Die Auswahl an Bezahlmitteln wird dank neuen Online- und Mobile-Anbietern immer grösser. Für Konsumentinnen und Konsumenten wird es andererseits immer schwieriger, den Überblick beim Zahlen zu behalten. In diesem Ratgeber erklärt moneyland.ch die Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile der relevantesten Zahlungsmittel.
Bei jedem Zahlungsmittel gibt es kleinere Unterschiede bei der Akzeptanz. Selbst wenn die Akzeptanz sehr hoch ist, kann es im Einzelfall möglich sein, dass Sie mit einem Zahlungsmittel an einem bestimmten Ort nicht zahlen können. Einzelne Geschäfte und Restaurants akzeptieren keine Kreditkarten. So ist es oft nicht möglich, mit einer Debitkarte oder Prepaid-Kreditkarte ein Auto zu mieten. Während die Reservation eines Hotelzimmers im Internet in der Regel möglich ist, gibt es mit einer Debitkarte oder Prepaid-Kreditkarte beim Check-in im Hotel oft Schwierigkeiten. Es gibt auch einzelne Händler, die Debitkarten, aber keine Kreditkarten akzeptieren. Bei vielen Hofläden, Marktständen und Berghütten können Sie einzig mit Twint bargeldlos bezahlen.
Tipp: Am besten achten Sie auf einen Mix von verschiedenen Zahlungsmitteln. Nehmen Sie sowohl eine Debitkarte als auch eine Kreditkarte mit, idealerweise sowohl von Visa als auch von Mastercard. Funktioniert dann ein Zahlungsmittel nicht, können Sie auf ein anderes ausweichen.
Vor- und Nachteile von Bargeld
«Cash is king»: Bargeld ist in der Schweiz immer noch eines der beliebtesten Zahlungsmittel. Gemäss der Zahlungsmittel-Umfrage von moneyland.ch halten 67 Prozent Bargeld für eher bis völlig unverzichtbar, 96 Prozent bezahlen mit Bargeld.
Die wichtigsten Vorteile:
- Anonymität: Wenn Sie mit Bargeld zahlen, wird Ihr Einkauf im Gegensatz zu Zahlungen mit einer Karte oder App nirgends so gespeichert, dass Rückschlüsse auf Ihre Person möglich wären.
- Ausgabenkontrolle: Da Sie Bargeld vorher beziehen müssen, können Sie nicht mehr ausgeben, als Sie dabei haben. Dadurch ist es einfacher, Impulskäufe und dergleichen zu vermeiden.
Die wichtigsten Nachteile:
- Hygiene: Aus hygienischer Perspektive ist Bargeld in Form von Münzen und Banknoten nicht optimal.
- Verlust: Bargeld kann verhältnismässig einfach gestohlen werden oder verloren gehen.
- Online: Mit Bargeld kann in der Regel nicht bei Online-Händlern eingekauft werden.
Weitere Vor- und Nachteile von Bargeld erfahren Sie auf moneyland.ch.
Wie erkenne ich, welche Karte ich habe?
Es ist für Laien nicht einfach, zu erkennen, welchen Kartentyp sie haben. Ist das Mastercard- oder das Visa-Logo auf der Karte, kann es sich sowohl um eine Kreditkarte, eine Prepaid-Karte als auch um eine Debitkarte handeln. Entscheidend ist ein kleines Wort, das auf der Karte aufgedruckt ist: Steht «debit» auf der Karte, handelt es sich um eine Debitkarte. Steht «prepaid», ist es hingegen eine Prepaid-Kreditkarte. Steht auf der Karte «credit» oder gar keine spezielle Angabe, handelt es sich um eine Kreditkarte.
Vor- und Nachteile von Debitkarten
Einkäufe mit einer Debitkarte werden direkt dem Konto belastet. Debitkarten sind bei Schweizerinnen und Schweizern ein sehr beliebtes Zahlungsmittel. Eine Umfrage von moneyland.ch zeigt, dass 71 Prozent der Befragten eine Debitkarte für eher bis völlig unverzichtbar halten – also noch weniger verzichtbar als Bargeld. 91 Prozent der Befragten bezahlen mit einer Debitkarte im Laden und 50 Prozent zahlen mit einer Debitkarte bei Online-Einkäufen.
Die wichtigsten Vorteile:
- Direktbelastung: Das Konto wird direkt beim Einkauf belastet. Somit entstehen keine Schulden.
- Kontaktloses Zahlen: Bis zu einem Betrag von 80 Franken – mit der Postfinance Card manchmal 100 Franken – ist in der Schweiz mit einer Debitkarte kontaktloses Zahlen ohne PIN-Code möglich.
- Günstiger Bargeldbezug: Die Debitkarte ist in der Regel eine günstige Möglichkeit, Bargeld zu beziehen. Meistens ist der Bargeldbezug in Schweizer Franken bei der Hausbank sogar ohne weitere Gebühren möglich.
