein Unternehmen investiert hätte, das gar nicht mehr existiert. In der Studie wurden nur Firmen berücksichtigt, die von 2002 bis 2022 überlebt hatten, nicht aber Firmen, die in der Zwischenzeit Konkurs gingen.
Dann habe ich berechnet, wie viel eine Investition von 1000 Franken, die ich am 28. Februar 2002 getätigt hätte, am 21. März 2023 noch wert wäre. Dabei habe ich neben den Kursdifferenzen auch die Dividendenzahlungen über die gesamte Laufzeit berücksichtigt (Bruttodividenden ohne Wiederanlage). Schliesslich habe ich diese Zahlen in Franken umgerechnet (auf ganze Franken gerundet).
Den schlechtesten Titel der Studie, die Perfect Holding, musste ich streichen, da es sie 2023 in der damaligen Form nicht mehr gibt. Dafür habe ich die Adecco Group aufgenommen, die in der Studie von 2022 den elften Platz belegte.
So viel wäre heute, gut 21 Jahre später, von den im Jahr 2002 investierten 1000 Franken noch übrig:
1. Credit Suisse Group: noch 52 Franken
Die Aktien der Credit Suisse, der ehemals zweitgrössten Bank der Schweiz, erlitten mit Berücksichtigung der Dividenden in den letzten 21 Jahren einen Verlust von 94.75 Prozent. Hätte ich am 28. Februar 2002 für 1000 Franken Aktien der Credit Suisse gekauft, hätte ich bis am 21. März 2023 948 Franken meines Kapitals verloren und nur noch 52 Franken übrig.
2. Kudelski: noch 67 Franken
Kudelski, eine an der SIX Swiss Exchange kotierte Cybersicherheitsfirma, hat im Beobachtungszeitraum mit Berücksichtigung der Dividenden eine negative Rendite von 93.31 Prozent erzielt. Meine 1000 Franken, die ich in Kudelski-Aktien investiert hätte, hätten heute nur noch einen Wert von 67 Franken. Mein Verlust läge bei 933 Franken.
3. Airesis: noch 138 Franken
Eine Investition in Aktien von Airesis, einer börsenkotierten Schweizer Holdinggesellschaft, zu der Sportartikelmarken wie Le Coq Sportif und Movement gehören, verlor im untersuchten Zeitraum 86.15 Prozent an Wert. Hätte ich Anfang 2002 Aktien im Wert von 1000 Franken gekauft, hätte ich bis heute 862 Franken verloren und nur noch 138 Franken übrig.
4. Mikron Holding: noch 177 Franken
Die Aktien des Schweizer Maschinenherstellers Mikron haben zwischen dem 28. Februar 2002 und dem 21. März 2023 unter Berücksichtigung der Dividenden eine negative Rendite von 82.30 Prozent erzielt. Meine 1000 Franken hätten nach 21 Jahren 823 Franken an Gesamtwert verloren und wären auf 177 Franken geschrumpft.
5. Von Roll Holding: noch 267 Franken
Investitionen in die Aktien des Schweizer Industriegigants Von Roll haben zwischen 2002 und 2023 73.31 Prozent an Wert verloren. Das bedeutet: Von einer Aktienanlage von 1000 Franken im Jahr 2002 wären mir am 21. März 2023 nur noch 267 Franken geblieben. Ich hätte also 733 Franken abschreiben müssen.
6. Valartis Group: noch 330 Franken
Investitionen in den an der SIX kotierten Finanz- und Immobiliendienstleister Valartis haben in 21 Jahren 66.99 Prozent an Wert verloren. 1000 Franken, die ich in Valartis-Aktien investiert hätte, wären am Ende nur noch 330 Franken wert gewesen. Ich hätte also 670 Franken verloren.
7. Tornos Holding: noch 374 Franken
Eine Investition in den in Moutier ansässigen Präzisionsmaschinenhersteller Tornos hätte eine negative Rendite von -62,64 Prozent gebracht, was meine Investition von 1000 Franken auf nur noch 374 Franken reduziert hätte. Das entspräche einem Verlust von 626 Franken.
8. Adecco Group: noch 571 Franken
Eine Investition in die Aktie der Adecco Group, einem der weltweit grössten Personalvermittler, hätte zwischen dem 28. Februar 2002 und dem 21. März 2023 einen Verlust von 42.92 Prozent erlitten. Ein Investment in Adecco-Aktien, das vor 21 Jahren 1000 Franken gekostet hat, hätte somit 429 Franken an Wert verloren und wäre heute nur noch 571 Franken wert.
9. Ascom Holding: noch 608 Franken
Ascom, einst führend in der Schweizer Telekommunikationstechnologie und heute Hersteller von spezialisierten Telekommunikationsgeräten, verlor 39.19 Prozent seines Aktienwertes (Kurs inklusive Dividenden). Dies entspricht einem Verlust von 392 Franken. Eine Investition von 1000 Franken in Ascom-Aktien im Jahr 2002 wäre heute nur noch 608 Franken wert.
10. UBS Group: noch 635 Franken
Eine Investition in die Aktie der grössten Schweizer Bank hat von Anfang 2002 bis Anfang 2022 36.55 Prozent an Wert verloren. Hätte ich vor 21 Jahren für 1000 Franken UBS-Aktien gekauft, wäre meine Investition am 21. März 2023 nur noch 635 Franken wert gewesen. Ich hätte also 365 Franken verloren.
Wie können Sie vermeiden, mit Aktien Geld zu verlieren?
Da Sie nicht im Voraus wissen können, wie sich ein Unternehmen entwickeln wird, erfordert die Investition in einzelne Aktien eine hohe Risikotoleranz und Risikofähigkeit.
Durch Diversifikation, also die Streuung Ihrer Anlage auf viele verschiedene Aktien, können Sie das Verlustrisiko aber minimieren. Der historische Renditerechner von moneyland.ch zeigt, dass der SPI als Ganzes zwischen 2002 und 2022 durchschnittlich 5.59 Prozent pro Jahr an Wert gewonnen hat. Aus tausend Franken, die ich im Jahr 2002 in den SPI investiert hätte, wären bis Ende 2022 also ungefähr 3134 Franken geworden (ohne Berücksichtigung von Gebühren).
Am einfachsten können Sie eine Anlage diversifizieren, indem Sie Aktien von kostengünstigen Exchange Traded Funds (ETFs) oder Indexfonds kaufen.
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