Wer sich mit dem Thema Geldanlage auseinandersetzt, stösst immer wieder auf den Leitsatz: Ein langer Anlagehorizont ist der Schlüssel zum Erfolg. Dabei kommt zu kurz, dass viele Anlegerinnen und Anleger nicht immer viele Jahre oder gar Jahrzehnte auf ihr angelegtes Geld verzichten können oder wollen.
Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Sie innerhalb der nächsten Jahre eine grosse Anschaffung planen und dann auf Ihr Geld zurückgreifen möchten. Auch der Notgroschen kann eine kurzfristige Anlage sein.
Der Ratgeber von moneyland.ch sagt Ihnen, welche Anlageformen sich am besten für Ihr Portfolio eignen, wenn Ihr Horizont lediglich einige Monate oder wenige Jahre beträgt.
Welche Anlageformen sind für ein kurzfristiges Portfolio geeignet?
Sparkonto
Das Sparkonto gehört zu den sichersten Anlageformen. Sie erhalten für Ihre Einlagen einen Zins. Ein nominaler Verlust ist nicht möglich. Eine Ausnahme ist der Konkursfall der Bank, wobei die Einlagen bei Schweizer Banken bis zu einer Höhe von 100’000 Franken pro Kundin oder Kunde und Bank durch die Einlagensicherung geschützt sind. Kehrseite der Medaille – des geringen Risikos – ist die vergleichsweise niedrige Rendite. Die Sparzinsen liegen häufig unterhalb der Inflationsrate, sodass ein realer Kaufkraftverlust resultieren kann. Beachten sollten Sie zudem die Rückzugsbedingungen sowie die Kündigungsfrist. Mehr erfahren Sie im Tipp-Artikel zum Thema Sparkonten von moneyland.ch.
Kassenobligation oder Festgeldkonto
Einen bestimmten Geldbetrag für einen vereinbarten Zeitraum zu einem vereinbarten Zins anlegen: Das ist das Prinzip von Kassenobligationen. Das Geld wird auf einem Depot platziert, wofür je nach Bank Depotgebühren anfallen können. Die Laufzeit beträgt in der Regel etwa zwei bis zehn Jahre. Einige Banken bieten anstelle von Kassenobligationen auch Festgeld- oder Termingeldkonten an, bei denen das Geld auf einem Konto statt einem Depot gehalten wird. Dabei sind häufig auch kürzere Laufzeiten möglich. Wichtig: Das Geld ist während der Laufzeit blockiert. Bei einem vorzeitigen Bezug fallen in der Regel Strafgebühren an. Auch Kassenobligationen und Termingeldkonten unterliegen der Schweizer Einlagensicherung, durch die 100’000 Franken pro Kundin oder Kunde und Bank abgesichert sind.
Obligationen
Bei Obligationen, auch Anleihen genannt, leihen Sie einem Staat, einem Unternehmen oder einer Organisation Geld. Dafür erhalten Sie regelmässige Zinszahlungen und bekommen das Geld am Ende der vorab vereinbarten Laufzeit zurückgezahlt. Obligationen werden zum Teil an der Börse gehandelt. Sie können Sie auch während der Laufzeit kaufen und verkaufen, wobei sich der Preis je nach Zinsumfeld ändert. Sie sollten vor allem auf das Ausfallrisiko, also die Bonität des Schuldners achten. Zudem sollten Sie die Rendite der Obligation, welche vom aktuellen Preis, den Zinszahlungen und der Laufzeit abhängt, beachten. Generell gilt: Die Zinsen – und damit die Rendite – steigen in der Regel mit dem Ausfallrisiko.
Die Rendite hängt nicht nur von der Wahl der passenden Anlageform ab, sondern auch massgeblich von den Gebühren Ihrer gewählten Bank. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Anbietern sind gross. Es lohnt sich deshalb, die Anbieter hinsichtlich Ihrer Bedürfnisse zu vergleichen. Die interaktiven Vergleiche von moneyland.ch helfen Ihnen auf der Suche nach der passenden Bank.
