Die Säule 3a ist in der Schweiz beliebt. Gemäss einer Auswertung der Eidgenössischen Steuerverwaltung zahlen in der Schweiz rund die Hälfte der Angestellten und rund 40 Prozent der Selbstständigen in die Säule 3a ein.
Die folgenden Tipps von moneyland.ch helfen Ihnen bei der Wahl des richtigen Säule-3a-Kontos.
1. Unterschätzen Sie den Zinseszins-Effekt nicht
Bei der Verzinsung von Säule-3a-Konten gibt es grosse Unterschiede. Einige Banken bezahlen deutlich bessere Zinsen als andere. Da auf einem Säule-3a-Konto oft grössere Summen liegen, fällt ein schlechter Zins stark negativ ins Gewicht. Denn durch die Zinseszinsen wächst das Guthaben bei einem höheren Zins wesentlich stärker.
Ein Beispiel: Sie zahlen während 20 Jahren jährlich 6000 Franken – insgesamt also 120’000 Franken – auf Ihr Säule-3a-Konto ein. Nach 20 Jahren hätten Sie mit 1.4% Zins einen Betrag von über 139’000 Franken auf dem Konto, mit 0.25% Zins wären es hingegen nur etwa 123’200 Franken. Im ersten Fall hätten Sie rund 19’300 Franken an Zinsen erhalten, im zweiten Fall nur rund 3’200 Franken. Nicht berücksichtigt sind in diesem vereinfachten Beispiel die schwankenden Zinssätze.
2. Achten Sie auf Kosten
In der Regel ist die Kontoführung eines Säule-3a-Kontos gebührenfrei. Auch Einzahlungen auf das Säule-3a-Konto sind in der Regel gebührenfrei möglich.
Für gewisse Dienstleistungen verrechnen einige Anbieter jedoch Gebühren. Je nach Anbieter können zum Beispiel in folgenden Fällen Gebühren anfallen:
Wenn Sie sich die Möglichkeit offenhalten wollen, regelmässig den Anbieter zu wechseln, sollten Sie einen Anbieter auswählen, bei dem der Wechsel ohne weitere Gebühren möglich ist.
Ausführliche Informationen dazu erhalten Sie im Ratgeber-Artikel zu den Kosten in der Säule 3a.
3. Sparen Sie Steuern
Die Einzahlungen in die Säule 3a können Sie von den Steuern abziehen. Je höher Ihr Einkommen ist, desto mehr Steuern können Sie sparen. Wenn Sie in Gemeinden mit einer hohen Steuerbelastung wohnen, ist die Ersparnis grösser als in Gemeinden mit einer kleineren Steuerbelastung.
Als Angestellter können Sie im Jahr 2024 maximal 7056 Franken in die Säule 3a einzahlen (2025: 7258 Franken). Wenn Sie selbstständig und keiner Pensionskasse angeschlossen sind, können Sie 20 Prozent des Erwerbseinkommens einzahlen, im Jahr 2024 maximal 35’280 Franken (2025: 36’288 Franken).
Ausführliche Informationen dazu erhalten Sie im Ratgeber-Artikel zu Steuerersparnissen mit der Säule 3a.
4. Nur Geld einzahlen, das Sie nicht brauchen
Nachdem Sie in die Säule 3a einbezahlt haben, ist das Geld für eine lange Zeit blockiert. Im Normalfall können Sie auf Guthaben der Säule 3a frühestens fünf Jahre vor dem Erreichen des ordentlichen Pensionsalters beziehen. Damit kommen Sie in der Regel erst mit 60 Jahren an das Geld. Wenn Sie jünger sind, können Sie Ihr Guthaben der Säule 3a nur in einigen klar definierten Fällen vorzeitig beziehen.
Achten Sie daher darauf, dass Sie nicht zu viel in die Säule 3a einzahlen. Es ist sinnvoll, einen genügend grossen Notgroschen für Notfälle auf der Seite zu haben. Am besten liegt Ihr Notgroschen auf einem Sparkonto, wo Sie jederzeit darauf zugreifen können.
5. Informieren Sie sich über Vorsorgefonds
Einzahlungen in die Säule 3a sind eine langfristige Anlage. In der Regel vergehen viele Jahre, bis Sie das Geld aus der Säule 3a beziehen. Über einen so langen Zeitraum bieten Vorsorgefonds in der Regel eine wesentlich höhere Rendite als Zinsen auf dem Säule-3a-Konto.
Sie sollten aber bedenken, dass der Wert der Vorsorgefonds schwankt und auch Verluste möglich sind. Daher sind Vorsorgefonds für Kundinnen und Kunden geeignet, die mit solchen Schwankungen umgehen können.
Bei einem Vorsorgefonds sollten Sie sich über die Kosten des Fonds (in TER ausgewiesen), Kosten für den Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen und Depotgebühren informieren.
Weitere Tipps zu Vorsorgefonds und zu Vorsorge-Apps finden Sie in den Ratgebern von moneyland.ch.
6. Prüfen Sie auch andere Anbieter
Nicht nur traditionelle Schweizer Banken bieten ein Säule-3a-Konto an. Auch von Banken unabhängige Vorsorgestiftungen und Vorsorge-Apps haben Säule-3a-Konten im Angebot. Oft bieten diese Anbieter attraktivere Bedingungen, berücksichtigen Sie diese daher auch bei einem Vergleich.
moneyland.ch bietet Ihnen einen praktischen Vergleich für Säule-3a-Konten.
7. Vergleichen Sie regelmässig die Zinsen
Die Zinsen auf dem Säule-3a-Konto können jederzeit ändern. Überprüfen Sie regelmässig, wie attraktiv die Zinsen bei Ihrem Anbieter im Vergleich zur Konkurrenz sind. Mit einem Wechsel können Sie von höheren Zinsen profitieren. Achten Sie daher bereits bei der Kontoeröffnung auf die Gebühren für den Wechsel.
Sie können die Säule-3a-Konten auf moneyland.ch vergleichen.
8. Eröffnen Sie mehrere Konten
Eröffnen Sie mehrere Säule-3a-Konten. In der Regel ist es problemlos möglich, bei einem Anbieter mehrere Säule-3a-Konten zu führen.
Mit mehreren Konten sind Sie bei einer Auflösung flexibler, da jeweils das gesamte Konto aufgelöst werden muss. Ein Teilbezug ist nicht möglich. Sie können mit mehreren Konten auch den ordentlichen Bezug auf mehrere Kalenderjahre aufteilen.
Konten bei mehreren Banken
Guthaben auf Säule-3a-Konten unterliegen nicht der Einlagensicherung. Allerdings ist das Kontoguthaben in der Säule 3a und auf Freizügigkeitskonten bis zum Betrag von 100’000 Franken konkursrechtlich privilegiert.
Auch aus diesem Grund sind Säule-3a-Konten bei mehreren Banken sinnvoll.
Weitere Informationen:
3a-Zinssätze im interaktiven Vergleich
3a-Vorsorgefonds: hilfreiche Tipps