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Versicherungen

Das müssen Sie über Apotheken-Sparmodelle wissen

16. Oktober 2024 - Benjamin Manz

Was unterscheidet Apotheken-Modelle in der Schweizer Grundversicherung von anderen Versicherungsmodellen? Lesen Sie jetzt den Ratgeber von moneyland.ch.

Sparmodelle wie Hausarzt-, Telmed- und HMO-Modelle erfreuen sich bei der Schweizer Bevölkerung aufgrund der markanten Prämienvergünstigungen zunehmender Beliebtheit. Seit dem Prämienjahr 2016 ist mit dem Apotheken-Modell ein weiteres Sparmodell in aller Munde.

In der Datenbank des Bundesamts für Gesundheit (BAG) ist das Apoteheken-Modell zwar noch nicht als eigenständiges Modell aufgeführt. Die Priminfo-Datenbank des BAG geht weiterhin nur von vier Modellen aus: Standard, HMO, Hausarzt und Telmed. Die neuen Apotheken-Angebote der Schweizer Krankenkassen werden immer noch dem Hausarzt- oder dem Telmed-Modell zugeordnet. Das kann zu Missverständnissen führen.

Wie funktioniert das Apotheken-Modell?

Im Unterschied zum eigentlichen Hausarzt-Modell sind die Versicherten verpflichtet, als erste Anlaufstelle (Gatekeeper) eine Partner-Apotheke der Krankenkasse aufzusuchen. Zusätzlich kann die Arztwahl auf definierte Ärzte (Haus- oder HMO-Ärzte) eingeschränkt sein.

In der Apotheke werden in einem separaten Besprechungszimmer Vorabklärungen getroffen. Kleinere Gesundheitsprobleme – hier hat sich der Begriff «Bagatellfälle» etabliert – können direkt in der Apotheke gelöst werden. Auch eine direkte Medikamenten-Abgabe ist möglich.

In komplizierteren Fällen werden die Patienten an Ärzte und gegebenenfalls Spezialisten oder Spitäler weiterverwiesen. Häufig arbeiten die Apotheken ausserdem mit Telmed- und Gesundheitszentren wie Medgate oder Sante24 zusammen, die von der Apotheke aus kontaktiert werden können.

Achtung: Auch beim Apothekenmodell gibt es zahlreiche Mischmodelle und Variationen. So bieten einige Krankenkassen Modelle an, bei denen Sie als erste Anlaufstelle zwischen einer Apotheke, einem telemedizinischen Dienst und/oder einer Hausarztpraxis wählen können.

Analog zum Hausarztmodell ist in der Regel kein vorheriger Besuch in der Apotheke notwendig, wenn Sie direkt einen Augen-, Frauen- oder Kinderarzt aufsuchen möchten. Auch in Notfällen können Sie direkt einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen. Bei laufenden Behandlungen ist ebenfalls kein vorheriger Besuch in der Apotheke notwendig.

Apotheken-Modelle im Vergleich

In der Schweiz sind bislang die Apotheken-Modelle von Assura, Groupe Mutuel, ÖKK, Swica sowie von Sympany am Markt. 

Im unabhängigen Krankenkassen-Vergleich von moneyland.ch sind alle Krankenkassen-Apotheken-Angebote entsprechend gekennzeichnet. Auch wird auf den Informationsseiten der einzelnen Krankenkassen darauf hingewiesen, wenn die Apotheken-Wahl eingeschränkt ist.

Swica Favorit Medpharm

Das Modell Swica Favorit Medpharm wurde 2016 in Zusammenarbeit mit den TopPharm-Apotheken lanciert. Es ist das erste Apothekenmodell der Schweiz.

Die Versicherten von Swica Favorit Medpharm müssen sich für eine Erstberatung entweder an die medizinische Hotline von sante24 oder an eine Partnerapotheke der Swica wenden. 

Die Beratung durch die Hotline oder die Apotheke ist verbindlich. Die Arztwahl ist zudem auf die Medpharm-Liste beschränkt.

Casamed Pharm der Sympany

Die Versicherten sind verpflichtet, bei gesundheitlichen Problemen als erste Anlaufstelle eine der Partnerapotheken von Sympany aufzusuchen oder sich per Telefon oder App an Medgate zu wenden. 

In der Apotheke beraten die Apothekerinnen und Apotheker die Versicherten in einem separaten Raum. Je nach Bedarf kann auch direkt ein Arzt per Video oder Telefon zugeschaltet werden. Wer mit den Vorschlägen der Apothekerin oder des Apothekers nicht einverstanden ist, kann bei Medgate eine Zweitmeinung einholen oder (nach Absprache mit der Apotheke) einen Haus- oder Spezialarzt kontaktieren.

Die Apothekerinnen und Apotheker können einfachere Tests direkt in der Apotheke durchführen. Je nach Fall werden die Patienten an einen Allgemeinmediziner, Facharzt oder ein Spital überwiesen.

Alternative Apotheken-Modelle

Neben den eigentlichen Apothekenmodellen gibt es verschiedene Kooperationen zwischen Schweizer Krankenkassen und Apotheken.

So verpflichten sich Versicherte der Krankenkasse Assura mit dem Hausarzt-Modell «PharMed», ihre Medikamente ausschliesslich in Apotheken zu beziehen, die mit der Assura eine Partnerschaft eingegangen sind. Die Auswahl der Partner-Apotheken der Assura ist allerdings stark eingeschränkt, weshalb hier Vorsicht geboten ist.

Weitere Informationen:
Krankenkassen mit allen Modellen im Vergleich
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Experte Benjamin Manz
Benjamin Manz ist Geschäftsführer von moneyland.ch und unabhängiger Experte für Banken- und Finanzthemen.
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