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Geld im Alltag

So können Sie Ihre Wohnkosten senken

26. Juli 2023 - Dan Urner

Bezahlen Sie zu viel für Ihre Miete? moneyland.ch verrät Ihnen, wie Sie Ihre Kosten reduzieren können.

Infolge der Erhöhung des Referenzzinssatzes könnte Ihr Mietzins bald steigen – und damit auch der Anteil der Miete am Haushaltsbudget. Sie sollten aber nicht mehr als einen Drittel Ihres verfügbaren Nettoeinkommens für die Miete ausgeben, lautet eine Schweizer Faustregel. moneyland.ch verrät Ihnen in diesem Ratgeber, wie Sie Ihre Wohnkosten reduzieren können.

1. Mieterhöhung auf Zulässigkeit prüfen

Erhöht Ihr Vermieter die Miete? Prüfen Sie genau, wie der Aufschlag begründet wird; er könnte unter Umständen anfechtbar sein. Erhöht Ihr Vermieter den Mietzins in Zusammenhang mit dem gestiegenen Referenzzinssatz, schauen Sie nach, ob er Senkungen des Referenzzinssatzes in der Vergangenheit ausreichend weitergegeben hat, die Miete also wie vorgeschrieben gesenkt hat. Argumentiert Ihr Vermieter mit der Teuerung und einer allgemeinen Kostensteigerung, darf er maximal 40 Prozent der Preissteigerung auf den Mietzins umwälzen.

Ihr Vermieter hat im Falle einer Mieterhöhung auch Fristen einzuhalten, die es zu überprüfen gilt. So muss Sie der Bescheid mindestens 10 Tage vor Beginn der Kündigungsfrist erreichen, sodass Sie allenfalls fristgerecht das Mietverhältnis beenden können.

Und auch Sie sollten die Anfechtungsfrist im Hinterkopf behalten: Sie können Ihre Mietzinserhöhung innert 30 Tagen nach Empfang bei der Schlichtungsbehörde anfechten. Beachten Sie, dass die Regeln von Kanton zu Kanton und von Gemeinde zu Gemeinde variieren können. Der Mieterinnen- und Mieterverband kann Sie bei Ihren Anliegen unterstützen. Mit einem einfachen Rechner können Sie Ihre Mietzinserhöhung auch online überprüfen.

2. Prüfen, ob eine Mietzinssenkung möglich ist

Stellen Sie Mängel an Ihrer Wohnung fest, für die Sie nicht verantwortlich sind, sollten Sie diese Ihrem Vermieter mitteilen. Unter Umständen haben Sie dann Anrecht auf eine Mietminderung. Dies kann auch zutreffen, wenn Sie von Baulärm in Ihrer unmittelbaren Nachbarschaft betroffen sind.

3. In eine kleinere Wohnung ziehen

Je grösser Ihre Wohnung ist, desto höher fällt der Mietzins aus – so lautet zumindest die Faustregel. Belasten die Wohnkosten Ihr Budget in einem überdurchschnittlichen Mass und übersteigt Ihre Wohnfläche Ihre Bedürfnisse, kann ein Umzug in eine kleinere Wohnung ratsam sein. Gemäss Daten des Bundesamtes für Statistik (BFS) belief sich der durchschnittliche Mietzins für eine 3-Zimmer-Wohnung im Jahr 2021 auf 1344 Franken, für eine 2-Zimmer-Wohnung hingegen nur auf 1131 Franken.

Allerdings spielt auch der Faktor Zeit eine beträchtliche Rolle, Ihre Einsparmöglichkeiten könnten deshalb begrenzt sein. Zu bedenken ist nämlich, dass der Mietzins auch in einem beträchtlichen Mass davon abhängt, wie lange die Mieterin oder der Mieter die Wohnung bereits bewohnt. Unter Umständen kann ein kleineres Wohnobjekt für Sie als Neumieterin oder Neumieter teurer sein als eine grosse Wohnung, in der Sie bereits seit vielen Jahren leben.

4. In einen günstigeren Wohnort umziehen

Muss es unbedingt Zürich, Basel oder Bern sein oder sind Sie auch für ländliche Regionen zu begeistern? Schon ein Umzug in die Peripherie kann erheblich geringere Wohnkosten zur Folge haben. Allerdings sollten Sie beachten, dass die Miete nicht den einzigen Kostenfaktor darstellt: Liegt Ihr neuer Wohnort beispielsweise weit weg von Ihrer Arbeitsstelle, kann Sie das tägliche Pendeln nicht nur viel Zeit, sondern auch viel Geld kosten. Prüfen Sie etwa, wie gut Ihre potenzielle Wohngemeinde mit dem ÖV erschlossen ist. Die Zugfahrt von Zürich ins deutlich preisgünstigere Olten dauert beispielsweise bloss 30 Minuten.

Tabelle: monatliche Durchschnittsmieten nach Kanton

Kanton Durchschnittsmiete
Jura CHF 961
Neuenburg CHF 1044
Wallis CHF 1147
Glarus CHF 1183
Tessin CHF 1197
Solothurn CHF 1203
Appenzell Ausserrhoden CHF 1217
Uri CHF 1219
Schaffhausen CHF 1238
Bern CHF 1253
Graubünden CHF 1255
St. Gallen CHF 1264
Freiburg CHF 1266
Thurgau CHF 1284
Basel-Stadt CHF 1358
Obwalden CHF 1365
Appenzell Innerrhoden CHF 1378
Luzern CHF 1392
Aargau CHF 1393
Schweiz CHF 1393
Waadt CHF 1402
Basel-Landschaft CHF 1435
Genf CHF 1484
Nidwalden CHF 1541
Schwyz CHF 1593
Zürich CHF 1628
Zug CHF 1824

Quelle: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bau-wohnungswesen/wohnungen/mietwohnungen.html

5. Wohnraum mit anderen teilen

Bietet Ihre Wohnung viel Platz? Teilen Sie sie mit anderen – indem Sie beispielsweise ein Zimmer untervermieten oder eine Wohngemeinschaft eröffnen. Vielleicht sehnen Sie sich ohnehin nach ein wenig Gesellschaft. Über diverse Online-Portale können Sie Mitbewohnerinnen und Mitbewohner oder Untermieterinnen und Untermieter suchen. Oder aber Sie haben eine Partnerin oder einen Partner, mit der oder dem Sie ohnehin bereits über einen Zusammenzug nachgedacht haben.