- Online-Nutzung: Mit den Karten Debit Mastercard, Visa Debit und Postfinance Card mit Mastercard-Logo ist die Nutzung in Online-Shops praktisch weltweit möglich. Mit den älteren Maestro-, V-Pay- und Postfinance-Karten ohne Mastercard-Logo sind Online-Einkäufe nicht oder nur stark eingeschränkt möglich.
Die wichtigsten Nachteile:
- Missbrauch: Wird die Karte gestohlen, können Dritte kontaktlos mit der Karte einkaufen. Auch das Kopieren des Magnetstreifens ist möglich (Skimming).
- Kosten: Eine allfällige Jahresgebühr, aber auch Gebühren für den Bargeldbezug an Bancomaten in der Schweiz und im Ausland sowie für die Nutzung im Ausland müssen beachtet werden.
- Weniger Zusatzleistungen: Im Unterschied zu Kreditkarten haben Debitkarten in der Regel keine speziellen Leistungen wie Cashback, Bonuspunkte oder Versicherungen im Angebot.
Vor- und Nachteile von Kreditkarten
Einkäufe mit der Kreditkarte werden fortlaufend gesammelt und in der Regel einmal pro Monat dem Kunden in Rechnung gestellt. Eine repräsentative Umfrage von moneyland.ch zeigt, dass 71 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer eine Kreditkarte für eher bis völlig unverzichtbar halten. 84 Prozent bezahlen damit in Geschäften und 80 Prozent bezahlen online mit einer Kreditkarte.
Die wichtigsten Vorteile:
- Viele Zusatzleistungen: Viele Kreditkarten beinhalten eine Vielzahl an Leistungen, Bonuspunkten, Meilen, Cashback und Versicherungen.
- Kontaktloses Bezahlen: Mit fast allen Kreditkarten ist das kontaktlose Bezahlen möglich – in der Schweiz bis zu einem Betrag von 80 Franken ohne PIN-Code.
- Online-Nutzung: Sie können in fast allen Online-Shops mit Kreditkarten zahlen.
- Einkäufe im Inland: Aufgrund der Bonus- und Cashback-Programme sind Kreditkarten für den Konsumenten im Inland häufig das günstigste Zahlungsmittel – noch attraktiver als Debitkarten.
Die wichtigsten Nachteile:
- Teurer Bargeldbezug: Der Bargeldbezug mit einer Kreditkarte ist sehr teuer und daher nicht zu empfehlen.
- Kosten: Bei Kreditkarten gibt es häufig Jahresgebühren, Gebühren für die Nutzung im Ausland beziehungsweise in Fremdwährung, für den Bargeldbezug an Bancomaten sowie für die Nutzung der Teilzahlungsoption. Für den Händler entstehen bei der Nutzung von Kreditkarten höhere Gebühren als bei anderen Zahlungsmitteln.
- Missbrauch: Kreditkarten und Kreditkarten-Nummern können gestohlen werden. Es besteht die Gefahr von Skimming und Phishing, mit denen andere die Kreditkarte missbräuchlich verwenden können. Ebenso ist es möglich, dass Diebe kontaktlos mit Ihrer Kreditkarte einkaufen.
Vor- und Nachteile von Prepaid-Kreditkarten
Schweizer Prepaid-Kreditkarten teilen viele der Eigenschaften von Kreditkarten und werden häufig von denselben Kartenanbietern herausgegeben. Im Unterschied zu normalen Kreditkarten können Kundinnen und Kunden ihre Karte nur nutzen, wenn genügend Guthaben auf dem Kreditkarten-Konto ist. Eine repräsentative Umfrage von moneyland.ch zeigt, dass 24 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer eine Prepaid-Kreditkarte für eher bis völlig unverzichtbar halten. 27 Prozent bezahlen damit in Geschäften, 31 Prozent online.
Die wichtigsten Vorteile:
- Ausgabenkontrolle: Der grösste Vorteil von Prepaid-Kreditkarten ist, dass sie eine verbesserte Ausgabenkontrolle ermöglichen. Insbesondere für Jugendliche ist das ein Vorteil. Ebenso ist es nicht möglich, sich mit einer Prepaid-Kreditkarte zu verschulden.
- Kontaktloses Bezahlen: Bis zu einem Betrag von 80 Franken können Kunden mit einer Prepaid-Kreditkarte in der Schweiz kontaktlos ohne PIN-Code einkaufen.
- Online-Nutzung: In vielen Online-Shops kann mit einer Prepaid-Kreditkarte bezahlt werden.
Die wichtigsten Nachteile:
- Kosten: Schweizer Prepaid-Kreditkarten sind in der Regel teurer als Kreditkarten. Grund ist oft, dass für das Aufladen von Guthaben eine Gebühr verrechnet wird. Weitere Gebühren, die anfallen können: Jahresgebühren, Gebühren für die Nutzung im Ausland beziehungsweise in Fremdwährung und für den Bargeldbezug an Bancomaten. Gleich wie mit den regulären Kreditkarten entstehen für den Händler bei der Nutzung von Prepaid-Kreditkarten höhere Gebühren als bei anderen Zahlungsmitteln.
