Gold gehört zu den wenigen Vermögenswerten, die über Jahrhunderte hinweg ihren Wert behalten haben. Diesem Umstand verdankt es seine anhaltende Beliebtheit. Ein weiterer Grund für Gold als Wertanlage: Der Wert von Gold ist relativ unabhängig von den Aktien- und Geldmärkten.
Im Folgenden hat moneyland.ch für Sie die wichtigsten Ratschläge und Spartipps rund um den Goldkauf in der Schweiz zusammengestellt.
1. Gold nur bei seriösen Händlern kaufen
Leider gibt es auch unter den Goldhändlern schwarze Schafe, die Sie mit gefälschtem Gold übers Ohr hauen möchten. Um den Kauf von Fälschungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, Gold nur einem seriösen Händler zu kaufen, zum Beispiel bei einer Bank.
2. Händlerpreise vergleichen
Verschiedene Anbieter verlangen unterschiedliche Preise für die gleiche Menge Gold. Bei den teuersten Anbietern zahlen Sie bis zu 60 Franken pro Unze oder bis zu 2500 Franken pro Kilobarren mehr als bei den günstigsten Händlern. Es lohnt sich also, vor dem Goldkauf die Preise zu vergleichen.
3. Physisches Gold sicher lagern
Wenn Sie physisches Gold erwerben möchten, sollten Sie es adäquat lagern. Es lohnt sich aus Sicherheitsgründen, dafür ein Schliessfach bei einer Bank oder einer bankenunabhängigen Firma zu mieten. Eine andere Möglichkeit ist der Kauf eines Tresors. Einige Goldhändler bieten eigene sichere Lagermöglichkeiten als kostenpflichtige Dienstleistung an.
4. Gold «en gros» kaufen
Als Faustregel gilt: Wer grössere Goldmengen auf einmal erwirbt, zahlt weniger, als wenn er entsprechend viele Goldmünzen oder kleine Goldbarren kauft. Das liegt an den Präge- und Handelskosten, die bei kleineren Goldeinheiten verhältnismässig höher sind als bei grösseren.
Ein Beispiel: Am 11. April 2024 kostete ein Goldbarren von 1 Gramm bei der Basler Kantonalbank 84 Franken. Ein Goldbarren von 1 Kilogramm kostete am selben Tag beim selben Händler 69'175 Franken. Hätten Sie zu diesen Preisen 1000 Goldbarren à 1 Gramm gekauft, hätten Sie dafür 84‘000 Franken bezahlen müssen, also fast 15‘000 Franken mehr pro Kilogramm.
5. Münzen sind nur für Sammler
Beachten Sie, dass Sie bei Sammlermünzen einen Aufpreis für die Prägekosten sowie den Liebhaber- oder Sammlerwert zahlen. Goldbarren hingegen haben im Allgemeinen nur den Gegenwert ihres Goldgewichts. Wenn Sie kein Münzsammler sind, sollten Sie sich auf einfache, nicht exklusive Goldbarren mit einem möglichst geringen Aufschlag auf den Goldpreis beschränken.
6. Auf die Zertifizierung achten
Goldbarren aus Schweizer Goldraffinerien müssen von Gesetzes wegen von der Zentralstelle für Edelmetallkontrolle des Bundes geprüft und gestempelt werden. Der Stempel besteht aus dem Namen oder der Abkürzung der Firma und der Bezeichnung «Prüfer» oder «Schmelzer» (oder «Prüfer-Schmelzer», wenn der Hersteller beide Zulassungen besitzt). In der Regel werden die französischen Begriffe «Fondeur» und «Essayeur» oder die englischen Begriffe «Melter» und «Assayer» verwendet.
Der LBMA Good Delivery Standard der London Bullion Market Association (LBMA) bescheinigt, dass das Gold einer bestimmten Goldraffinerie die Anforderungen für den Handel an den Londoner Rohstoffbörsen erfüllt. Das ist wichtig, da die Londoner Börsen eine wichtige Rolle auf dem Goldmarkt spielen.
Ausländische Goldbarren dürfen in der Schweiz nur verkauft werden, wenn sie aus einer LBMA-zertifizierten Goldraffinerie stammen. Die fünf grossen Schweizer Goldraffinerien (Argor-Heraeus, Metalor Technologies, MKS Pamp, PX Precinox und Valcambi) sind alle von der LBMA zertifiziert.
7. Prüfen Sie den Feingehalt
Nicht alle Goldbarren und -münzen haben den gleichen Feingehalt. Ein Feingehalt von 999.999 von 1000 Teilen ist der höchstmögliche Wert, gefolgt von 999.99 (zweitfeinster Wert), 999.9 (drittfeinster Wert) und 999 (viertfeinster Wert, auch als 24 Karat bekannt). Der Mindestfeingehalt für ein LBMA-Zertifikat beträgt 995 von 1000.
Goldbarren aus Schweizer Goldraffinerien haben in der Regel einen Feingehalt von 999.9. Goldmünzen hingegen haben oft einen geringeren Goldgehalt. So beträgt der Feingehalt der beliebten Vreneli-Goldmünzen nur 900 von 1000. Das bedeutet, dass von einem Kilo nur 900 Gramm tatsächlich aus Gold bestehen und die restlichen 100 Gramm aus billigeren Metallen (beim Vreneli aus Kupfer).
8. Labels verstehen
Einige Schweizer Goldhändler bieten Gold mit speziellen Labels an. Beispiele sind Fairtrade-Gold, grünes Gold und rückverfolgbares Gold. Diese Labels zeigen an, dass das Gold auf sozial- oder umweltverträgliche Weise gewonnen wurde. Wie bei den ESG-Ratings für Aktien unterscheiden sich auch hier die Standards und Methoden der Label-Anbieter.
Für Anleger, die nach ESG-Kriterien investieren wollen, können diese Labels interessant sein. Allerdings verlangen Händler in der Regel einen erheblichen Aufschlag auf den Gold-Kassapreis.
9. Alternativen zu physischem Gold prüfen
Wenn Sie einfach nur von einem möglichen Anstieg des Goldpreises profitieren wollen, sollten Sie auch alternative Anlagemöglichkeiten zumindest prüfen. Dazu gehören Edelmetallkonten sowie ETF und Zertifikate, die den Goldpreis abbilden.
10. Gold richtig versteuern
Im Gegensatz zu anderen Edelmetallen wie Palladium, Platin und Silber unterliegen Goldbarren und Goldmünzen in der Schweiz nicht der Mehrwertsteuer (MWST). Um von der Mehrwertsteuer befreit zu werden, müssen Goldbarren einen Mindestfeingehalt von 995 aufweisen. Goldmünzen müssen staatlich geprägt sein, um mehrwertsteuerfrei zu sein.
Wie alle anderen Vermögenswerte müssen Sie Goldbarren und -münzen in der Steuererklärung deklarieren. Den offiziellen Wert in Schweizer Franken für Ihre Steuererklärung finden Sie auf der Website der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV).
Weiterführende Informationen:
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