Als grösster Aktienmarkt der Welt bieten die USA eine riesige Auswahl an Einzeltiteln. Ob starke Marken und treue Dividendenzahler wie Coca-Cola oder McDonald’s oder Tech-Giganten wie Google oder Microsoft: US-Aktien sind bei Schweizer Anlegerinnen und Anlegern beliebt. In diesem Ratgeber erfahren Sie die wichtigsten Infos über den Kauf von US-Aktien.
Wie kaufe ich US-Aktien?
Der klassische Weg, um Aktien von US-Unternehmen zu kaufen, ist die Eröffnung eines Wertpapierdepots bei einer Bank. In den meisten Fällen empfiehlt sich jedoch die Eröffnung bei einem spezialisierten Online-Broker, da dort die Kosten wie Courtagen und Depotgebühren meistens deutlich niedriger sind. Einen umfassenden Vergleich von Schweizer Banken und Online-Brokern finden Sie hier.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die App einer Neobank herunterzuladen und dort ein Konto zu eröffnen. Die Schweizer Neobanken Neon und Yuh ermöglichen den Kauf einzelner US-Aktientitel. Neobanken sind für den Aktienkauf vor allem dann interessant, wenn Sie nur kleine Beträge investieren wollen.
An welchen Börsen werden US-Aktien gehandelt?
Wenn Sie über ein Wertschriftendepot verfügen, können Sie US-Aktien in aller Regel an den amerikanischen Börsen New York Stock Exchange (NYSE) oder Nasdaq kaufen, wo sie auch primärkotiert sind. Schweizer Banken und Online-Broker bieten Ihnen oft auch die Möglichkeit, US-Aktien über andere Börsen wie Xetra, London Stock Exchange oder die Schweizer Börse SIX zu kaufen.
Bei Schweizer Neobanken hingegen können Sie die Börse nicht selbst auswählen. Dort werden Kauf- und Verkaufsaufträge im Hintergrund an eine spezialisierte Börse weitergeleitet (im Fall von Neon beispielsweise an die BX Swiss).
Was kostet der Kauf von US-Aktien?
Beim Kauf und Verkauf von US-Aktien fallen sogenannte Courtagen an. Die Courtagen variieren je nach Anbieter, Betrag und Börse. Wer Beträge von einigen Hundert Franken in US-Aktien investieren möchte, fährt bei den Neobanken Yuh und Neon am günstigsten, da diese keine Mindestgebühr verlangen. Ansonsten sind Online-Broker oft die günstigste Wahl.
Neben den Courtagen fällt beim Kauf und Verkauf von US-Aktien in der Regel die Schweizerische Stempelsteuer von 0.15 Prozent (Umsatzabgaben durch den Schweizer Staat) an.
Bei Schweizer Banken und Brokern fallen nicht nur Courtagen, sondern meistens auch Depotgebühren an. In der Regel wird dabei nicht unterschieden, aus welchem Land die Aktien stammen. Es gibt aber auch einzelne Schweizer Banken, die für ausländische Aktien einen Aufpreis für die Verwahrung verlangen. Es ist deshalb wichtig, nicht nur die Courtagen, sondern auch die Depotgebühren bei der Wahl der richtigen Bank zu berücksichtigen.
Die folgende Tabelle zeigt die fünf Schweizer Anbieter mit den günstigsten Kosten für den Kauf- und Verkauf von US-Aktien an US-Börsen.
Tabelle 1: Fünf günstigste Schweizer Anbieter für Kauf von US-Aktien (Investition von USD 1000)
Anbieter |
Kaufkosten |
Depotgebühren für
ein Jahr (Depotwert
von USD 10’000) |
Kostentotal |
Courtagen-Tarif |
Bemerkung |
Saxo Bank |
CHF 2.25 |
CHF 21.40 |
CHF 23.65 |
0.08%, minimal
USD 1. |
|
Cornèrtrader |
CHF 23.85 |
CHF 32.30 |
CHF 56.30 |
USD 0.04 pro
Aktie, minimal
USD 25. |
Günstigere Tarife
ab Depotwert von
CHF 75’000. |
Tradedirect |
CHF 21.05 |
CHF 43.10 |
CHF 64.30 |
Minimal USD 9.90,
dann steigend mit
Betrag. |
|
Postfinance |
CHF 23.85 |
USD 67.50 |
CHF 91.35 |
Minimal USD 25,
dann steigend mit
Betrag. |
|
Kosten für den einmaligen Kauf von US-Aktien im Wert von USD 1000 (Preis pro Aktie USD 100). Depotgebühren für ein Jahr bei einem Depotwert von USD 10’000 inklusive Mehrwertsteuer. Umrechnung der in USD anfallenden Kosten mit einem Kurs von 0.90 Franken pro USD.
