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Revolut Schweiz: Fragen und Antworten

15. September 2022 - Ralf Beyeler

Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch beantwortet Ihnen im folgenden Ratgeber die wichtigsten Fragen zu Revolut aus Schweizer Sicht.

Wichtig: moneyland.ch berichtet hier nur unabhängig über Revolut, weil Revolut in der Schweiz viele Kundinnen und Kunden hat, die am Thema interessiert sind. moneyland.ch hat nichts mit Revolut zu tun und auch keine Beziehung zu Revolut. Dieser Artikel ist auch keine Empfehlung, bei Revolut Kunde zu werden. Wenn Sie als Kundin oder Kunde Probleme haben, müssen Sie Revolut direkt kontaktieren.

 

1. Was ist Revolut?

Revolut ist eine britische Smartphone-Bank. Das Angebot besteht aus einem E-Geld-Konto und verschiedenen Karten von Mastercard, Maestro und Visa. Revolut positioniert sich über günstige Konditionen und gute Wechselkurse.

Die britische Smartphone-Bank Revolut hat in der Schweiz bereits mehrere 100'000 Kunden und ist damit die zurzeit populärste Neobank.

Revolut hat keine volle Banklizenz, aber eine eingeschränkte E-Geld-Lizenz in Grossbritannien und in Litauen.

2. Welche Dienstleistungen bietet Revolut an?

Revolut bietet verschiedene Karten zum Bezahlen in Geschäften und im Internet an. Die Karte kann über eine App für iPhones und Android-Smartphones verwaltet werden. 

Die Kunden haben in der App die Möglichkeit, zahlreiche Einstellungen vorzunehmen. Ausserdem informiert Revolut via App die Kunden sofort nach jeder Transaktion.

3. Ist Geld bei Revolut durch die Schweizer Einlagensicherung geschützt?

Nein. Revolut hat eine E-Geld-Lizenz aus Grossbritannien und aus Litauen. Bei Revolut einbezahltes Geld unterliegt damit nicht der Schweizer Einlagensicherung.

Im Fall eines Konkurses von Revolut müssten sich Schweizer Kunden also am Verfahren in Grossbritannien oder Litauen beteiligen.

4. Handelt es sich bei Revolut um eine Schweizer Bank?

Nein, Revolut ist keine Schweizer Bank.

Revolut hat keine vollständige Banklizenz, sondern eine sogenannte E-Geld-Lizenz in Grossbritannien und Litauen. Revolut darf also Geld entgegennehmen, damit Kunden dieses Geld dann ausgeben können. Revolut ist verpflichtet, das Geld bei Banken anzulegen und darf selbst kein Kreditgeschäft betreiben.

5. Wie kann ich Geld an Revolut überweisen?

Am einfachsten und kostengünstigsten ist es für Schweizer Kunden, das Geld auf das Schweizer Bankkonto von Revolut zu überweisen. Eine Inlandsüberweisung ist in der Regel kostenlos. Aber aufgepasst: Sie müssen alle benötigten Informationen als Zahlungsmitteilung angeben, ansonsten nimmt Revolut die Einzahlung nicht an.

Sie können auch via Kreditkarte Geld auf Revolut überweisen. Allerdings können auf diesem Weg hohe Gebühren anfallen. 

6. Welche Karten bietet Revolut an?

Revolut bietet verschiedene Karten an. Es gibt Karten von Maestro, Mastercard und Visa. Das Kartenangebot kann je nach Kunde und Zeitpunkt variieren.

7. Sind Überweisungen mit Revolut möglich?

Überweisungen in die Schweiz und auch ins Ausland sind mit Revolut zwar möglich. Davon ist allerdings abzuraten. Grund: versteckte Gebühren, die bei den Überweisungen verrechnet werden können.

8. Welche Wechselkurse verwendet Revolut?

Revolut wirbt damit, Interbanken-Kurse anzuwenden. Die Analyse zeigt, dass Revolut tatsächlich häufig sehr günstige Kurse verrechnet. Je nach Währung und Datum können die Kurse aber höher sein. 

Übrigens: Wise und Neon haben bei Analysen von moneyland.ch für die untersuchten Währungen jeweils noch leicht günstiger als Revolut abgeschnitten. 

