Rund 65 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind mindestens einmal die Woche sportlich aktiv, sei es im Verein, im Fitnesscenter oder bei einer anderen Aktivität. Während sich der Sport im Freien grosser Beliebtheit erfreut, bieten Fitnesszentren eine praktische Alternative für Städterinnen und Städter und jene, die unter Aufsicht eines geschulten Trainers Sport treiben wollen. Die preislichen Unterschiede zwischen den einzelnen Fitnesszentren sind markant: Die Kosten für eine Mitgliedschaft reichen von weniger als 500 bis zu mehr als 2000 Franken pro Jahr.
Nachfolgend hat moneyland.ch 15 praktische Spartipps rund um Fitness-Abos zusammengestellt.
1. Bedürfnisse definieren
Gehen Sie ins Fitnesszentrum, um zu trainieren oder auch neue Kontakte zu knüpfen? Sind Sauna und Whirlpool der Hauptgrund, weswegen Sie sich von der Couch auf das Laufband bequemen oder gehen Sie nach dem Training sofort nach Hause? Trainieren Sie nach einem selbsterstellten Fitnessplan oder könnten Sie professionelle Hilfe gebrauchen? Sind Sie bereit, für Ihr Training einen längeren Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen?
Diese Fragen sollten Sie sich stellen, bevor Sie nach einem geeigneten Fitnesszentrum Ausschau halten. Schliesslich macht es keinen Sinn, eine Mitgliedschaft abzuschliessen, wenn Ihnen das Fitnesszentrum nicht das bietet, was Sie sich wünschen. Falls Sie die angebotenen Wellnesseinrichtungen ohnehin nie nutzen, kommen Sie mit einem Budget-Studio deutlich günstiger weg.
2. Gebühren vergleichen
Sobald Sie wissen, wonach Sie suchen, sollten Sie die Preise vergleichen. Wenn Sie ohne viel Schnickschnack trainieren wollen, ist die Mitgliedschaft in einem Budget-Studio (wie beispielsweise Puregym oder Nonstop Gym) genau das Richtige. Legen Sie keinen Wert auf einen Fitnesstrainer, sind Selbstbedienungs-Fitnesscenter (zum Beispiel von Discountfit) sogar noch kostengünstiger.
Andere Fitnesscenter bieten mehr Luxus und sind dementsprechend teurer. Eine Mitgliedschaft in einem mittelgrossen Fitnessstudio wie Activ Fitness, Fitness Park, Let's Go Fitness oder Update Fitness kann einige hundert Franken mehr pro Jahr kosten, beinhaltet aber je nach Studio zusätzliche Leistungen wie Personal Trainer, kostenlose Kinderbetreuung, Saunen, Schwimmbäder oder Dampfbäder.
Wichtig: Klären Sie vorgängig ab, ob die von Ihnen gewünschten Dienstleistungen auch im Fitnesscenter angeboten werden. Häufig bieten Fitnesszentrum-Ketten insgesamt ein breitgefächertes Leistungsangebot an, das aber je nach Standort stark eingeschränkt sein kann.
3. Private Fitnesszentren nicht vergessen
In der Schweiz gibt es Dutzende von privaten Fitnesszentren. Einige bieten Ihre Services zu sehr günstigen Preisen an. Wenn Sie also nicht ständig auf Reisen sind oder oft Ihren Wohnort wechseln, müssen Sie sich nicht unbedingt für einen namhaften Anbieter entscheiden. Unter Umständen bietet ein privates Studio in Ihrer Nähe das bessere Angebot für Ihre Bedürfnisse.
4. Krankenkassen-Deckung prüfen
Manche Schweizer Krankenkassen-Zusatzversicherungen übernehmen einen Teil der Fitnessabo-Kosten. Einige ambulante Versicherungen beteiligen sich mit mehreren hundert Franken pro Jahr an den Kosten für eine jährliche Mitgliedschaft. Allein aufgrund der Fitnessabo-Kostenbeteiligung lohnt sich aber noch keine Schweizer Zusatzversicherung. Wenn Sie allerdings weitere Zusatzversicherungsdeckungen als nützlich erachten, kann sich eine ambulante Zusatzversicherung lohnen (hier erfahren Sie mehr zu Thema).
