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Anlegen & Vorsorge

So teuer sind die Transfergebühren von Wertschriften

13. September 2024 - Felix Oeschger

Die Gebühren der Schweizer Banken für Wertschriftenauslieferungen sind hoch, wie die Analyse des unabhängigen Online-Vergleichsdiensts moneyland.ch zeigt. Erfahren Sie jetzt alles Wissenswerte über den Transfer von Aktien und anderen Wertschriften in die Schweiz.

Wenn Sie Ihre Bank wechseln und Ihre Wertpapiere von der alten zur neuen Bank mitnehmen möchten, verlangen viele Banken sogenannte Transfergebühren. Wie eine Analyse von moneyland.ch zeigt, sind die Kosten für den Transfer von Aktien, ETF, Anleihen und anderen Wertschriften in den letzten Jahren zwar etwas gesunken, aber immer noch sehr hoch. Zudem gibt es grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern.

Auch bei der physischen Auslieferung von Wertpapieren am Bankschalter fallen Transfergebühren an. Allerdings werden physische Auslieferungen immer seltener und einige Banken und Broker bieten diese Dienstleistung gar nicht mehr an.

Physische und elektronische Auslieferung

Schweizer Banken unterscheiden zwischen elektronischer (buchmässiger) und physischer Auslieferung von Wertschriften. Die physische Auslieferung (zum Beispiel am Schalter) ist in der Regel teurer als der elektronische Transfer.

Eine weitere Unterscheidung betrifft die Herkunft der Wertschriften: Der Transfer von ausländischen Wertschriften (mit einer ausländischen ISIN) zu einer Drittbank ist häufig teurer als derjenige von Schweizer Wertschriften (mit einer Schweizer ISIN). Dagegen ist es für die Kosten in der Regel unerheblich, ob die Wertpapiere an eine in- oder ausländische Bank übertragen werden.

Transfergebühren im Vergleich

Transfergebühren sind erstaunlich hoch, wie eine Befragung von moneyland.ch von 36 Banken und Online-Brokern zeigt. Eine ausführliche Tabelle mit allen Gebühren können Sie sich in der untenstehenden Box zustellen lassen.

Wenn Sie einen inländischen Wertschriftentitel, zum Beispiel Roche-Aktien, von Bank A zu Bank B transferieren, kostet das durchschnittlich 84 Franken. Der Transfer eines ausländischen Titels, zum Beispiel Apple-Aktien, kostet durchschnittlich 95 Franken.

Bei der physischen Auslieferung am Schalter sind die Kosten mit durchschnittlich 126 Franken (inländische Titel) beziehungsweise 168 Franken (ausländische Titel) nochmals deutlich höher.

Hinzu kommen weitere Kosten wie Mehrwertsteuer und manchmal auch Fremdspesen.

Die Transfergebühren beziehen sich nicht auf das gesamte Depot, sondern auf einen Wertpapiertitel (auch Position, Posten oder Valor genannt). Entscheidend für die Höhe der Gebühren ist also die Anzahl der verschiedenen Wertpapiere, nicht die Depotgrösse.

Gebühren für den elektronischen Transfer von inländischen Wertpapieren

Anbieter Transfergebühr pro Wertpapiertitel
VZ Depotbank CHF 0
Cornèrtrader CHF 30
Aargauische Kantonalbank CHF 50
Online Trading 1816 (BCGE) CHF 50
Saxo Bank CHF 50
Swissquote CHF 50
BancaStato CHF 60
Berner Kantonalbank CHF 60
Bank Cler CHF 65
Valiant CHF 70
Baloise Bank CHF 80
Banque Cantonale du Jura CHF 80
Luzerner Kantonalbank CHF 80
Raiffeisen CHF 80
Schwyzer Kantonalbank CHF 80
Urner Kantonalbank CHF 80
Appenzeller Kantonalbank CHF 100
Banque Cantonale de Fribourg CHF 100
Banque Cantonale de Genève CHF 100
Banque Cantonale du Valais CHF 100
Basellandschaftliche Kantonalbank CHF 100
Glarner Kantonalbank CHF 100
Graubündner Kantonalbank CHF 100
Migros Bank CHF 100
Nidwaldner Kantonalbank CHF 100
Obwaldner Kantonalbank CHF 100
PostFinance CHF 100
Schaffhauser Kantonalbank CHF 100
St.Galler Kantonalbank CHF 100
Thurgauer Kantonalbank CHF 100
TradeDirect (BCV) CHF 100
UBS CHF 100
Zuger Kantonalbank * CHF 100
Zürcher Kantonalbank CHF 100
Basler Kantonalbank CHF 120
Cash - banking by bank zweiplus CHF 150

Stand: August 2024.
Die vollständige Preisübersicht über Transfergebühren, inklusive ausländische Wertpapiere und physische Auslieferungen, können Sie sich in der untenstehenden Box zustellen lassen.

