Womöglich kommt Ihnen das nicht unbekannt vor: Sie erhalten Ihren Lohn und tätigen wie gewohnt Ihre alltäglichen Ausgaben. Nur um nach rund vier Wochen entsetzt festzustellen, dass Ihnen nichts zum Sparen geblieben ist. Geld zurückzulegen, kann eine echte Herausforderung sein und erfordert Disziplin.
In diesem Ratgeber führt moneyland.ch verschiedene alltagsnahe Sparmethoden auf und sagt Ihnen, was von ihnen zu halten ist. Wichtig: Sie können die Regeln auch auf Ihre Lebensrealität abstimmen. Oft kann Ihnen bereits die dahinterliegende Idee beim Sparen helfen. Weitere Spartipps im Alltag, bei Lebensmitteln, im Restaurant und für Autofahrerinnen und Autofahrer finden Sie in weiteren Artikeln von moneyland.ch.
1. Wechselgeld sparen
Das Prinzip dieser Regel ist simpel: Sie bezahlen Ihre Einkäufe in bar und legen das erhaltene Wechselgeld auf die Seite.
Vorteile: Diese Regel ist einfach in den Alltag zu implementieren. Handelt es sich bei Ihrem Wechselgeld oft um Kleingeld, tut diese Methode auch nicht weh – sondern erleichtert Ihnen vielmehr das Portemonnaie.
Nachteile: Wenn Sie die Regel konsequent anwenden wollen, müssen Sie stets alles in bar bezahlen. Die Regel kann sich zudem als «teuer» und nicht nachhaltig erweisen – wenn Sie etwa häufig hohe Beträge als Wechselgeld erhalten, die Ihnen dann für Ihren Konsum nicht mehr zur Verfügung stehen. Tipp: Wenden Sie die Regel flexibel an und legen Sie beispielsweise nur kleine Münzen auf die Seite.
2. Aufrunden
Bei dieser Regel runden Sie Ihre bezahlten Beträge bis zum nächsten vollen Betrag auf und sparen die Differenz. Bezahlen Sie also 75.55 Franken, runden Sie auf 76 Franken auf und legen 0.45 Franken auf die Seite. Dies kann auf Dauer eine lästige Rechenarbeit sein. Allerdings gibt es manche Banken, bei denen Sie automatisiert aufrunden können, etwa wenn Sie mit der Debitkarte zahlen. Der aufgerundete Betrag wird dann automatisch auf ein Spar- oder Vorsorgekonto transferiert.
Vorteile: Die Sparbeträge tun nicht weh, doch im Laufe der Zeit können beträchtliche Summen zusammenkommen.
Nachteile: Das Einhalten der Regel erfordert einen gewissen Rechenaufwand, sofern es nicht automatisiert erfolgt. Dies gilt vor allem bei vielen Transaktionen pro Tag.
3. 52-Wochen-Spar-Challenge
Diese Methode soll das Sparen spielerisch ermöglichen. Die Regeln sind einfach: In der ersten Woche des Jahres legen Sie 1 Franken auf die Seite, in der zweiten 2 Franken und in der 52. – und letzten – Woche 52 Franken. So kommen im Jahr genau 1378 Franken zusammen.
Vorteile: Diese Methode verwandelt Sparen in ein Spiel, das motivierend wirken kann.
Nachteile: Die Challenge missachtet mit ihrer starren aufsteigenden Reihenfolge, dass sich die finanzielle Realität ständig ändern kann. Womöglich haben Sie in einer der ersten Jahreswochen viel Geld zur Verfügung – gegen Jahresende aber, wenn Sie gemäss Regel mehr zurücklegen sollen, sind Sie knapp bei Kasse.
4. 50-30-20-Regel
Die 50-30-20-Regel soll Ihnen bei der Budgetplanung helfen. Dabei teilen Sie Ihr Budget in drei Kategorien ein: 50 Prozent für Elementares wie Lebensmittel und Wohnkosten, 30 Prozent für sonstige Konsumausgaben und 20 Prozent für Ersparnisse und die Geldanlage. Der Ratgeber zur 50-30-20-Regel gibt Ihnen mehr Details.
Vorteile: Das Prinzip gibt Ihnen eine Orientierung bei der Budgetplanung.
Nachteile: Allzu starre Regel, in der die Eventualitäten des Alltags keine Berücksichtigung finden. Ausserdem ist bei einigen Ausgabenposten die Einordnung in eine der drei Kategorien nicht zweifelsfrei möglich.