5. Gemeinsam trainieren
Ein Trainingspartner motiviert Sie nicht nur, sondern spart Ihnen unter Umständen auch bares Geld. Einige Fitnesszentren bieten Preisnachlässe an, wenn zwei Mitgliedschaften gleichzeitig abgeschlossen werden. Andere Zentren wiederum offerieren einen Rabatt auf Ihre Mitgliedschaft, falls sich eine weitere Person auf Ihre Empfehlung hin anmeldet. Sind Ihre Freunde oder Familienmitglieder ebenfalls an einem Fitness-Abo interessiert, können Sie von diesem Umstand profitieren.
6. Studentenrabatte nutzen
«Mens sana in corpore sano», wie es der Lateiner auf den Punkt bringt. Eine gute körperliche Verfassung ist auch für den Geist und das Denken wichtig. Es verwundert deshalb nicht, dass auch Studierende eine begehrte Zielgruppe von Fitnesszentren sind. So gewähren Activ Fitness und Let's Go Fitness beachtliche Rabatte auf Jahresmitgliedschaften. Wenn Sie eine Stucard-Debitkarte der Kantonalbanken besitzen, erhalten Sie in vielen Schweizer Fitnessstudios Ermässigungen.
Viele Schweizer Universitäten betreiben eigene Fitnesszentren, die in der Regel für Studierende sogar kostenlos sind. So bietet der Akademische Sportverband Zürich (ASVZ) den Studierenden der Universität Zürich und der ETH kostenlose Trainingseinrichtungen an.
7. Seniorenrabatte nutzen
Sport ist einer der besten Möglichkeiten, um ein Leben lang fit und vital zu bleiben. Viele Fitnesszentren bieten Seniorenrabatte an, darunter auch Activ Fitness und Let's Go Fitness.
8. Vereinsrabatte nutzen
Als Mitglied eines Branchenverbands, Clubs oder Vereins könnten Sie möglicherweise Anspruch auf einen Rabatt haben. Manche Vereinigungen und Verbände arbeiten mit Fitness-Anbietern zusammen, um ihren Mitgliedern günstigere Angebote unterbreiten zu können.
Mitglieder des FH-Schweiz-Dachverbands für Absolventinnen und Absolventen von Schweizer Fachhochschulen erhalten zum Beispiel Rabatt bei Clever Fit. Mitglieder des Angestellten-Verbands von Roche profitieren von Vergünstigungen bei diversen Schweizer Fitnesszentren. Andere Vereinigungen und Verbände bieten ähnliche Rabatte oder Zuschüsse. Es lohnt sich auch zu prüfen, ob Ihr Arbeitgeber Ihnen einen Mitarbeiterrabatt für ein Fitness-Abo gewährt.
9. Langfristige Mitgliedschaft erwägen
Eine langfristige Mitgliedschaft birgt zwar ein gewisses Risiko. Schliesslich besteht die Möglichkeit, dass Sie Ihre Mitgliedschaft in Zukunft nicht richtig nutzen können. Wenn Sie jedoch sicher sind, dass Sie nicht umziehen und stets Zeit zum Trainieren finden werden, kann Ihnen eine langfristige Mitgliedschaft viel Geld sparen.
So können Sie beispielsweise bei Kieser rund 20 Prozent, bei Activ Fitness 9.5 Prozent und bei Puregym 16 Prozent sparen, wenn Sie statt einer Jahresmitgliedschaft eine Mitgliedschaft für zwei Jahre abschliessen. Wenn Sie nur eine Jahresmitgliedschaft abschliessen möchten, können Sie ebenfalls sparen, wenn Sie im Voraus den ganzen Jahresbeitrag bezahlen. Activ Fitness zum Beispiel gewährt einen Rabatt von rund 7 Prozent, wenn Kunden den gesamten Jahresbeitrag im Voraus begleichen. Auch die Mitgliedschaft im Migros Fitness Park ist bei jährlicher statt monatlicher Zahlung rund 5 Prozent günstiger.
10. Keine automatische Mitgliedschaftsverlängerungen
Manche Schweizer Fitnesszentren verlängern Ihre Mitgliedschaft nach Ablauf eines gewissen Zeitraums automatisch. Ohne rechtzeitige Kündigung bleiben Sie zwangsläufig Mitglied und müssen die Abokosten weiterhin begleichen.
