Die Libor-Hypothek war ein Schweizer Hypothekar-Modell mit variablem Zinssatz, die sich am so genannten Libor orientierte. 2021 löste der SARON den Libor als wichtigsten Schweizer Referenzinssatz ab.
Der Libor war ein Interbanken-Zinssatz und wurde unter anderem für 1, 2, 3, 6 und 12 Monate berechnet. In der Schweiz wurde die Libor-Hypothek auch Geldmarkt-Hypothek oder Rollover-Hypothek genannt.
Gebräuchlich waren in der Schweiz vor allem Hypotheken, die sich am 3- und 6-Monate-Libor orientierten. Der Zinssatz einer Libor-Hypothek setzte sich aus dem Zinssatz des entsprechenden Libors zuzüglich einer Marge für den Anbieter der Hypothek zusammen.
Die Höhe der Marge variierte von Anbieter zu Anbieter und hing auch von der Bonität und des Verschuldungsgrades des Hypothekarnehmers ab.
Nahm der Libor einen negativen Wert an, wurde er bei Schweizer Libor-Hypotheken in der Regel nicht zur Marge addiert, es wurde dann einfach die Marge verrechnet.
Libor-Hypotheken wurden wie Festhypotheken auf eine bestimmte Laufzeit abgeschlossen. Die meisten Libor-Hypotheken wurden über 2 bis 6 Jahre abgeschlossen.
Im Unterschied zu Festhypotheken verfügten Libor-Hypotheken über einen variablen Zinssatz. Jedoch verlief der Zinssatz nicht genau parallel zum Libor: Die Zinsfestlegung fand in regelmässig definierten Abständen statt (beispielsweise alle 3 oder 6 Monate).
Dadurch wurde die Laufzeit einer Libor-Hypothek in verschiedene Zinsperioden mit zugehörigen konstant bleibenden Zinssätzen unterteilt. Die Funktionsweise einer Libor-Hypothek entsprach folglich der Aneinanderreihung vieler Festhypotheken mit einer sehr kurzen Laufzeit.
Weitere Informationen:
Saron-Hypotheken der Schweiz
Libor-Hypotheken in der Schweiz
Hypotheken im Vergleich