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News: Telekom

Zinsen, Gebühren und Mieten: Das erwartet Sie 2024

9. Januar 2024 - Ralf Beyeler

Zinsen, Bankgebühren und Handy-Abos: moneyland.ch sagt Ihnen in diesem Artikel, was Sie im Jahr 2024 erwarten können.

Das Jahr 2024 hat begonnen. moneyland.ch hat den Jahreswechsel zum Anlass genommen, einen finanziellen Ausblick auf kommende Entwicklungen bei Bankprodukten, Wohnungsmieten und Telekom-Abos zu wagen.

Gibt es 2024 mehr Zinsen auf Sparkonten?

Nach vielen Jahren mit Nullzinsen und sogar Minuszinsen erhalten Sparerinnen und Sparer seit einem guten Jahr wieder etwas mehr Zins auf den Sparkonten. Die grosszügigsten Banken verzinsen das Sparkonto derzeit mit bis zu zwei Prozent.

Der Grund für den raschen Anstieg des Sparzins in den letzten Monaten sind die Erhöhungen des Leitzinses durch die Schweizerische Nationalbank. Seit Juni 2022 wurde der Leitzins insgesamt fünfmal erhöht. Doch bereits Mitte 2024 könnte die Wende kommen. Zumindest erwarten zahlreiche Expertinnen und Experten, dass die Schweizerische Nationalbank in diesem Jahr den Leitzins wieder senken wird.

Sollte die SNB den Leitzins reduzieren, so dürften Sparkonten tendenziell wieder schlechter verzinst werden. Allerdings dürften die durchschnittlichen Sparzinsen bis dahin weiter steigen. Grund dafür ist, dass viele Banken die Sparzinsen noch nicht stark angehoben haben und unter zunehmendem Konkurrenzdruck zu Banken stehen, welche ihre Zinsen bereits angehoben haben.

Tipp: Um von besseren Zinsen zu profitieren, müssen Sie Ihre alte Bankbeziehung nicht unbedingt aufkündigen. Sie können auch einfach ein Sparkonto mit einer besseren Verzinsung bei einer weiteren Bank eröffnen. Die Kontoführung der meisten Sparkonten ist kostenlos.

Bezahlen wir 2024 weniger Bankgebühren?

Wie werden sich die Gebühren der Schweizer Banken für Privatkonto, Debitkarte, Trading, Vorsorgefonds und Vermögensverwaltung im Jahr 2024 entwickeln?

In den vergangenen Jahren sind insbesondere die Smartphone-Banken und digitale Anbieter mit günstigeren Gebühren vorgeprescht. Preissenkungen dürfte es daher auch im Jahr 2024 insbesondere bei Neobanken und digitalen Anbietern geben.

Spannend wird auch sein, wie die Schweizer Banken dieses Jahr auf die Gebührensenkung der Zürcher Kantonalbank reagieren werden. Die Offensive der Zürcher Kantonalbank und die erstarkende Konkurrenz durch die Smartphone-Banken könnte dazu führen, dass auch grössere Schweizer Banken ihre Gebühren überdenken und senken werden.

Viele Schweizer Banken werden jedoch ihre Gebühren nicht gross anpassen. Die Wechselquoten von Schweizer Bankkunden sind immer noch verhältnismässig tief. «Mit immer mehr digitalen günstigen Angeboten werden in den nächsten Jahren aber auch die Wechselquoten deutlich zunehmen. Das führt wiederum zu günstigeren Bankgebühren», sagt Benjamin Manz von moneyland.ch.

Werden 2024 Überweisungen schneller?

Ab August 2024 führen die meisten Schweizer Banken Instant Payment ein. Damit sind Überweisungen auf andere Schweizer Bankkonten innerhalb weniger Sekunden möglich. Zahlreiche Schweizer Banken sind verpflichtet, Instant Payment für ankommende Überweisungen anbieten zu müssen. Freiwillig ist für die Banken jedoch, ob Sie die neue Dienstleistung auch für ausgehende Zahlungen anbieten.

Instant Payment ist eine Alternative zu gewöhnlichen Überweisungen, die weiterhin angeboten werden. Ob sich Instant Payments durchsetzen werden, ist nicht zuletzt auch eine Frage der Kosten. Als erste grosse Bank nennt Raiffeisen einen Preis von 2 Franken pro Zahlung, immerhin gibt es je nach Konto bis zu 12 kostenlose Instant-Payment-Zahlungen pro Jahr.

Wie entwickeln sich 2024 die Hypozinsen?

In den Zinskonditionen berücksichtigen die Banken ihre Erwartungen an die Zinsentwicklung während der Vertragslaufzeit. Die Vergangenheit zeigt aber, dass Banken wie auch Kundinnen und Kunden immer wieder überrascht werden, weil sich Zinsen anders verhalten haben als allgemein erwartet.

