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Geld im Alltag

So günstig können Familienferien sein

14. Mai 2024 - Daniel Dreier

Belasten Ferien mit Ihren Kindern Ihr Portemonnaie? Wenn Sie diese einfachen Tipps befolgen, können Sie die gleichen Ferien für viel weniger Geld geniessen.

Vielen Familien reicht das Budget kaum für regelmässige Ferien. Mit diesen einfachen Tipps können Sie die Kosten für Familienferien um Hunderte oder gar Tausende von Franken senken.

1. Planen Sie voraus

Der beste Weg, um bei den Familienferien Geld zu sparen: weit im Voraus planen. Wenn Sie schon vor Jahresbeginn genau wissen, wann und wie lange Sie in die Ferien fahren, haben Sie Zeit, die besten Angebote zu finden und frühzeitig zu buchen. Wer die Ferien mindestens sechs Monate im Voraus bucht, kann den Preis von Ferienpaketen schnell mal um 100 bis 300 Franken pro Person und Woche senken. Bei Reisen auf andere Kontinente oder bei Aufenthalten in teuren Ferienanlagen kann die Ersparnis noch viel höher sein.

2. Nutzen Sie die Frühlings- und Herbstferien

Der Sommer ist zwar die längste Schulferienzeit, aber auch die teuerste Reisesaison des Jahres. Wer die Schulferien im Frühling und Herbst für Reisen nutzt, kann die Kosten für Ferienpakete für eine vierköpfige Familie um 100 bis 300 Franken pro Person und Woche senken (bei teuren Paketen noch mehr). Viele beliebte Ferienstrände sind zu dieser Zeit noch warm, aber Sie vermeiden die sengende Sommersonne.

3. Machen Sie weniger, aber bessere Ferien

In den meisten Fällen sind längere Ferien auch teurer. Also können Sie sparen, wenn Sie kürzere Ferien machen. Legen Sie stattdessen mehr Wert auf die Qualität der Ferien. Ein Beispiel: 3000 Franken für eine Woche Ferien in einem Full-Service-Familienresort mag teuer klingen. Aber im Vergleich zu 5000 Franken für vier Wochen billige Ferien sparen Sie 2000 Franken.

4. Suchen Sie nach Resorts mit eigenen Aktivitäten

Wenn Sie Ihre Ferien mit dem Besuch von Attraktionen und anderen Aktivitäten füllen wollen, kann es sich lohnen, Hotels und Ferienanlagen mit eigenen Einrichtungen zu wählen. Ein Aufenthalt in einem Resort mit eigenen Pools und Rutschen erspart Ihnen zum Beispiel die zusätzlichen Kosten für den Besuch eines Wasserparks.

5. Nutzen Sie All-inclusive-Angebote

In einigen Ferienanlagen sind Frühstück, Mittag- und Abendessen im Standardpreis inbegriffen, in anderen können Sie die Mahlzeiten gegen einen Aufpreis hinzubuchen. Der Preisunterschied zwischen regulären Pauschalangeboten und All-inclusive-Angeboten (in der Regel 10 bis 20 Franken mehr pro Person und Tag) ist oft viel geringer als die Kosten für drei Mahlzeiten auswärts pro Tag.

6. Buchen Sie Flüge, Hotels und Mietwagen separat

Auf vielen Reiseplattformen können Sie Angebote für Flüge, Hotels und Mietwagen in einer einzigen Suche finden und vergleichen. Das ist zwar bequem, aber für eine vierköpfige Familie bedeutet es in der Regel einen Aufschlag von rund 100 Franken gegenüber einer Einzelbuchung bei der gleichen Reise-Website oder dem gleichen Reisebüro. Wenn Sie einzeln buchen, können Sie zudem die günstigsten Angebote auf mehreren Buchungsplattformen finden, wodurch Sie ebenfalls Geld sparen können.

7. Senken Sie Mietwagenkosten

Die meisten Autovermieter berechnen einen Aufschlag für jeden Kindersitz, den Sie zusammen mit einem Auto mieten. Der Preis beträgt in der Regel mindestens 10 Franken pro Tag und Sitz – der Gesamtpreis über die ganze Mietdauer ist normalerweise auf 60 oder 70 Franken begrenzt. Wenn Sie zwei Kindersitze benötigen, müssen Sie mit einem Aufschlag von bis zu 140 Franken für eine Woche Automiete rechnen. Diese Kosten können Sie leicht einsparen, wenn Sie Ihre eigenen Kindersitze oder Sitzerhöhungen mitbringen.

Es lohnt sich auch, einen Blick auf Sharing-Plattformen zu werfen, bei denen Sie Autos direkt von Privatpersonen mieten können. Beispiele sind Turo in Frankreich, Auting in Italien, Amovens in Spanien sowie Gomore in Österreich und Skandinavien. Die Preise sind oft viel niedriger als die von Autovermietern, vor allem bei grossen Familienautos und Bussen mit mehr als fünf Sitzen. Auf moneyland.ch finden Sie weitere Tipps zum Sparen bei Mietwagen.

