Swisscom hat Anfangs Februar 2020 angekündigt, ihr Glasfasernetz auszubauen. Bis 2025 möchte Swisscom 50% bis 60% aller Wohnungen und Geschäfte mit einem echten Glasfaseranschluss erschliessen. Derzeit hat Swisscom erst 30% aller Haushalte und Geschäfte mit einem echten Glasfaseranschluss ausgestattet.
Auch den meisten übrigen Wohnungen und Geschäfte ohne Glasfaseranschluss möchte Swisscom bis 2025 einen schnelleren Internet-Zugang ermöglichen. Das Ziel von Swisscom: 30% bis 40% der Haushalte sollen bis 2025 mit einer Internet-Leitung von 300 bis 500 Mbit/s erschlossen werden.
Konkret heisst das: Im Jahr 2025 werden mindestens 80 Prozent der Haushalte und Wohnungen die Möglichkeit haben, einen Internet-Anschluss mit einer Geschwindigkeit von mindestens 300 Mbit/s zu nutzen.
Kritik an der Swisscom-Strategie kommt von einigen Technologie-Experten und den Konkurrenten: Durch den Ausbau auf FTTH-P2MP-Technologie behindere Swisscom den Wettbewerb, so die Kritiker.
Analyse von Telekom-Experte Ralf Beyeler von moneyland.ch
Seit Jahren spricht Swisscom vom Glasfaserausbau. Doch der «Glasfaserausbau» war bislang eine Mogelpackung. In vielen Fällen hiess «Glasfaser» in der Swisscom-Sprache nämlich nicht, dass der Kunde eine Glasfaser bis in die Wohnung erhielt. Stattdessen wurde oft lediglich die Telefonleitung aus Kupfer etwas verkürzt und damit eine höhere Internet-Geschwindigkeit erzielt.
Jetzt scheint es Swisscom ernster zu nehmen. Mindestens jeder zweite Haushalt wird in fünf Jahren die Möglichkeit haben, über «echte» Glasfaser ins Internet zu gelangen. «Es ist sehr zu begrüssen und für die Schweiz sehr wichtig, dass Swisscom das Glasfasernetz nun zügig ausbaut», so Ralf Beyeler.
Trotz dem geplanten Ausbau wird es in der Schweiz auch 2025 noch eine Zweiklassengesellschaft bei der digitalen Infrastruktur geben: Die eine Hälfte der Bevölkerung kann von einem sehr schnellen Internet mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 Gbit/s profitieren.
Die andere Hälfte der Bevölkerung muss mit einer Geschwindigkeit von nur 10 bis 500 Mbit/s vorlieb nehmen. Selbst wer Glück hat und 500 Mbit/s über die alte Kupferleitung erhält, ist 20-mal langsamer im Internet unterwegs. Wer Pech hat, hat sogar eine 1000-mal langsamere Internet-Verbindung als Haushalte mit 10 Gbit/s.
Tipp: Wenn Sie wissen möchten, welche Internet-Abos mit welchen Geschwindigkeiten es an Ihrer Wohnadresse gibt, können Sie den interaktiven Internet-Abo-Vergleich von moneyland.ch nutzen.
Weitere Informationen:
Internet-Technologien der Schweiz
Internet-Abos im interaktiven Vergleich (inklusive Geschwindigkeiten)