Das schont nicht nur ihr Portemonnaie, sondern wirkt auch dem – vor allem in Städten grassierenden – Wohnraummangel entgegen. Versäumen Sie nicht, zuvor die Erlaubnis Ihres Vermieters einzuholen. Dies ist in der Regel aber nur eine Formsache. Weitere Tipps und Hinweise finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema Untervermietung.

Alternativ können Sie sich auch selbst online um ein WG-Zimmer bemühen. Oft erhalten Sie einen guten Wohnstandard für vergleichsweise kleines Geld.

6. Energieverbrauch senken

Nicht nur am Nettomietzins können Sie sparen – auch in den Kosten für Strom, Heizung und Warmwasser verbirgt sich ein beträchtliches Sparpotenzial. Das ist gerade in Zeiten steigender Energiekosten relevant.

Was die Heizkosten betrifft, können Sie mit unkomplizierten wie wirksamen Massnahmen viel Geld sparen. Wie das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) schreibt, genügt bereits die Senkung der Raumtemperatur um ein Grad, um die Heizkosten um 6 bis 10 Prozent zu mindern. Und generell gilt: Heizen Sie nicht mit offenem Fenster und duschen Sie, statt zu baden.

Einzuwenden ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass Heizkosten in zahlreichen Liegenschaften nicht individuell abgerechnet werden. Stattdessen wird der Gesamtverbrauch durch alle Mieterinnen und Mieter geteilt. Eine individuelle Abrechnung, wie sie in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft weit verbreitet ist, schafft nicht nur eine höhere Sensibilität für den eigenen Energiekonsum, sondern auch und vor allem für eine fairere Kostenverteilung – nämlich nach individuellem Verbrauch.

Sparpotenzial gibt es auch beim Strom. Etwa 27 Rappen pro Kilowattstunde bezahlt ein «typischer Haushalt» (5-Zimmer-Wohnung, Elektroherd, Tumbler) gemäss Daten der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) im Jahr 2023 für seinen Strom. Bei einem jährlichen Stromverbrauch von 4500 Kilowattstunden ergeben sich demnach Gesamtkosten von 1215 Franken pro Jahr. Bei dieser Summe handelt es sich um einen Durchschnittswert, die tatsächlichen Kosten variieren je nach Wohnort erheblich. Schalten Sie elektronische Geräte ganz aus, anstatt sie im Stand-by-Modus zu belassen. Ferner können Sie womöglich Geld sparen, wenn Sie Ihre Geräte bevorzugt abends und am Wochenende verwenden: Dann gilt in vielen Kantonen der Niedertarif.

Stromfresser sind vor allem auch Kühlgeräte. Auf einen zusätzlichen Getränkekühlschrank zu verzichten, kann sich positiv in Ihrem Portemonnaie bemerkbar machen.

7. Günstigeres Internet-Abo abschliessen

Zahlen Sie zu viel für Ihr Internet-Abo? Auf ein günstigeres Angebot mit gleichen Leistungen umzusteigen, stellt einen einfachen Weg dar, Ihre Fixkosten zu reduzieren. Der Internet-Abo-Vergleich von moneyland.ch kann Ihnen dabei Abhilfe schaffen.

8. ÖV statt Auto

Ob für Ihre Mobilität im Allgemeinen ein Auto oder der ÖV die bessere Wahl für Ihr Portemonnaie darstellt, hängt massgeblich von Ihrem Wohnort und seiner Verkehrsanbindung ab. Vergessen Sie aber nicht, dass bei einem Auto Kosten anfallen, die der ÖV nicht verursacht: etwa die Miete für einen Parkplatz. Möglicherweise können Sie bei einem Verzicht auf Ihr eigenes Fahrzeug also doppelt sparen.

9. Mietersparkonto statt Mietkautionsversicherung

Maximal drei Monatsmieten darf der Vermieter als Sicherheitsleistung verlangen. Die Alternative zur Kaution, eine Mietkautionsversicherung, ist im Vergleich zum klassischen Mietersparkonto mit finanziellen Nachteilen verbunden. Für die Versicherung, die bloss eine Bürgschaft leistet, wird eine jährliche Prämie fällig. Auf einem Mietersparkonto ist Ihr Kautionsbetrag zwar blockiert, wird aber sogar verzinst. Auf moneyland.ch können Sie die Konto-Angebote kostenlos vergleichen.

Ziehen Sie also in Erwägung, die Versicherung zu kündigen und die erforderliche Sicherheitsleistung stattdessen auf ein Mietersparkonto einzuzahlen.

Weitere Informationen:
Chancen bei der Wohnungssuche erhöhen
Dafür gibt die Schweiz Geld aus und so können Sie Geld sparen
Mietzinsdepot oder Mietkautionsversicherung?
Mängel an der Wohnung: Muss ich die Miete weiter zahlen?
Schaden in der Mietwohnung – wer zahlt?

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