Automatisiert sparen
Wenn Ihnen das Sparen schwerfällt, kann es sinnvoll sein, den Rücklageprozess zu automatisieren. Beispiele sind ein ETF-Sparplan oder ein simple Dauerauftrag vom Privat- auf das Sparkonto. So kommen Sie gar nicht in Verlegenheit, das Geld auszugeben. Eine weitere Sicherheitsstufe stellen Sperrkonten dar, auf die Sie nur unter Bedingungen zugreifen können, beispielsweise ein Säule-3a-Konto. Aber Achtung: Das Geld steht Ihnen bei der Säule 3a erst wieder kurz vor der Pensionierung zur Verfügung, es sei denn, Sie wandern aus, machen sich selbstständig oder erwerben Wohneigentum.
5. 30-30-Regel
Die Grundidee der 30-30-Regel besteht darin, genauer zu reflektieren, ob der Kauf eines Gegenstands wirklich notwendig ist. Impulskäufe sollen verhindert werden. Die Regel besagt: Ehe Sie ein Produkt kaufen, das 30 Franken oder mehr kostet, denken Sie 30 Stunden darüber nach, ob Sie das Objekt wirklich benötigen. Kostet der Gegenstand mindestens 100 Franken, sollten Sie sich gar 30 Tage Bedenkzeit einräumen.
Vorteile: Die Regel kann teure Impulskäufe vermeiden und hilft Ihnen, bewusste Kaufentscheidungen zu treffen.
Nachteile: Diese Methode kann als Einschränkung im Alltag empfunden werden, beispielsweise während einer Shopping-Tour oder in den Ferien. Wenn Sie allzu eisern an der Regel festhalten, können Ihnen spontane Funde entgehen, die in anderen Geschäften – oder auch in anderen Ländern – nicht erhältlich sind. 30 Tage erscheinen zudem recht lang, grössere Käufe müssten getreu der Regel also stets von langer Hand geplant sein. Sie können aber auch bestimmte Ausnahmen einplanen, beispielsweise für Ferien oder spezielle Tage wie den Black Friday, und dafür im Voraus budgetieren.
6. 10-Minuten-30-Tage-Regel
Die Prämisse dieser Regel ähnelt jener der 30-30-Regel: Eine Bedenkzeit vor dem Kauf soll Sie vor Impulskäufen bewahren. Bei kleineren Anschaffungen, etwa Dekoartikeln für die Wohnung oder einem neuen T-Shirt, lassen Sie sich vor dem Kauf nochmals zehn Minuten Bedenkzeit. Denken Sie über eine grössere Anschaffung wie ein Möbelstück nach, sollten Sie den Kauf 30 Tage bedenken.
Vorteile: Auch diese Regel kann Ihnen helfen, bewusster zu konsumieren und auf unnötige Käufe zu verzichten.
Nachteile: Die Nachteile ähneln jenen der 30-30-Regel. Vor allem die 30 Tage können Ihnen viel Spontaneität rauben und zwingen Sie zu langer Planung sämtlicher grösserer Anschaffungen.
7. Umschlagmethode
Bei der Umschlagmethode, auch als «Cash stuffing» (deutsch: «Bargeld stopfen») bezeichnet, verwenden Sie Briefumschläge zum Budgetieren. Zu Monatsbeginn verteilen Sie Bargeld in verschiedene Briefumschläge, die als Budgetposten dienen, also beispielsweise für Lebensmittel, Ausgang und Bücher. Benötigen Sie nun Geld, bedienen Sie sich in den Umschlägen. Bleibt am Monatsende Geld übrig, können Sie es zum Sparen verwenden.
Vorteile: Die Methode kann Ihnen einen besseren Überblick bei der Budgetplanung verschaffen. Nach einiger Zeit bekommen Sie einen genaueren Eindruck davon, für welche Posten Sie wie viel Geld ausgeben. So können Sie Ihr Budget nach und nach optimieren. Zudem fördert die Umschlagmethode Ihre Disziplin: Sie können stets nur so viel Geld ausgeben, wie in den Umschlägen vorgesehen ist.
Nachteile: Die Umschlagmethode erfordert einen gewissen Aufwand. Sie müssen sich jeden Monat die Mühe machen, Geld auf die verschiedenen Briefumschläge zu verteilen. Die Methode zwingt Sie ausserdem, stets mit Bargeld zu zahlen – wer gerne und häufig Debitkarten, Kreditkarten oder mobile Zahlungssysteme nutzt, kann dies als einschränkend und unbequem empfinden.
Weitere Informationen:
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