Immobilien-ETF kaufen: Das Wichtigste im Überblick

Mit ETF in die Immobilienbranche investieren: Dieser Ratgeber von moneyland.ch beantwortet Ihnen die wichtigsten Fragen zum Thema. 

Wieso interessieren sich Anlegerinnen und Anleger für Immobilien?

Immobilien eilt seit langer Zeit der Ruf einer stabilen und sicheren Geldanlage voraus. In vielen Ländern gilt ein Eigenheim nicht nur als erstrebenswertes Lebensziel, sondern auch als probates Mittel zur finanziellen Absicherung.

Die Preise von Häusern und Wohnungen sind in den vergangenen Jahren in zahlreichen Industrieländern in neue Höhen geschossen. Da scheint es nur wenig verwunderlich, dass auch Investorinnen und Investoren an den Gewinnen partizipieren möchten.

Was sind Immobilien-ETF?

Der Direktkauf von Immobilien stellt für die Mehrheit der Anlegerinnen und Anleger keine realistische Option dar, nicht zuletzt aufgrund des exorbitanten Kapitalbedarfs. Zudem setzen Sie sich bei einem Kauf von einer oder weniger Liegenschaften einem enormen Klumpenrisiko aus.

Auf die Immobilienbranche spezialisierte Exchange Traded Funds (ETF) kommen als zugänglichere, liquidere und auch diversifiziertere Alternative ins Spiel. Sie können bereits mit wenigen Franken in ETF investieren.

Diese ETF bilden in der Regel Aktienindizes ab, die sich ganz oder überwiegend aus sogenannten Real-Estate-Investment-Trusts (REIT) zusammensetzen. Ein REIT ist ein Unternehmen der Immobilienbranche, das verschiedene rechtliche Anforderungen erfüllt. Dazu gehört beispielsweise eine bestimmte Mindestausschüttung von Dividenden an Aktionärinnen und Aktionäre. Zudem müssen Immobilien der Anlageschwerpunkt der Firma sein, so etwa über die Vermietung und Verpachtung oder die Gewinne durch den Verkauf von Immobilien. In der Schweiz gibt es rechtlich gesehen keine REIT, allerdings umfassen viele auf REIT spezialisierte Aktienindizes auch Schweizer Titel. Beispiele für Schweizer Aktien sind Swiss Prime Site und PSP Swiss Property.

Im Gegensatz zu aktiven Immobilienfonds zeichnen sich Immobilien-ETF auch durch vergleichsweise geringe laufende Gebühren (ausgewiesen als TER) aus. Zudem sind in der Regel keine Mindestbeträge zu beachten. Beachten Sie aber, dass es auch aktive ETF auf Immobilien-Aktien gibt.

Welche Aktienindizes gibt es?

Es gibt verschiedene global diversifizierte Aktienindizes, die sich auf REIT fokussieren:

• Dow Jones Global Select Real Estate Securities Index: Dieser Index des US-Finanzdienstleisters Dow Jones & Company versammelt über 200 Immobilienfirmen aus 22 Ländern, darunter Industrie- und Schwellenländer. 
• FTSE EPRA Nareit Developed Index: Dieser Index von der European Public Real Estate Association (EPRA) und dem britischen Finanzdienstleister FTSE herausgegebene Index umfasst über 300 Titel aus 22 Industriestaaten. Zur Indexfamilie gehören weitere Subindizes: Dazu zählen der auf Dividendentitel fokussierte FTSE EPRA Nareit Developed Dividend+ Index sowie der FTSE EPRA Nareit Developed Green Index, in dem Nachhaltigkeitskriterien verstärkte Berücksichtigung finden.
• GPR Global 100 Index: Der exakt 100 Titel umfassende Index ist gemäss Factsheet eine repräsentative Abbildung des globalen Marktes von Immobilienaktien. Herausgegeben wird das Börsenbarometer von Global Property Research, einem in Amsterdam (Niederlande) ansässigen Dienstleister, herausgegeben.  

Darüber hinaus gibt es auch Aktienindizes, die allein auf europäische respektive auf Schweizer Immobilien-Aktien spezialisiert sind. Informationen zu Schweizer Immobilien-Indizes finden Sie im Ratgeber von moneyland.ch zum Thema Anlegen in Schweizer Immobilien.

In welche ETF kann ich investieren?

Anlegerinnen und Anlegern aus der Schweiz stehen verschiedene ETF offen, mit denen sie in die oben erwähnten Aktienindizes investieren können (siehe Tabelle 2).

ETF werden wie Aktien an der Börse gehandelt. Um in ETF zu investieren, benötigen Sie ein Wertschriftendepot eines Brokers. Es lohnt sich, die Gebühren der verschiedenen Trading-Anbieter auf moneyland.ch zu vergleichen.

Alternativ können Sie ETF auch über die Smartphone-Banken Neon und Yuh kaufen. Es ist jedoch anzumerken, dass das ETF-Angebot beider Banken eher überschaubar ist. Bei Yuh steht zurzeit keiner der oben gelisteten ETF zur Verfügung, während Neon mit dem SPDR Dow Jones Global Real Estate UCITS ETF immerhin einen der genannten ETF im Angebot hat (Stand: März 2025).

Welche Risiken und Nachteile muss ich beachten?

Wenn Sie sich für Immobilien-ETF interessieren, sollten Sie nicht der Illusion erliegen, Ihr Geld sei direkt in Liegenschaften angelegt. Stattdessen legen Sie Ihr Kapital in verschiedene Firmen an, die wiederum mit Häusern und Wohnungen Geld verdienen. Beachten Sie also, dass Sie über ETF nur indirekt in Immobilien investieren können. Dies hat zur Folge, dass die Anlage stärker mit dem Aktienmarkt korreliert, als wenn Sie ausserbörslich in Immobilien investieren (zum Beispiel über ein Immobilien-Crowdfunding).

Wer in Wertschriften wie ETF investiert, geht Verlustrisiken ein. Zwar gehen Investitionen in diversifizierte ETF generell mit geringeren Risiken einher als Wetten auf wenige Einzelaktien – dennoch sind kurz- wie langfristig Verluste möglich. Beachten Sie zudem, dass Sie mit Immobilien-ETF Ihr Geld lediglich in eine Branche investieren. Ein branchenübergreifendes Portfolio gilt aber gemeinhin als Schlüssel zum Erfolg. Es ist also ratsam, Immobilien-ETF nur als Mittel zur weiteren Diversifikation zu begreifen.

Wie gut rentieren Immobilien-ETF?

Wie gut oder schlecht Immobilien-ETF in Zukunft abschneiden werden, lässt sich nicht voraussagen. Als Indiz für die mögliche künftige Wertentwicklung steht einzig der Blick auf die vergangene Performance zur Verfügung. Wie der nachfolgende Renditevergleich darlegt, haben ETF auf die Immobilienbranche eine im Vergleich zu einem ETF auf den Welt-Index FTSE All-World stark unterdurchschnittliche Rendite erzielt. Dies gilt sowohl über fünf als auch über zehn Jahre (siehe Tabelle 3).

Hinweis: Der Artikel ist keine Anlageberatung und dient lediglich der Information. Angaben ohne Gewähr.

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