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Anlegen & Vorsorge

Aktien: Die geläufigsten Vorurteile im Check

21. August 2024 - Dan Urner

Viele Menschen scheuen Geldanlagen in Aktien – aus unterschiedlichen Gründen. Dieser Ratgeber von moneyland.ch klärt über den Wahrheitsgehalt gängiger Behauptungen über Aktien auf.

Anlagen in Aktien sind ein heikles Glücksspiel, heisst es oft. In diesem Ratgeber geht moneyland.ch auf übliche Vorurteile über Aktien ein und sagt, wie viel Wahrheit in ihnen steckt.

1. Behauptung: Aktien sind riskant

Das ist grundsätzlich nicht falsch. Denn generell gilt: Verluste sind zu jedem Zeitpunkt möglich und Gewinne nie garantiert.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Sie das Risiko erheblich reduzieren können. Dies gelingt, indem Sie global diversifiziert in verschiedene Aktien investieren, beispielsweise über Exchange Traded Funds (ETF). Zudem ist ein langjähriger Anlagehorizont wichtig. Generell gilt: Je breiter die Diversifikation und je länger der Anlagehorizont, desto niedriger ist das Risiko.

Mittels ETF können Sie in gesamte Märkte investieren. Viele ETF bilden Aktienindizes ab, beispielsweise den Schweizer SMI oder den Welt-Index MSCI World. Zwar besteht auch bei diversifizierten Portfolios ein gewisses Verlustrisiko. In der Vergangenheit haben breit gestreute Weltportfolios aber langfristig in der Regel eine beträchtliche Rendite erzielt.

2. Behauptung: Aktien sind spekulativ

Das stimmt nicht unbedingt – solange Sie richtig investieren. Wenn Sie ohne eingehende Recherche in wenige, willkürlich ausgewählte Aktien investieren, handelt es sich zweifelsohne um eine spekulative Anlage. Deutlich weniger spekulativ handeln Sie hingegen, wenn Sie breit gestreut in verschiedene Aktienindizes investieren. Mittel- bis langfristig zahlt sich eine solche diversifizierte Geldanlage meist aus.

Wenn Sie in Einzelaktien investieren möchten, sollten Sie sich vorab gründlich mit den Unternehmen, von denen Sie Aktien kaufen möchten, befassen. Wie Sie die passende Aktie finden, verrät Ihnen die Checkliste von moneyland.ch zur Aktienwahl

3. Behauptung: Aktien sind kompliziert

Viele Schweizerinnen und Schweizer schrecken beim Begriff «Aktie» zunächst zurück. In der Schweiz investiert nur eine Minderheit der Bevölkerung in Aktien, wie die Anlagestudie von moneyland.ch darlegt. Dabei müssen Sie kein Finanzstudium abgeschlossen haben, um in Aktien zu investieren. Und wer nicht in Aktien investiert und stattdessen einzig auf Zinsprodukte wie das Sparkonto setzt, vergeudet unter Umständen ein erhebliches Renditepotenzial.

Es ist alles andere als schwierig, in Aktien oder ETF zu investieren. Sie benötigen lediglich ein Wertschriftendepot bei einem Broker, um Aktien und andere Wertschriften zu kaufen und zu verkaufen. Dies geht in der Regel mit wenigen Klicks. Aus Gebührensicht empfiehlt sich in der Regel ein günstiger Online-Broker. Sie können die Trading-Anbieter auf moneyland.ch vergleichen.

Noch einfacher wird es, wenn Sie die Anlage in die Hände sogenannter Robo Advisor geben. Diese digitalen Vermögensverwalter investieren in der Regel auch in passive Fonds wie ETF. Weitere Informationen erhalten Sie im Ratgeber zum Thema Robo Advisor. Eine weitere Alternative: Einen klassischen Vermögensverwalter wählen. Hier sind die Kosten in der Regel aber höher, dafür haben Sie in der Regel einen persönlichen Berater.

 

 

4. Behauptung: Aktien sind nicht liquide

Diese allgemeine Aussage stimmt in der Regel nicht. Sie können die an grösseren Börsen kotierten Aktien theoretisch stets zu Börsenzeiten verkaufen, wenn Sie Geld benötigen. Aktien sind damit deutlich liquider als Immobilien oder viele andere Sachwerte.

Aktienkurse sind aber ständigen Schwankungen ausgesetzt. Der Verkauf von Aktien bei akutem Liquiditätsbedarf birgt das Risiko, dass Sie die Titel ausgerechnet zu einem ungünstigen Zeitpunkt veräussern müssen. Vom verschenkten langfristigen Renditepotenzial ganz zu schweigen: Bei Investitionen in Aktien ist ein mehrjähriger Anlagehorizont wichtig.

Sie sollten für den Kauf von Aktien nach Möglichkeit nur Geld verwenden, welches Sie kurzfristig nicht benötigen. Um für finanzielle Ernstfälle gewappnet zu sein, ist es ratsam, einen Notgroschen aufzubauen. Dieser sollte Ihnen möglichst zu jedem Zeitpunkt unbegrenzt zur Verfügung stehen, zum Beispiel auf einem Privatkonto. Der Ratgeber zum Thema Notgroschen gibt Ihnen detaillierte Informationen.

5. Behauptung: Aktien sind unberechenbar

Das ist teilweise richtig. Welche Rendite Aktien in Zukunft erzielen, lässt sich in der Tat nie mit Gewissheit voraussagen. Es gibt aber Möglichkeiten, die Unberechenbarkeit zu reduzieren:

  • Breit gestreut investieren: Es bleibt die wichtigste Faustregel beim Investieren: Diversifikation ist Trumpf. Wer sein Geld in ganze Märkte anlegt, ist nicht vom Wohl und Wehe einzelner Unternehmen abhängig. Langfristig resultiert in der Regel eine beträchtliche Rendite, wenngleich dafür keine Garantie besteht.
  • Aktien vorab analysieren: Bevor Sie in eine Aktie investieren, sollten Sie sich mit dem Unternehmen vertraut machen. Wie schätzen Sie das Geschäftsmodell ein? Wie ist die Marktsituation? Welche Kursziele hat die Aktie? Zudem kann eine Analyse anhand von Fundamentaldaten ratsam sein. Aber Achtung: Eine Garantie für die richtige Einschätzung des künftigen Aktienkurses bringt all das nicht.

 

 

6. Behauptung: Fondsmanager legen besser an

Banken und Versicherungen buhlen mit aktiv verwalteten Anlagefonds um Kundschaft. Die Produkte sollen, so das Ziel, die Rendite des Gesamtmarktes durch aktives Fondsmanagement von Expertinnen und Experten übertreffen. In der Realität gelingt dies langfristig nur den wenigsten Fondsmanagern. Höher sind vor allem die Gebühren der aktiven Fonds.

Gerade aufgrund der teils erheblichen Kostenunterschiede ist es grundsätzlich ratsam, auf Indexfonds oder passive ETF zu setzen. Diese passiven Fonds bilden die Kursentwicklung von Aktienindizes ab und kommen meist mit niedrigen Gebühren aus.

Hinweis: Der Artikel ist keine Anlageberatung und dient lediglich der Information. Angaben ohne Gewähr.

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Redaktor Dan Urner
Dan Urner ist Redaktor bei moneyland.ch.
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