9. Welche Fremdwährungsgebühren verrechnet Revolut?

Leider hat Revolut etwas komplizierte Fremdwährungsgebühren.

Für das kostenlose Standard- und das kostenpflichtige Plus-Preismodell gilt:

Bei einem Umsatz bis 1250 Franken im Monat gelten folgende Bearbeitungsgebühren:
•    Bei den meisten Währungen wochentags keine Fremdwährungsgebühr.
•    Bei den meisten Währungen am Wochenende: 1 Prozent.
•    Bei einigen Währungen wie dem thailändischen Baht wochentags: 1 Prozent.
•    Bei einigen Währungen wie dem thailändischen Baht am Wochenende: 2 Prozent.

Bei einem Umsatz ab 1250 Franken im Monat gelten folgende Bearbeitungsgebühren:
•    Bei den meisten Währungen wochentags: 0.5 Prozent.
•    Bei den meisten Währungen am Wochenende: 1.5 Prozent.
•    Bei einigen Währungen wie dem thailändischen Baht wochentags: 1.5 Prozent.
•    Bei einigen Währungen wie dem thailändischen Baht am Wochenende: 2.5 Prozent.

Mit den kostenpflichtigen Preismodellen «Premium» und «Metal» wendet Revolut immer die niedrigeren Gebühren an.

Tipp: Wenn Sie das Geld während der Woche in einen Währungstopf wechseln, fallen geringere Gebühren an. Wenn Sie dann am Wochenende die Karte einsetzen, wird der Betrag aus dem Währungstopf entnommen. Dann fällt die höhere Gebühr nicht an.

10. Können Kunden Bargeld abheben?

Ja. Revolut ermöglicht den Kunden das Abheben von Bargeld an Bankomaten. Grundsätzlich verrechnet Revolut eine Gebühr von 2 Prozent für Bankomat-Bezüge. Allerdings können die Kunden monatlich für einen bestimmten Betrag gebührenfrei Bargeld beziehen: 

  • Standard-Kunden und Plus-Kunden 200 britische Pfund (beziehungsweise Franken oder Euro).
  • Premium-Kunden 400 britische Pfund (Franken/Euro).
  • Metal-Kunden 800 britische Pfund (Franken/Euro).

11. Können Kunden von Revolut mit ihrem Smartphone bezahlen?

Ja. Revolut bieten seinen Kunden Apple Pay und Google Pay an. Nicht unterstützt wird jedoch die Schweizer Mobile-Payment-Lösung Twint

12. Wie viel kostet die Karte von Revolut?

Für die Plastikkarte verrechnet Revolut je nach Kunde eine einmalige Gebühr (zum Beispiel von ungefähr 7 Franken für die Zustellung). Im Rahmen von Aktionen gibt es die Plastikkarte auch kostenlos.

Revolut bietet auch eine sogenannte virtuelle Karte an. Diese ist gratis.

13. Was ist die virtuelle Karte von Revolut?

Mit der virtuellen Karte bietet Revolut eine Karte an, die nicht als Plastikkarte ausgeliefert wird.

Der Vorteil ist, dass Sie die Karte sofort nutzen können. Diese virtuelle Karte kann mit Google Pay und Apple Pay verknüpft werden. So sind Bezahlungen in Geschäften möglich.

Für Einkäufe in Online-Shops zeigt Revolut in der App alle notwendigen Daten wie Kartennummer, Ablaufdatum und CVC2 beziehungsweise CVV2-Code an.

14. Gibt es bei Revolut Limiten?

Kunden können die Karte von Revolut grundsätzlich im Rahmen des Kontoguthabens nutzen.

Für Standard- und Plus-Kunden relevant ist die Limite von 1250 Franken im Monat, bis zu der ein günstigerer Wechselkurs verrechnet wird. Ausserdem gibt es je nach Preismodell eine monatliche Limite von 200, 400 beziehungsweise 800 Euro/Franken/britischen Pfund für den gebührenfreien Bancomat-Bezug.

15. Sind Daueraufträge bei Revolut möglich?

Ja. Kunden können bei Revolut Daueraufträge erstellen. Allerdings ist von der Nutzung von Revolut für Überweisungen und damit auch Daueraufträgen abzuraten, da hohe Gebühren verrechnet werden können.

