Kurz vor den Ferien ist häufig Hektik angesagt. Hat man die richtigen Medikamente dabei und ist gegen mögliche Krankheitserreger im Reiseland geimpft? Hat man alles Wichtige gepackt? Die Reiseroute sorgfältig geplant?
Nach dem Gesundheits-, Gepäck- und Reisecheck bleibt in der Regel kaum noch Zeit für einen richtigen Finanzcheck. Das kann sich finanziell bös auswirken. Die folgenden Finanztipps können Ihnen dabei helfen, in den Ferien nicht ungewollt Geld zu verlieren.
Tipp 1: Reiseversicherung
Häufig werden von Reiseveranstaltern und Reiseportalen kurzfristige Versicherungen für die gebuchte Reise angeboten. Wer mindestens zwei Mal pro Jahr oder länger verreist, kann auch den Abschluss von klassischen Reiseversicherungen in Erwägung ziehen, die das ganze Jahr über Gültigkeit haben.
Dabei wird unterschieden zwischen Versicherungen für Ereignisse vor der Reise (so genannte Annullierungskosten-Versicherungen) und während der Reise (so genannte Assistance-Versicherungen). Beide Varianten werden häufig im Paket angeboten.
Achten Sie darauf, dass Sie keine Mehrfachversicherungen abschliessen. Beispiele: Wenn Sie bereits eine Jahresreiseversicherung haben, benötigen Sie nicht noch eine zusätzliche Versicherung für einen gebuchten Flug. Wenn Ihr Gepäck über die Hausratversicherung versichert ist, benötigen Sie keine weitere Reisegepäckversicherung.
Prüfen Sie auch, ob Ihre Kreditkarte bereits eine Reiseversicherung offeriert. Die Kreditkarten-Reiseversicherung ist allerdings nur gültig, wenn Sie die Reise auch mit der Karte bezahlt haben (je nach Anbieter zwischen 50% bis 100% der Reise).
Weitere Tipps zu Reiseversicherungen finden Sie hier.
Tipp 2: Günstig buchen
Angebote von Flügen und Reise-Arrangements variieren je nach Anbieter stark im Preis. Ein Vergleich über Online-Portale lohnt sich deshalb. Was Sie sonst noch hinsichtlich günstigen Flügen wissen müssen, erfahren Sie hier.
Tipp 3: Kreditkarte
Geld abheben sollten Sie im Ausland wenn immer möglich mit der Debitkarte, also der Maestro-, PostFinance- oder V-Pay-Karte. Kreditkarten verlangen für Bargeldbezüge hohe Gebühren, besonders im Ausland.
Für Zahlungen im Ausland können Sie auch die Kreditkarte verwenden. Achten Sie aber vor der Reise, dass Sie eine Kreditkarte mit geringen Fremdwährungsgebühren haben. Diese finden Sie transparent im grössten Schweizer Kreditkartenvergleich aufgeschlüsselt.
Manche Kreditkarten bieten auch Versicherungsleistungen an. Diese können Sie im unabhängigen Kreditkartenvergleich von moneyland.ch ebenfalls anzeigen lassen.
Übrigens: Wenn Sie einen möglichen Schadenfall speziell versichert haben möchten, lohnt es sich, das Kleingedruckte zu lesen. Weitere Informationen zu Kreditkarten-Versicherungen finden Sie hier.
Tipp 4: Flugmeilen
Flugmeilen sind gerade bei Vielreisenden beliebt. Dabei lassen sich auch mit Kreditkarten Flugmeilen sammeln. Je nach Karte erhalten Sie dabei unterschiedlich viele Flugmeilen für einen Flug. Auf der Resultatseite des Kreditkarten-Vergleichs können Sie anhand der Sortierkriterien herausfinden, welche Karten die besten Flugmeilen-Leistungen anbieten. Weitere Flugmeilen-Tipps finden Sie hier.