Ein wichtiger Faktor für die Höhe der Zinsen – sowohl für Sparkonten als auch für Hypotheken – ist der Leitzins der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Sinkt der Leitzins, sinken auch die Hypozinsen. Es wird vermutet, dass die Schweizerische Nationalbank die Leitzinsen im ersten Quartal 2024 unverändert lassen und frühestens Mitte 2024 Zinssenkungen ankündigen wird.

Die Zinsen für Hypotheken mit langer Laufzeit haben im Herbst 2022 ihren Höchststand erreicht, jene für Hypotheken mit kurzer Laufzeit Anfang 2023. Die meisten Marktbeobachter gehen davon aus, dass diese Höchstwerte in diesem Jahr nicht mehr erreicht werden.

Wie entwickeln sich 2024 die Mieten?

Steigen die durchschnittlichen Hypozinsen in der Schweiz, so dürfen die Vermieter in der Regel die Miete erhöhen. Dazu berechnet der Bund alle drei Monate den Referenzzinssatz. Im Jahr 2023 waren aufgrund des gestiegenen Referenzzinssatzes viele Mieterinnen und Mieter von einer Mietzinserhöhung betroffen.

Im Dezember 2023 ist der Referenzzinssatz nochmals gestiegen. Dies hat zur Folge, dass viele Mieterinnen und Mieter im Laufe des Jahres 2024 nochmals mehr Miete bezahlen müssen.

Es ist denkbar, dass der Referenzzinssatz auch im Jahr 2024 weiter steigen wird und es daher zu weiteren Mietzinserhöhungen kommen wird. Dies ist selbst dann vorstellbar, wenn die Nationalbank ihren Leitzins wieder reduziert oder unverändert lässt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass einige vor vielen Jahren abgeschlossene Hypothekarverträge im Jahr 2024 auslaufen und somit die durchschnittlich bezahlten Hypothekarzinsen weiter ansteigen.

Werden Privatkredite 2024 teurer?

Neu abgeschlossene Konsumkredite werden 2024 teurer. Neu dürfen Anbieter bis zu 12 Prozent für Barkredite und bis zu 14 Prozent für Kreditkartenkredite verlangen. Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch, sagt: «Einzelne Anbieter haben die Zinssätze für Privatkredite im Januar 2024 bereits erhöht. Weitere Zinserhöhungen werden folgen.»

Teurer werden auch die Zinsen, die Kreditkartenherausgeber mit der Teilzahlungsoption verrechnen.

Werden die Handy-Abos 2024 teurer?

Im Jahr 2023 haben einige Mobilfunknetz-Betreiber wie Salt, Sunrise, Lebara und Yallo ihre Preise für die Handy-Abos erhöht. Aber eine Analyse von moneyland.ch zeigt, dass viele andere Anbieter günstiger geworden sind.

Der Telekom-Experte Ralf Beyeler von moneyland.ch rechnet damit, dass die günstigsten Handy-Abos Ende 2024 gleich viel oder sogar weniger kosten werden als Anfang 2024.

Es gibt sehr grosse Unterschiede zwischen den verschiedenen Handy-Abos. Es gibt in der Schweiz viele Kundinnen und Kunden, die jeden Monat 80 bis 100 Franken für ein Handy-Abo bezahlen, obwohl es Handy-Abos für monatlich rund 20 Franken geben würde. Diese Abos beinhalten sogar unlimitiertes Internet und Telefonie innerhalb der Schweiz. Mit einem Wechsel können Kundinnen und Kunden damit viel Geld sparen. Handy-Abos vergleichen lohnt sich.

Erhöhen die Streamingdienste 2024 ihre Preise?

Kürzlich gab es einige Änderungen bei Streamingdiensten, die zu höheren Preisen führen. Seit Ende 2023 verrechnet Apple für Apple TV Plus neu 10.90 Franken im Monat statt bisher 8 Franken. Bei Disney Plus kostet das Abo mit der besten Bildqualität seit Herbst 2023 neu 17.90 Franken pro Monat. Das ist ein Fünfliber pro Monat mehr als zuvor.

Mehr bezahlen werden auch viele Streaming-Fans, die bisher über das Login eines Freundes oder einer Freundin Netflix geschaut haben. Netflix versucht, diese Nutzerinnen und Nutzer zu kontaktieren und dazu zu bringen, ein eigenes Abo abzuschliessen. Auch Disney Plus plant entsprechende Massnahmen.

«Einige Streamingdienste werden auch 2024 ihre Preise anheben. Die Anbieter gehen davon aus, dass bei einer Preiserhöhung nur wenige Kundinnen und Kunden abwandern werden», erwartet Telekom-Experte Ralf Beyeler. Bisher haben sich die Streamingdienste auch mit Alternativen zum klassischen Abo zurückgehalten.

Weitere Informationen:
Vergleiche Konten und Karten
Vergleiche Handy-Abos und Internet
Vergleiche Anlegen und Vorsorge
Vergleiche Kredite und Hypotheken

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Ralf Beyeler ist Telekom- und Geld-Experte bei moneyland.ch.