Bei den meisten Geldanlagen lässt sich nicht mit Sicherheit voraussagen, welche künftige Rendite sich erzielen lässt. Das gilt selbst für erfahrene Investoren und Investorinnen – allem profunden Wissen über Börsen, Finanzmärkte und Anlagestrategien zum Trotz. Und ungeübte Anlegerinnen und Anleger schrecken ob der Ungewissheit womöglich vor riskanteren, aber potenziell einträglicheren Anlagen zurück.
Egal ob Anfänger oder Profi, Hobby-Investor oder Bankmanagerin: Letzte Gewissheit gibt nur der Blick in den Rückspiegel.
Auch ich kann die beste Anlage der Zukunft nicht weissagen – und habe mich an einem Rückblick auf das zurückliegende Jahr versucht. Die Fragestellung: Ich habe 10’000 Franken investiert. Mit welcher Anlage hätte ich mein Geld am besten vermehren können?
Zur Beantwortung der Frage habe ich die Edelmetallpreise, die Performance verschiedener Aktienindizes sowie einen durchschnittlichen Jahreszinssatz auf einem Schweizer Sparkonto verglichen. Allfällige Gebühren und Abgaben sowie die Inflationsrate habe ich nicht berücksichtigt. Ganz allgemein gilt: Ihr Anlagehorizont sollte in der Regel deutlich mehr als nur ein Jahr betragen.
Das Ergebnis: Vor allem auf dem US-amerikanischen Aktienmarkt war, vor allem getrieben durch den rasanten Börsenaufschwung zum Jahresende, eine beträchtliche Rendite zu erzielen. Mit einer wechselkursbereinigten Rendite von fast 40 Prozent stellte der Technologie-Index Nasdaq-100 die Schweizer Aktienbarometer SPI (6.09 Prozent) und SMI (3.81 Prozent) deutlich in den Schatten (siehe Tabelle). Aus 10’000 Franken wären also fast 14’000 Franken geworden.
Tabelle: Vergleich der Jahresrenditen 2023, Startkapital CHF 10’000
Anlage |
Rendite in CHF |
Endkapital |
Nasdaq-100 |
39.82% |
CHF 13’982 |
DAX* |
13.17% |
CHF 11’317 |
MSCI World |
10.69% |
CHF 11’069 |
SPI |
6.09% |
CHF 10’609 |
SMI |
3.81% |
CHF 10’381 |
Dow Jones |
3.36% |
CHF 10’336 |
Gold |
2.17% |
CHF 10’217 |
Schweizer Sparkonto |
0.54% |
CHF 10’054 |
FTSE 100 |
-0.33% |
CHF 9967 |
Silber |
-10.99% |
CHF 8901 |
Platin |
-15.79% |
CHF 8421 |
Palladium |
-43.61% |
CHF 6203 |
*Performance-Index (inklusive Dividenden).
Ohne allfällige Gebühren und Abgaben. Quelle für Performance- und Wechselkursdaten: finanzen.ch.
Ein allzu starker «Home Bias» hätte Sie im vergangenen Jahr also möglicherweise um hohe Gewinne gebracht, zumal Schweizer Aktien auch schlechter als der Weltmarkt performten. Zumindest dem Welt-Index MSCI World nach zu urteilen, der – umgerechnet in Schweizer Franken – über 10 Prozent zulegte. Mit dem Home Bias ist die Tendenz von Investorinnen und Investoren gemeint, vor allem in Anlagen aus dem eigenen Heimatland zu investieren.
Gold mit neuen Höchstständen – und doch «nur» 2 Prozent im Plus
Die Rückschau fördert ein bemerkenswertes Resultat zutage: Gold, seit jeher als Krisenschutz geschätzt, bescherte Schweizer Anlegern und Anlegerinnen trotz seiner deutlichen Preissteigerung auf Jahressicht «nur» eine Rendite von 2.17 Prozent. Zwar erreichte der Goldpreis Anfang Dezember ein Allzeithoch. Doch der Preis der Anlagemetalle notiert in US-Dollar, der gegenüber dem Franken im vergangenen Jahr deutlich an Wert eingebüsst hat.
Mit den Edelmetallen Silber, Platin und Palladium hätten Sie im vergangenen Jahr gar Geld verloren. Viel Geld: In Palladium investiertes Startkapital in Höhe von 10’000 Franken wäre innert eines Jahres um 43.61 Prozent auf 6203 Franken geschrumpft.
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