Einfacher Diebstahl auswärts: Fragen und Antworten

Für den Schaden eines Diebstahls kommt in der Regel die Hausratversicherung auf. Dabei unterscheidet die Versicherung gewöhnlich zwischen drei verschiedenen Varianten von Diebstahl: Beraubung, Einbruchdiebstahl und einfacher Diebstahl.

Unter «Einbruchdiebstahl» versteht die Versicherung das gewaltsame Eindringen in Gebäude zur Erbeutung von Diebesgut, unter «Beraubung» einen Diebstahl unter Gewaltanwendung oder unter Androhung von Gewalt. 

Was ist einfacher Diebstahl?

Ein «einfacher Diebstahl» liegt bei Diebstählen vor, die weder durch einen Einbruch noch eine Beraubung zustandekommen. Auch der Diebstahl aus einem verschlossenen Auto gilt in der Regel als einfacher Diebstahl und nicht als Einbruch. Der einfache Diebstahl von Gegenständen aus Ihrem Haus und Garten ist durch die normale Hausratversicherung abgedeckt.

Der Begriff «einfacher Diebstahl auswärts» ist die Fachbezeichnung für einen einfachen Diebstahl, der sich ausserhalb der eigenen Wohnung oder des Einfamilienhauses ereignet. Dies ist durch die normale Hausratversicherung nicht gedeckt, kann aber durch die Zusatzversicherung für einfachen Diebstahl auswärts versichert werden.

Was ist beim einfachen Diebstahl auswärts versichert?

Typischerweise werden unterwegs Portemonnaies, Mobiltelefone, Kameras, Handtaschen, Laptops, Reisegepäck, Skis oder Velos durch Trick-, Taschen- oder Gelegenheitsdiebe gestohlen.

Die Zusatzversicherung «einfacher Diebstahl auswärts» deckt die meisten persönlichen Gegenstände ab. Geldwerte wie Bargeld, Kreditkarten, Edelmetallbarren und -münzen sind jedoch in der Regel ausgeschlossen. Bei einigen Versicherern kann der Versicherungsschutz für Skier und Fahrräder ein- oder ausgeschlossen werden. Ebenfalls nicht versichert sind Motorräder oder leistungsstarke E-Bikes. Mofas und gleichwertige E-Bikes können mit einer Teilkaskoversicherung oder einer Vollkaskoversicherung für Motorräder versichert werden.

Übernimmt die Versicherung den von mir gezahlten Preis?

Ihr Eigentum ist zum «Neuwert» versichert, das heisst zu dem Preis, den Sie zum Zeitpunkt des Diebstahls für den Kauf desselben Gegenstandes hätten bezahlen müssen. Wenn der Preis des Gegenstands seit dem Kauf gesunken ist, kann der Neuwert niedriger sein als der Preis, den Sie dafür bezahlt haben.

Gilt die Zusatzversicherung weltweit?

Die Versicherung ist sowohl im Alltag als auch auf Reisen gültig. Dabei gilt eine weltweite Deckung. Wichtig ist, dass Sie den Schaden unverzüglich der Polizei melden. Diese muss den Schaden entsprechend rapportieren, damit die Versicherung zahlt. Der Gang zur Polizei ist auch im Ausland nötig.

Was kostet die Zusatzversicherung?

Sie können den Zusatz «einfacher Diebstahl auswärts» im Rahmen der Hausratversicherung freiwillig abschliessen. Der Zusatz ist in der Regel nicht in der Standard-Variante der Hausratversicherung integriert und kostet im Verhältnis zur übrigen Hausratversicherung verhältnismässig viel. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Risiko eines Diebstahls auswärts sehr hoch ist.

Auf Reisen in der Schweiz und im Ausland kommt es immer wieder zu Diebstählen. Das kann teuer werden: Ein Smartphone oder Tablet kostet heute schnell mehrere hundert bis über 1000 Franken. Schmuck, Laptop oder Velo können sogar schnell mehrere tausend Franken wert sein.

Je nach Anbieter und Deckungshöhe variieren die zusätzlichen Prämien pro Jahr zwischen rund 25 und rund 200 Franken. Auch die Höhe des Selbstbehalts wirkt sich auf die Kosten aus.

Dabei gilt die Regel: Je höher die maximale Versicherungssumme, desto höher sind auch die Prämien. Diese steigen gewöhnlich linear mit der Deckungssumme an. Wenn Sie die genauen Prämien für Ihr persönliches Profil erfahren möchten, lohnt sich ein individueller Vergleich der Hausratversicherungen.

*Jährliche Versicherungsprämien für eine vierköpfige Familie, die in einer gemieteten 4,5-Zimmer-Massivbauwohnung mit Erstwohnsitz in Zürich lebt. CHF 200 Selbstbehalt.

Lohnt sich der Zusatz?

Als Faustregel gilt: Je häufiger Sie verreisen und je wertvoller die mitgeführten Gegenstände sind, desto eher lohnt sich die Zusatzdeckung «einfacher Diebstahl auswärts». Häufige Auslandsreisen erhöhen den Versicherungsnutzen zusätzlich.

Da der niedrigste Selbstbehalt 200 Franken pro Fall beträgt, bringt Ihnen der Zusatz nur für wertvolle Gegenstände etwas.

Retrospektiv betrachtet hat sich eine Zusatzversicherung dann gelohnt, wenn die Entschädigung die Prämiensumme für den versicherten Zeitraum überstiegen hat. Beispiel: Sie zahlen für den Versicherungszusatz während drei Jahren insgesamt 300 Franken. Ihr iPhone im Wert von rund 1000 Franken wird Ihnen während diesen fünf Jahren einmal gestohlen. Sie erhalten von der Versicherung den Neuwert abzüglich des Selbstbehalts von 200 Franken. Unter der Annahme, dass der Preis des Telefons seit dem Kauf nicht gesunken ist, würden Sie 800 Franken erhalten. Unter dem Strich haben Sie also von einer Differenz von 500 Franken «profitiert».

Natürlich können Sie im Voraus nicht wissen, ob sich eine Versicherung in der Zukunft lohnt. Das Beispiel zeigt aber: Wenn Sie schon regelmässig einige wenige wertvolle Gegenstände mit sich führen, kann eine Zusatzversicherung gegen einfachen Diebstahl auswärts eine sinnvolle Investition sein.

Um den Nutzen zu steigern, lohnt es sich, die Versicherungskosten möglichst niedrig zu halten. Vor dem Abschluss ist also ein Prämienvergleich sinnvoll, zumal die Prämienunterschiede zwischen den Anbietern markant sind.

Weiterführende Informationen:
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