Tipp 5: Maestro-Karte
Bargeld beziehen sollten Sie grundsätzlich nicht mit der Kreditkarte, sondern mit der Debitkarte Ihres Privatkontos. Am häufigsten ist die Maestro-Karte. Alternativ bieten einige Banken auch die V-Pay-Karte von Visa an, deren Einsatzgebiet allerdings noch auf Europa beschränkt ist. Mit der PostFinance-Card sind weltweite Bargeldbezüge mit Ausnahme der Fremdwährungsumrechnungsgebühren gratis – zumindest im Rahmen des Privatkonto Plus.
Achten Sie aber zusätzlich darauf, an welchen Geldautomaten Sie Ihr Geld beziehen. Denn neben den Bargeldbezugs- und Fremdwährungsgebühren Ihrer Bank können je nach Automat im Ausland zusätzliche Gebühren hinzukommen. Besonders perfid: Die Gebühren können in einem schlechten Umrechnungskurs versteckt sein und bis über 10% des Geldbetrags ausmachen! Faustregel: Nehmen Sie sich vor allem vor Geldautomaten von Drittanbietern wie Travelex in Acht.
Tipp 6: Fremdwährung günstig kaufen
Fremdwährungsgebühren sind berüchtigt - sowohl bei Zahlungen mit der Debit- oder Kreditkarte als auch bei Bargeldbezügen. Neben Bearbeitungsgebühren fallen bei praktisch allen Anbietern Gebühren im Rahmen eines teureren Wechselkurses an. Viele Reisende stellen sich dabei die Frage, wie sie Bargeld am günstigsten – das heisst zu einem möglichst vorteilhaften Wechselkurs – beziehen können.
Als Faustregel gilt: Wenn Sie das Bargeld in der Schweiz beziehen möchten, wenden Sie sich für Hauptwährungen wie US-Dollar, Euro und britisches Pfund an Ihre Hausbank. Bei Drittbanken wird häufig ein Bearbeitungszuschlag verlangt.
Für Nebenwährungen lohnt sich häufig ein Vergleich der Kurse, da die Unterschiede von Anbieter zu Anbieter markant sein können. Bei Nebenwährungen empfiehlt sich meist ein Bargeldbezug mit der Maestro-Karte an einem kostengünstigen Bankomaten im Reiseland. Weitere Informationen finden Sie hier.
Tipp 7: Gepäck-Versicherung
Ihr Gepäck kann über Ihre Kreditkarte, Ihre Hausrat- oder Reisezusatzversicherung versichert sein. Achten Sie also darauf, dass keine Mehrfachversicherung besteht.
Bei Kreditkarten müssen Sie beachten, dass die Reise mit der Karte (zumindest teilweise) bezahlt worden ist. Zudem können die Leistungen und Betragshöhen je nach Karte variieren. Auf der Resultatseite des Kreditkartenvergleichs können Sie die Karten nach der entsprechenden Versicherungsleistung sortieren, indem Sie das Sortierkriterium «Versicherung: Gepäck» anwählen.
Bei Reiseversicherungen ist das Gepäck oft nicht im Basis-Angebot enthalten und nur über einen kostenpflichtigen Gepäckzusatz versichert. Einige Reiseversicherungen decken allerdings auch das Reisegepäck ab. Sortieren Sie die Angebote dafür einfach auf der Resultatseite des unabhängigen Vergleichs für Reiseversicherungen nach dem Kriterium «Reisegepäck».
Häufig vergessen wird die dritte Variante. Gepäck ist nämlich auch versichert, wenn man bei seiner Hausratversicherung den Zusatz «einfacher Diebstahl auswärts» abgeschlossen hat. Es gilt in aller Regel ein Selbstbehalt von 200 Franken. Achtung: Meistens ist die Deckung allerdings auf 2000 Franken – bei einzelnen Anbietern auf 5000 Franken – beschränkt.