8. Tauschen Sie Ihr Zuhause

Wenn Ihnen der Gedanke unangenehm ist, in einer fremden Wohnung zu wohnen oder Ihr Haus einer anderen Familie zur Verfügung zu stellen, ist dieser Tipp wahrscheinlich nichts für Sie. Wenn Sie jedoch Sharing-Plattformen mögen, dann ist der Wohnungstausch eine kostengünstige Alternative zur Vermietung von Ferienhäusern. Dabei stellen Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung anderen Familien zur Verfügung, die in der Schweiz Ferien machen, während Sie selbst in den Ferien sind. Im Gegenzug können Sie Wohnungen von Familien an Ihrem Ferienort nutzen. Neben grossen Wohnungstauschbörsen wie Home Exchange und Homelink, die hohe jährliche Mitgliedsbeiträge verlangen, gibt es auch kleinere, günstigere Plattformen wie Family Home Swaps.

9. Sparen Sie bei den Reiseversicherungsprämien

Wenn Sie die von Buchungsplattformen und Fluggesellschaften angebotene Reiseversicherung für eine einzelne Reise abschliessen, zahlen Sie in der Regel pro Person. Für eine Familie können die Ferien deswegen mehrere Hundert Franken mehr kosten.

Überlegen Sie zunächst, ob Sie überhaupt eine Reiseversicherung benötigen. Wenn Sie zum Beispiel bereits eine Reiserücktrittsversicherung über Ihre Kreditkarte haben und Ihre ambulante Zusatzkrankenversicherung medizinische Notfälle sowie Such- und Rettungsdienste abdeckt, brauchen Sie möglicherweise keine zusätzliche Reiseversicherung.

Wenn Sie doch eine Reiseversicherung benötigen, ist eine Jahresreiseversicherung oft günstiger. Das liegt zum einen daran, dass Sie nur eine Prämie für Ihre ganze Familie zahlen und nicht pro Person. Der andere Grund ist, dass Sie den gleichen Betrag zahlen, egal wie viele Reisen Sie im Jahr unternehmen. Auf moneyland.ch können Sie die Jahresreiseversicherungs-Angebote für Familien vergleichen.

10. Probieren Sie Ferien zuhause

Die meisten Familien können es sich nicht leisten, sämtliche Ferien in Ferienanlagen mit vollem Serviceangebot zu verbringen – für viele Schweizer Haushalte reicht das Budget nicht einmal für einen einzigen solchen Ferienaufenthalt pro Jahr. Aber mit ausreichender Planung können auch Ferien in der Schweiz und den nahe gelegenen Grenzregionen ein tolles Erlebnis sein. Werfen Sie einen Blick auf diese Ratgeber-Artikel für Camping und kostenlose Aktivitäten für Kinder in der Schweiz, um zu erfahren, wie man auch mit kleinem Budget viel Spass haben kann.

11. Vermeiden Sie versteckte Abzocke

Kosten wie Roaming-Gebühren beim Handy-Abo und Fremdwährungsgebühren bei Kreditkarten sind leicht zu übersehen, weil Sie die Rechnungen erst später erhalten. Je mehr mobile Geräte und bargeldlose Zahlungsmittel Ihre Familie hat, desto höher können diese Kosten sein. Sie können sie ganz einfach um 100 Franken oder mehr senken, indem Sie lokale SIM-Karten oder die günstigsten mobilen Roaming-Lösungen sowie die günstigsten Kreditkarten oder Bezahlkarten von Neobanken verwenden.

12. Nehmen Sie Ferienzuschüsse in Anspruch

Wenn Sie über ein geringes Einkommen verfügen, das nicht für Familienferien ausreicht, sind die von einigen Schweizer Vereinen angebotenen Familienferien-Zuschüsse vielleicht eine Lösung für Sie.

Die Reka (die auch das Reka-Geld ausgibt) bietet zum Beispiel für Familien mit geringem Einkommen jedes Jahr 1000 einwöchige Pauschalangebote (einschliesslich öffentlicher Verkehrsmittel) an ihren Schweizer Ferienorten. Sie zahlen einen symbolischen Preis von 200 Franken. Sie können sich bewerben, wenn Sie Schweizerin oder Schweizer sind beziehungsweise einen ständigen Wohnsitz in der Schweiz haben und Ihr jährliches Haushaltseinkommen unter 65’000 Franken (Paare) oder 52’000 Franken (Alleinerziehende) liegt. Wenn Sie mehr als ein Kind haben, gelten höhere Schwellenwerte.

Wenn Ihr Einkommen an der Armutsgrenze liegt, können Sie sich bei Pro Juventute für eine Woche Ferien in St. Moritz bewerben. Ähnliche Angebote gibt es auch von vielen anderen Schweizer Hilfswerken. Es gibt keinen Grund, sie nicht zu nutzen, damit Sie und Ihre Kinder trotz knapper Finanzen echte Familienferien geniessen können.

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Redaktor Daniel Dreier
Daniel Dreier ist Redaktor und Experte für Geldthemen bei moneyland.ch.
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