Vergewissern Sie sich also, dass Ihre Mitgliedschaft nach Ablauf nicht ohne Ihr Einverständnis verlängert wird. Wenn dies nicht möglich ist, können Sie das Ende der Vertragslaufzeit auch direkt bei der Anmeldung angeben. Auf diese Weise verlängert sich Ihr Abonnement nicht automatisch, wenn Sie vergessen haben zu kündigen.
Beispiele für Abos bei Anbietern, die sich nicht automatisch verlängern, sind Abos bei Activ Fitness und Fitness Park. Fitnesscenter mit automatischer Verlängerung sind zum Beispiel Clever Fit, Puregym und Update Fitness.
11. Ungenutzte Mitgliedschaften pausieren
Es kann vorkommen, dass Sie Ihr Fitness-Abo über eine längere Zeit nicht nutzen können (zum Beispiel aufgrund einer Verletzung, einer Mutterschaft oder einer Reise). In diesem Fall sollten Sie prüfen, ob Ihr Fitnessstudio Ihnen die Möglichkeit bietet, Ihre Mitgliedschaft zu pausieren. In einigen Fitnessstudios können Sie Ihre Mitgliedschaft ohne Angabe von Gründen für eine bestimmte Zeit unterbrechen. In anderen ist dies nur aus medizinischen Gründen möglich und Sie müssen ein ärztliches Attest vorlegen.
Wichtig: Manche Fitnessstudios verlangen eine Gebühr, wenn Sie Ihr Abo pausieren. In diesem Fall müssen Sie diese Gebühr mit den Kosten Ihres Abos vergleichen, um zu entscheiden, ob sich ein Pausieren finanziell lohnt.
12. Übertragen Sie ein nicht benötigtes Abo
Einige Fitnessstudios bieten Ihnen die Möglichkeit, das Abo auf eine andere Person zu übertragen. Das kann sinnvoll sein, wenn Sie das Abo in Zukunft nicht mehr nutzen können oder möchten. Im besten Fall finden Sie jemanden, der bereit ist, Sie finanziell dafür zu entschädigen. Beispiele für Fitnessstudios, die Ihnen die Möglichkeit bieten, Ihr Abonnement auf eine andere Person zu übertragen, sind Clever Fit (Übertragungsgebühr von 100 Franken), Let's Go Fitness (keine Übertragungsgebühr) und Puregym (Übertragungsgebühr von 50 Franken).
13. Halten Sie Ausschau nach ungenutzten Abos
Vielleicht haben Sie Bekannte, die eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio haben, die sie nicht mehr benötigen und die bereit sind, diese an Sie zu übertragen. Vielleicht sind Ihre Bekannten bereit, Ihnen ihre ungenutzte Mitgliedschaft zu überlassen oder sie gegen eine symbolische Entschädigung einzutauschen. Auch auf Plattformen wie Anibis, Ricardo und Tutti finden Sie häufig Angebote zur Übertragung von Fitness-Abos.
14. Achten Sie auf Sonderangebote
Fitnessstudios veranstalten manchmal Sonderaktionen mit vergünstigten Mitgliedschaften für neue Kunden.
Es ist jedoch wichtig, die Angebote zu vergleichen. In einigen Fällen kann ein reduzierter Preis immer noch höher sein als der Standardpreis bei vergleichbaren Fitnessstudios. Achten Sie auch darauf, ob das Angebot an eine lange Mindestvertragslaufzeit (zum Beispiel zwei Jahre) oder andere ungünstige Bedingungen geknüpft ist.
15. Fitness-Abo richtig nutzen
Ganz gleich wie günstig Ihre Mitgliedschaft in einem Fitnesszentrum auch sein mag: Sie nützt Ihnen gar nichts, wenn Sie nicht wirklich trainieren. Viele Kunden nutzen Ihre Mitgliedschaft nur unregelmässig.
Für gelegentliche Trainings sind Einzeleintritte in der Regel deutlich günstiger als eine Mitgliedschaft. Viele Fitnesszentren bieten Einzeleintritte oder auch kurzfristige Mitgliedschaften an. Wenn Ihre Sport-Begeisterung schon nach einigen Wochen oder Monaten wieder nachlässt, haben Sie auf diesem Weg viel Geld gespart.
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