Variable Hypotheken haben im Gegensatz zu Festhypotheken keine feste Laufzeit. Sie können sie jederzeit unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von in der Regel drei oder sechs Monaten kündigen.
Beim Wechsel zu einem anderen Modell beim gleichen Anbieter entfällt die Kündigungsfrist meist ganz. Zudem verlangen einige Banken und Versicherungen bei variablen Hypotheken im Vergleich zu Festhypotheken keine oder tiefere Mindestbeträge.
Variable Hypotheken nicht populär
Trotz dieser Flexibilität führt die variable Hypothek in der Schweiz ein Nischendasein. Grund: Sie sind teuer.
Vor vielen Jahren war die variable Hypothek auch in der Schweiz eine beliebte Finanzierungsform für Wohneigentum. Damals wurde der variable Zinssatz noch politisch festgelegt und bis 2008 in die Mietzinsberechnung einbezogen, was die Finanzierungsform der variablen Hypothek attraktiv machte.
Variable Hypotheken sind teuer
Die Zinssätze für variable Hypotheken liegen zwischen 2.2 Prozent und 4 Prozent, im Durchschnitt bei 3.0 Prozent (Stand September 2024). Damit sind sie deutlich teurer als andere Hypothekarmodelle.
Es gibt sowohl erstrangige als auch zweitrangige variable Hypotheken. Bei erstrangigen variablen Hypotheken liegen die Zinssätze zwischen 2.2 Prozent und 3.9 Prozent und betragen im Durchschnitt 2.9 Prozent. Die Zinssätze für zweitrangige variable Hypotheken liegen zwischen 3 Prozent und 4 Prozent und betragen durchschnittlich 3.5 Prozent.
Nachteil von variablen Hypotheken
Nachteilig sind vor allem die hohen Zinssätze: Variable Hypotheken sind teuer. Für alle Hypothekarnehmer, die längere feste Laufzeiten in Kauf nehmen können, empfehlen sich Saron- oder Festhypotheken.
Vorteile von variablen Hypotheken
Die variable Hypothek eignet sich für Schweizer Kundinnen und Kunden, die eine hohe Flexibilität bei der Rückzahlung wünschen. Wenn Sie sich nicht auf eine feste Laufzeit von mehr als zwei Jahren einlassen können, weil Sie beispielsweise kurz vor dem Verkauf Ihres Eigenheims stehen, können Sie eine variable Hypothek als «Notlösung» in Betracht ziehen.
In diesem Fall kann eine Hypothek mit fester Laufzeit ungünstig sein, während die variable Hypothek kurzfristig nach erfolgtem Verkauf aufkündbar ist.
Ein weiterer Vorteil kann je nach Bedürfnis ein tiefer Mindestbetrag sein. Einige Anbieter verlangen für ihre variablen Hypotheken gar keinen Mindestbetrag, andere 50'000 oder 100'000 Franken.
Zudem sind Sie bei variablen Hypotheken auch bezüglich Amortisation flexibler. Eine freiwillige Amortisation, daher Rückzahlungen über das gesetzlich vorgeschriebene Mass hinaus, ist bei Fest- und variablen Hypotheken in der Regel nicht möglich.
Hypotheken vergleichen
Vergleichen Sie unbedingt die verschiedenen Anbieter. Eine Übersicht über die variable Hypothekarlandschaft bietet Ihnen der unabhängige Hypotheken-Vergleich von moneyland.ch.
Tipp: Einige Anbieter bieten inzwischen auch Saron-Hypotheken mit ähnlich flexiblen Ausstiegskonditionen an, die aber deutlich günstiger sind als die meisten variablen Hypotheken.
Weiterführende Informationen:
Vor- und Nachteile von Festhypotheken
Saron-Hypotheken: Das müssen Sie wissen
Hypothek Schweiz: grosser Vergleich