In der folgenden Tabelle finden Sie zwei Schweizer Neobanken, über die Sie in US-Aktien investieren können. Wie Sie in der Tabelle sehen, fahren Sie mit den Neobanken für kleinere Beträge deutlich günstiger als mit Online-Brokern. Zudem fallen keine Depotgebühren an. Allerdings ist die Aktienauswahl bei den Neobanken beschränkt, auch die Funktionen sind stark limitiert.
Tabelle 2: Kauf von US-Aktien bei Schweizer Neobanken (Investition von USD 1000)
Anbieter |
Kaufkosten |
Yuh |
USD 5* |
Neon |
USD 10 |
*Hinzu kommt eine Gebühr für die Währungsumrechnung in Höhe von 0.95 Prozent. Exklusive Umsatzabgaben.
Gibt es weitere Kosten?
Da US-Aktien in der Regel in USD gekauft werden, fallen für Schweizer Anlegerinnen und Anleger meist Wechselkurskosten an. Die Wechselkurskosten können vor allem bei grösseren Beträgen ins Geld gehen.
Zudem können beim Handel von US-Aktien US-Börsengebühren und US-Steuern anfallen, die aber vernachlässigbar tief sind. Bei manchen Schweizer Banken sind diese zusätzlichen amerikanischen Steuern bereits in den Courtagen enthalten.
Was ist bei US-Dividenden zu beachten?
Unter den US-Unternehmen gibt es viele zuverlässige Dividendenzahler. Im Gegensatz zu Schweizer Unternehmen schütten sie ihre Dividenden meist quartalsweise, manchmal sogar monatlich aus.
Dividendenzahlungen von US-Unternehmen werden auf Ihr Konto überwiesen und von Ihrer Bank oder Ihrem Broker in Schweizer Franken gewechselt (sofern Sie kein USD-Konto haben). Corporate Actions wie beispielsweise Dividendenzahlungen wickelt die Bank oder der Broker in der Regel kostenlos für Sie ab.
Fallen Steuern auf Dividenden oder Kursgewinne an?
Wie bei allen Aktien sind Kursgewinne auf US-Aktien in der Regel steuerfrei, während Dividenden der Schweizer Einkommensteuer unterliegen. Zudem wird Ihnen als Schweizer Anlegerin oder Anleger eine Quellensteuer auf Dividendenzahlungen abgezogen. Diese beträgt in der Regel 30 Prozent der Bruttodividende, kann aber via Steuererklärung teilweise zurückgefordert werden.
Welches sind die grössten Risiken bei US-Aktien?
Wie bei allen Aktien gilt auch für US-Aktien: Einzelne Titel bergen ein erhebliches Verlustrisiko und können innert kurzer Zeit stark fallen, bis hin zum Totalverlust. Deshalb ist es sinnvoller, breit in viele Aktientitel zu investieren. Dafür eignen sich kostengünstige ETF, die in viele amerikanische Aktien investieren.
Wie kann ich sonst noch in US-Unternehmen investieren?
Neben dem Kauf von Einzeltiteln können Sie auch diversifiziert via ETF oder Indexfonds in den US-Aktienmarkt investieren. Es gibt auch viele aktiv verwaltete Fonds, die in US-Unternehmen investieren, allerdings sind diese meistens viel teurer als passive ETF und Indexfonds. Darüber hinaus können Sie auch über einen Fondssparplan, einen Robo Advisor oder einen Vermögensverwalter in US-Einzeltitel investieren.
Falls Sie risikofreudig sind und sich mit dem Börsenhandel auskennen, können Sie auch zahlreiche Derivate und strukturierte Produkte auf US-Aktien handeln, wie beispielsweise Optionen und Futures oder eine Vielzahl von Zertifikaten. Für unerfahrene Anlegerinnen und Anleger sind diese Produkte aufgrund des hohen Verlustrisikos aber ungeeignet.
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