Welche Anlageformen sind für ein kurzfristiges Portfolio nicht geeignet?
Privatkonto
Das Privatkonto eignet sich eher nicht als Geldanlage, auch kurzfristig nicht. Zwar hat es den Vorteil, dass das Geld bei den meisten Banken stets unlimitiert zur Verfügung steht. Doch bei den meisten Anbietern wird das Guthaben gar nicht verzinst – im Gegensatz zu Sparkonten. Das Privatkonto ist lediglich für den täglichen Zahlungsverkehr geeignet, also zum Beispiel als Lohnkonto. Allerdings gibt es inzwischen manche Anbieter, etwa Neobanken, die auch auf dem Privatkonto einen hohen Zins bieten. Jugend- und Ausbildungsprivatkonten haben häufig einen gleich hohen Zinssatz wie auf Jugend- und Ausbildungssparkonten.
Aktien
Aktien sind zwar liquide, Sie können sie also zu Börsenzeiten kaufen und verkaufen. Allerdings sind starke Wertschwankungen möglich, und die Kursentwicklung ist zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar. Das Verlustrisiko ist erheblich, vor allem bei nur wenigen Einzeltiteln. Sie könnten bei Liquiditätsbedarf gezwungen sein, Ihre Aktien mit Verlust zu verkaufen. Breit diversifizierte Investitionen in Aktien lohnen sich in der Regel bei einem langjährigen Anlagehorizont.
ETF
Exchange Traded Funds (ETF), also börsengehandelte Indexfonds, sind bei einer langen Anlagedauer häufig empfehlenswert, weil sich mit ihnen diversifiziert in Aktien investieren lässt. Das Verlustrisiko ist vor allem langfristig geringer als bei wenigen Einzelaktien. Doch auch der Kurs von ETF ist Schwankungen ausgesetzt. Kurzfristig ist das Risiko, einen Verlust zu erleiden, beträchtlich. Für eine Anlagedauer von wenigen Monaten oder wenigen Jahren sind ETF daher eher nicht ratsam.
Edelmetalle
Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin gelten als Krisenschutz. Dabei darf nicht in Vergessenheit geraten, dass die Preise einer erhöhten Volatilität ausgesetzt sind und tagtäglich schwanken können. Ohnehin sind Verluste zu keinem Zeitpunkt ausgeschlossen, kurz- wie langfristig. Wenn Sie wissen, dass Sie in näherer Zukunft auf das angelegte Geld zugreifen möchten, sollten Sie von Edelmetallen eher die Finger lassen.
Kryptowährungen
Obwohl es theoretisch möglich ist, mit Kryptowährungen innert kurzer Zeit hohe Gewinne einzufahren, sind Bitcoin, Ethereum und Co. für kurzfristige Anlagen nicht empfehlenswert. Denn dabei handelt es sich um ein höchst spekulatives Investment, dessen Kursentwicklung unberechenbar verläuft. Heftige Preisstürze können jederzeit eintreten – auch dann, wenn Sie Ihre Anlage aus Liquiditätsbedarf veräussern wollen.
Worauf sollte ich bei der Wahl der Anlageform achten?
Ein entscheidendes Kriterium für die Wahl der richtigen Anlageform ist der Zeitpunkt, an dem Sie das Geld verwenden möchten. Wenn Sie genau wissen, wann Sie das Geld benötigen werden, kann eine Kassenobligation mit einer kurzen Laufzeit die richtige Wahl sein, sofern die Zinsen höher sind als auf Sparkonten. Sind Sie sich ob des präzisen Zeitpunkts hingegen eher unsicher, ist ein Sparkonto in der Regel die bessere Option. Hierbei können Sie jederzeit zumindest auf Teile Ihrer Einlagen zugreifen. Achten Sie neben dem Zinssatz unbedingt auf die Rückzugsbedingungen der Anbieter.
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Geld anlegen in der Schweiz