16. Stehen den Revolut-Kunden eBill und Lastschriftverfahren zur Verfügung?

Schweizer Lastschriften und eBill stehen für Revolut-Kunden nicht zur Verfügung.

Revolut bietet jedoch seinen Schweizer Kunden SEPA-Lastschriften für Belastungen in Euro sowie britische Lastschriften für Belastungen in britischen Pfund an. Dafür müssen Sie Ihre EUR-Kontonummer beziehungsweise Ihre britische Kontonummer angeben.

17. Bietet Revolut auch Sparkonten oder Säule-3a-Konten an?

Nein. Revolut bietet keine Schweizer Bankkonten, keine Sparkonten und keine Säule-3a-Konten an. 

18. Erhalte ich als Kunde von Revolut eine Bank-Kontonummer?

Als Kunde von Revolut erhalten Sie keine Schweizer Bank-Kontonummer.

Sie erhalten als Kunde von Revolut jedoch ein ein britisches Bankkonto. Unklar ist, unter welchen Voraussetzungen Kundinnen und Kunden aus der Schweiz ein EUR-Konto mit einer litauischen IBAN erhalten. Fragen Sie bei Revolut nach, wenn Sie ein EUR-Konto erhalten wollen. Insbesondere mit dem EUR-Konto haben Kunden immer wieder Probleme, weil Revolut zur litauischen IBAN einen britischen BIC-Code verwendet. Gemäss Rückmeldungen von Kundinnen und Kunden verrechnen einige Banken dem Konto des Empfängers eine Gebühr für eine über Revolut ausgeführte Überweisung. Das kann Überweisungen betreffen, die Sie von Revolut auf ein Bankkonto bei einer anderen Bank machen. Informieren Sie sich beim Kundendienst von Revolut und der Bank des Empfängers, welche Gebühren konkret anfallen.

19. Kann ich mein Konto überziehen?

Nein, das Konto von Revolut kann nicht überzogen werden.

20. Können Kundinnen und Kunden bei Revolut auch Aktien kaufen?

Revolut wirbt mit «gebührenfreiem Aktien-Handel». Derzeit ist es jedoch für Schweizer Kunden noch nicht soweit: Kunden mit Wohnsitz in der Schweiz können via Revolut noch keine Aktien handeln. 

21. Können Kundinnen und Kunden bei Revolut Gold und Silber kaufen und verkaufen?

Ja, Schweizer Kunden können Gold und Silber kaufen.

Revolut schreibt, dass die Edelmetalle im Namen der Kunden bei einem Finanzinstitut verwahrt werden. Allerdings stellt Revolut keine physischen Edelmetalle zur Verfügung.

22. Können Kundinnen und Kunden bei Revolut Kryptowährungen kaufen?

Sie können mit Revolut Kryptowährungskonten für Bitcoin, Ethereum, Bitcoin Cash und Litecoin eröffnen. Allerdings können Sie die Kryptowährungen nicht direkt kaufen, sondern partizipieren nur am Kurs der Kryptowährung.

23. Was sind die Vorteile von Revolut?

Der Hauptvorteil von Revolut sind die guten Wechselkurse sowie eine intuitive App mit vielen Funktionen. Ebenso werden Kunden nach jeder Transaktion aktiv via App informiert. 

24. Was sind die Nachteile von Revolut?

Der grösste Nachteile von Revolut ist wohl der Kundendienst. Dieser hat auch in der Schweiz immer wieder zu negativen Kundenreaktionen geführt.

Ein weiterer Nachteil gegenüber Schweizer Anbietern: Das auf das Revolut-Konto einbezahlte Geld unterliegt nicht der Schweizer Einlagensicherung. Revolut bietet kein Schweizer Konto an und ist damit als Schweizer Lohnkonto und für das Bezahlen von Rechnungen nicht geeignet.

Weitere Informationen:
Schweizer Bankkonten im Vergleich
Schweizer Kreditkarten im Vergleich
 

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Ralf Beyeler ist Telekom- und Geld-Experte bei moneyland.ch.
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