Es sind schwierige Zeiten für Schweizer Sparer. Zwar begann nach jahrelangen Negativzinsen 2022 die Zinswende, aber die Zinssätze auf Säule-3a-Sparkonten, Freizügigkeitskonten, Sparkonten und Privatkonten sind weiterhin niedrig.
Zinssätze auf Sparkonten für Erwachsene liegen im Durchschnitt in der Nähe von 0.2 Prozent, auf Säule-3a-Konten bei 0.27 Prozent, auf Freizügigkeitskonten bei 0.1 Prozent und auf Privatkonten bei 0 Prozent.
Was also sollten Anlegerinnen und Anleger tun? moneyland.ch hat einige Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihr Erspartes optimieren können.
Option 1: Sparkonto
- Auf dem Sparkonto sind die Zinsen traditionell immer etwas höher als auf dem Privatkonto, das für den Zahlungsverkehr bestimmt ist. Tatsächlich beträgt die Verzinsung auf fast allen Schweizer Privatkonten 0 Prozent. Also: Grössere Beträge möglichst auf dem Sparkonto, nicht auf dem Privatkonto deponieren.
- Trotz tieferen Verzinsungen hat das Sparkonto gegenüber etwas zinsträchtigeren Anlageformen wie Säule-3a-Sparkonten oder Kassenobligationen den Vorteil, dass das Geld flexibler zur Verfügung steht. Beachten Sie aber trotzdem die Rückzugsbedingungen und Kündigungsfristen. Bei Sparkonten gilt die Faustregel: Je höher der Zinssatz, desto strenger die Rückzugsbedingungen. Diese sehen Sie im interaktiven Vergleich von moneyland.ch.
- Die Zinssätze auf Sparkonten steigen zwar, können aber je nach Anbieter weiterhin sehr niedrig sein. Darum lohnt sich ein individueller Sparkonto-Vergleich.
Option 2: Säule 3a
- Die freiwillige Vorsorge im Rahmen der Säule 3a bietet den Vorteil, dass sich die einbezahlten Beträge von den Steuern absetzen lassen.
- Zusätzlicher Vorteil: Die Zinssätze sind im Durchschnitt höher als auf Sparkonten. Beachten Sie, dass es zwischen den Anbietern grosse Zinsunterschiede gibt. Den ausführlichsten Schweizer 3a-Vergleich finden Sie auf moneyland.ch.
- Nachteil von Säule-3a-Konten: Einzahlungen sind pro Jahr nur eingeschränkt möglich. Zudem sind die 3a-Guthaben mit wenigen Ausnahmen bis zur Pensionierung in der Regel gesperrt.
- Als Alternative zu den tiefen Sparkonto-Verzinsungen der dritten Säule empfiehlt sich ein Blick auf 3a-Vorsorgefonds. Weitere Informationen zu 3a-Fonds finden Sie hier.
Option 3: Kassenobligationen
- Zinssätze sind zumindest bei den besten Kassenobligationen-Anbietern für längere Laufzeiten wesentlich höher als auf Sparkonten.
- Zwischen den Anbietern gibt es markante Unterschiede, ein Vergleich lohnt sich. Auf moneyland.ch findet sich der grösste Vergleich von Kassenobligationen der Schweiz.
- Nachteil von Kassenobligationen: Die angelegten Gelder sind für den gezeichneten Zeitraum blockiert. Zudem wird der Zins über die Laufzeit nicht angepasst, sodass Sie nach Abschluss nicht davon profitieren können, falls die Zinsen weiter steigen.
Option 4: Aktien (ETF)
- Die Rendite-Möglichkeiten sind bei Aktien höher als bei Sparzinsen.
- Allerdings sind auch die Risiken markant. Je nach Marktentwicklung können Sie Verluste erleiden. Aktien und verwandte Anlagen eignen sich also nur für Anlegerinnen und Anleger mit einer hohen Risikotoleranz.
- Aufgrund verschiedener Signale am Markt rechnen viele Marktbeobachter mit eher negativen Entwicklungen der Aktienkurse. Den richtigen Einstiegszeitpunkt erkennt man allerdings erst im Nachhinein.
- Allgemein gilt der Grundsatz, dass Sie Aktien langfristig halten können sollten, das heisst im Idealfall mindestens sieben bis zehn Jahre, um allfällige Krisen aussitzen zu können. Kaufen Sie Aktien und andere Wertschriften bei einem kostengünstigen Broker, um Gebühren zu sparen.
- Achtung vor teuren, aktiv verwalteten Fonds. Es lohnt sich, stattdessen kostengünstigere Alternativen wie ETF zu prüfen. Auch ETF-gestützte Online-Vermögensverwalter könnten eine Option sein.
Option 5: Steuern vorzeitig einzahlen
- Je nach Kanton können Sie von einem Zinssatz von bis zu 1 Prozent profitieren, wenn Sie Ihre Steuern frühzeitig einzahlen.
- Die Zinssätze sind allerdings nicht mehr so vorteilhaft, wie dies in der Vergangenheit der Fall war – in manchen Kantonen gibt es gar keinen Zins. Zudem sind die Einzahlungsmöglichkeiten in der Regel auf die voraussichtlichen Steuerbeträge beschränkt. Weitere Informationen finden Sie hier.
Option 6: Immobilien
- Seit der Zinswende bewegen sich Festhypotheken auf sehr hohem Niveau. Als reines Renditeobjekt ist Wohneigentum also etwas weniger attraktiv geworden. Aber die Immobilienpreise sind in der Schweiz trotzdem weiterhin hoch und viele Experten rechnen mit weiteren Preisanstiegen.
- Auch der Wert von Wohneigentum ist Schwankungen ausgesetzt – auch Investitionen in Immobilien sind also mit einem Risiko verbunden.
- Vorausgesetzt ist natürlich, dass die finanziellen Mittel vorhanden und die Tragbarkeitskriterien erfüllt sind. Infrage kommt neben Rendite-Objekten für wohlhabende Anleger auch das selbstbewohnte Eigenheim: Da können Sie erst noch darin leben.
Option 7: Andere Sachwerte
- Sachwerte werfen keinen Zins ab, daher können sie als Alternative in Betracht gezogen werden, wenn es nirgends attraktive Zinsen gibt. Neben den klassischen Sachwerten wie Aktien und Immobilien kommen dabei auch exotischere Dinge wie etwa Kunst in Frage.
- Bei exotischen Sachwerten ist es sehr schwierig, die Preise ganzer Märkte systematisch zu verfolgen und so eine Aussage über deren Rentabilität zu machen. Aber auch hier gilt: Sie müssen mit Wertschwankungen rechnen.
- Wenn Sie in aussergewöhnliche Sachwerte investieren, ist es oft ein langwieriger Prozess, diese wieder zu verkaufen – denn der Markt ist in der Regel sehr klein. Dadurch ist Ihr Geld wesentlich weniger schnell verfügbar als beispielsweise bei Aktien.
Faustregeln für den Anleger
Es gibt diverse weitere Anlagemöglichkeiten. Zwei Faustregeln gelten aber bei den meisten Anlagen:
- Bei Investitionen gilt: Je höher die Rendite, desto grösser auch das Verlustrisiko.
- Bei Zins-Anlagen ohne direktes Verlustrisiko gilt: Je höher der Zinssatz, desto strenger sind die Rückzugsbedingungen.
Weitere Informationen:
Schweizer Sparkonten
Dritte Säule 3a: Sparkonten
3a-Fonds: Tipps
Kassenobligationen
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