Hohe Transfergebühren

Ein Kostenbeispiel soll die hohen Gebühren verdeutlichen: Ein Anleger hat bei einer Schweizer Bank ein Depot mit einem Schweizer ETF, fünf Schweizer, fünf amerikanischen und fünf europäischen Aktien. Will er dieses Depot zu einer anderen Bank transferieren, muss er für den Anbieterwechsel durchschnittlich 1454 Franken bezahlen. Bei der teuersten Bank kostet der Transfer sogar 2400 Franken.

Günstigste Anbieter

Die VZ Depotbank verlangt nach eigenen Angaben gar keine Transfergebühren. Am zweitgünstigsten ist der Transfer von inländischen Wertpapieren bei Cornèrtrader mit 30 Franken pro Wertpapiertitel. Mit 50 Franken pro Titel folgen die Aargauische Kantonalbank, Online-Trading 1816 (Angebot der Genfer Kantonalbank), Saxo Bank und Swissquote.

Bei den ausländischen Titeln ist die Reihenfolge ähnlich, wie man in der über die untenstehende Box zustellbaren Preisübersicht sehen kann. Auffällig ist, dass sich unter den sechs günstigsten Anbietern vier Online-Broker befinden.

Abschaffung der Transfergebühren unwahrscheinlich

Die hohen Gebühren haben 2016 den Preisüberwacher und das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) auf den Plan gerufen. Seither haben einige Banken ihre Gebühren gesenkt.

So lagen die durchschnittlichen Gebühren für den Transfer eines Schweizer Wertschriftentitels 2017 noch bei 100 Franken, heute sind es mit 84 Franken 16 Prozent weniger. Die Transferkosten für ausländische Wertschriften sind um 21 Prozent von 120 Franken im Jahr 2017 auf aktuell 95 Franken gesunken.

Dabei handelt es sich jedoch um Durchschnittswerte: Während einige Anbieter die Gebühren seit 2017 stark gesenkt oder ganz abgeschafft haben, haben andere gar nichts getan oder die Gebühren sogar erhöht.

Tipps für den Anbieterwechsel

Mit einem Verkauf der Wertschriften beim alten Anbieter können Sie die Transfergebühren umgehen. Bei der neuen Bank können Sie dann die gewünschten Wertpapiere wieder zukaufen. Diese Lösung ist jedoch mit Aufwand verbunden. Beim Kauf und Verkauf fallen Transaktionskosten (Courtagen) und Stempelsteuern an. Trotzdem fahren Sie damit in vielen Fällen günstiger, gerade wenn Sie viele kleinere Positionen haben oder Ihre Bank hohe Transfergebühren in Rechnung stellt.

Manchmal gibt es eine noch günstigere Alternative: Viele Banken übernehmen für einzelne Neukundinnen und -kunden nach individueller Prüfung die Transfergebühren ganz oder teilweise, wie die Umfrage von moneyland.ch zeigt. In der Regel werden die Transfergebühren zwar nur für potenzielle Vieltrader übernommen. Trotzdem lohnt es sich, bei der zukünftigen Bank nachzufragen, ob sie die Transfergebühren übernimmt.

Darüber hinaus gibt es immer wieder Anbieter, die mit der Übernahme der Transfergebühren locken, sofern man sein Depot zu ihnen überträgt. So bietet beispielsweise Swissquote regelmässig Aktionen an, bei denen Transfergebühren bis zu 500 Franken übernommen werden.

Nicht nur Transfergebühren vergleichen

Bei der Wahl des richtigen Brokers für Ihre Wertpapiere ist es natürlich von Vorteil, wenn Ihr Anbieter niedrige Transfergebühren hat, falls Sie ihn in Zukunft wieder verlassen möchten. Dennoch sollten Sie vor allem auf die Höhe der Depotgebühren und Courtagen achten. Diese können Sie ganz einfach mit dem führenden Brokervergleich auf moneyland.ch vergleichen und so den günstigsten Broker finden.

Weitere Informationen:
Wertschriftenhandel: Online-Broker-Vergleich
Schweizer Depotgebühren
Aktien kaufen: Tipps

Übrigens: Wenn Sie eine tabellarische Übersicht (als PDF) über die Transfergebühren wünschen, können Sie sich diese hier kostenlos zuschicken lassen.

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Felix Oeschger ist Analyst und Experte bei moneyland.ch.
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