Tipp 8: Krankenkasse
Für Reisen in Europa gilt: Nehmen Sie die europäische Versicherungskarte immer mit, damit der Versicherungsfall reibungsfrei abgewickelt werden kann.
Die Krankenkassen-Grundversicherung deckt im Ausland die Gesundheitskosten bis maximal zum doppelten Preis, zu welchem eine analoge Behandlung im Schweizer Wohnkanton durchgeführt würde. Das klingt eigentlich nicht schlecht.
Für Länder mit sehr hohen Behandlungskosten ausserhalb Europas wie die USA, Kanada, Neuseeland, Australien oder Japan kann das jedoch im schlimmsten Fall zu wenig sein. Und besonders wichtig: Krankentransporte und Rückführungen in die Schweiz werden von der Grundversicherung nicht übernommen.
Dafür kann sich der Abschluss einer ambulanten Zusatzversicherung lohnen. Auf der Resultatseite des Vergleichs für Krankenkassen-Zusatzversicherungen können Sie die Angebote bequem nach Leistungen sortieren, so auch nach dem Kriterium «Transport & Rettung Ausland» und «Spital- und Arztkosten Ausland». Weitere Informationen zum Krankenkassen-Schutz im Ausland finden Sie hier.
Alternativ bieten Assistance-Reiseversicherungen ebenfalls die Deckung von Gesundheitskosten im Ausland an. Im Reiseversicherungsvergleich können Sie dafür die Filterkriterien «Rettungskosten» und «Rückführungskosten» unter «Assistance-Leistungen» anwählen. Auf den Informationsseiten der Angebote finden Sie unter «Arzt- und Spitalkosten» weitere Auskünfte.
Tipp 9: Rechtsschutz
Wer sich vor kostspieligen Prozessen im Ausland fürchtet und Wert auf Rechtsschutz legt, sei zumindest ein Tipp ans Herz gelegt: Achten Sie auf die geografische Gültigkeit der Rechtsschutzversicherung. Viele, aber nicht alle Rechtsschutzversicherungen offerieren eine weltweite Deckung. Zudem variiert die Deckungshöhe je nach Anbieter.
Auf der Resultatseite des unabhängigen Vergleichs für Rechtsschutzversicherungen können Sie ganz einfach die entsprechenden Sortierkriterien «Deckung Welt», «Deckung Europa» und «Deckung Schweiz» anwählen, um mehr zu erfahren.
Vermeiden Sie auch Mehrfachversicherungen: Auch manche Reiseversicherungen und Kreditkartenversicherungen beinhalten Rechtsschutz-Dienstleistungen.
Tipp 10: Roaming
Schweizer Preise für die Handy-Nutzung im Ausland sind zwar in den letzten Jahren etwas gesunken, aber immer noch sehr hoch. Bei den meisten Schweizer Abos werden horrende Gebühren in Rechnung gestellt – das gilt ganz besonders für die Internet-Nutzung.
Wer im Ausland mit seinem Smartphone surft, muss also auf der Hut sein. Wer gesalzene Rechnungen verhindern möchte, deaktiviert auf seinem Handy am besten den mobilen Datenempfang und surft nur über kostenlose WLAN-Netze.
Wer sein Handy trotzdem regelmässig nutzen möchte, hat bei Swisscom, Salt und Sunrise die Möglichkeit, verschiedene Upgrades zu kaufen, die das Roaming für eine begrenzte Zeit günstiger machen. Mit den (leider etwas teuren) Infinity-Plus-Abos der Swisscom können Sie Ihr Handy für eine definierte Anzahl von Tagen sogar kostenlos im Ausland nutzen.
Die häufig günstigste Variante besteht freilich darin, im Destinationsland eine preiswerte SIM-Karte zu kaufen und damit vom günstigen Inland-Tarif zu profitieren.
Weiterführende Informationen:
Kreditkarten der Schweiz
Flugmeilen sammeln mit der Kreditkarte
Reiseversicherungen der Schweiz