- Missbrauch: Prepaid-Kreditkarten und -Nummern können gestohlen werden. Es besteht die Gefahr von Skimming und Phishing, mit denen Dritte die Prepaid-Kreditkarte missbräuchlich verwenden können. Ebenso ist es möglich, dass Diebe kontaktlos mit Ihrer Prepaid-Kreditkarte einkaufen.
- Weniger Zusatzleistungen: In der Regel beinhalten Prepaid-Kreditkarten im Gegensatz zu herkömmlichen Kreditkarten weniger oder keine Zusatzleistungen wie Cashback, Bonusprogramme und Versicherungen.
Vor- und Nachteile von Twint
Die Schweizer Bezahl-App Twint ermöglicht im Gegensatz zu den anderen Zahlungsmitteln zusätzlich das Schicken und Empfangen von Geld an Freunde, das Bezahlen von Parkplätzen und das Einkaufen in Hofläden. Eine repräsentative Umfrage von moneyland.ch zeigt, dass 56 Prozent der Befragten Twint für eher bis völlig unverzichtbar halten. 64 Prozent geben an, dass sie mit Twint im Laden bezahlen. 56 Prozent bezahlen mit Twint auch in Online-Shops.
Die wichtigsten Vorteile:
- Direktbelastung: Bei der Nutzung einer Bank-App von Twint wird das Konto direkt beim Einkauf belastet. Bei der neutralen Twint-App muss der Kunde vor der Nutzung ein Guthaben aufladen. So können keine Kreditschulden entstehen.
- Online-Nutzung: Einkäufe in einigen Schweizer Online-Shops sind mit Twint sehr praktisch, da Sie lediglich den auf dem Bildschirm angezeigten QR-Code scannen müssen – im Gegensatz zu Debit- und Kreditkartenzahlungen müssen Sie keine Nummern auf der Website eingeben.
- Geldversand: Im Gegensatz zu anderen Zahlungsmitteln ist es mit Twint einfach möglich, Geld an Freunde zu verschicken und von Freunden zu erhalten.
Die wichtigsten Nachteile:
- Ausland-Nutzung: Der grösste Nachteil von Twint ist, dass Twint im Ausland noch nicht nutzbar ist. Das gilt auch für viele ausländische Onlinehändler.
- Unterschiedliche Apps: Der Kunde muss sich für eine der zahlreichen Twint-Apps entscheiden. In der Regel haben Sie die Auswahl zwischen der neutralen Twint-App, der Twint-App der UBS (funktioniert auch für Kundinnen und Kunden von allen anderen Banken) und der Twint-App Ihrer Hausbank.
Vor- und Nachteile von Mobile-Payment-Systemen
Mobile-Payment-Systeme (Apple Pay, Fitbit Pay, Garmin Pay, Google Pay, Samsung Pay und Swatch Pay) sind seit einigen Jahren im Trend, haben sich in der Schweiz aber noch nicht richtig durchgesetzt. Es gelten die Konditionen der in der Mobile-Payment-App hinterlegten Karte. Die meisten Kreditkarten, aber auch einige Debitkarten und Prepaid-Kreditkarten können hinterlegt werden.
Die wichtigsten Vorteile:
- Benutzerfreundlichkeit: Mobile-Payment-Apps laufen über eine App im Smartphone beziehungsweise über eine Smartwatch oder eine Uhr. Sie können das entsprechende Gerät dann an das Terminal halten und so bezahlen. Es ist nicht notwendig, das Portemonnaie aus der Tasche zu nehmen, um zu bezahlen.
- Sicherheit: Beim Bezahlen mit Mobile-Payment-Apps müssen Sie das Smartphone entsperren. Ohne das Entsperren ist das Bezahlen nicht möglich. Auch beim Bezahlen mit einer Smartwatch und einer Uhr müssen Sie in der Regel entsperren oder den PIN-Code eingeben.
Die wichtigsten Nachteile:
- Debitkarten: Viele Schweizer Debitkarten können noch nicht hinterlegt werden. Allerdings haben mehrere Banken angekündigt, dass sie in Zukunft Mobile Payment unterstützen wollen.
- Kosten: Für die Nutzung des Mobile-Payment-Systems selbst entstehen keine zusätzlichen Kosten. Grundsätzlich verrechnen die Kartenherausgeber aber die Gebühren der hinterlegten Karte. Insbesondere für die Nutzung im Ausland können deshalb hohe Gebühren anfallen.
Kosten von Zahlungsmitteln
Es gibt verschiedene Gebühren bei Zahlungsmitteln. Bei Mobile Payment-Systemen gelten die Gebühren der hinterlegten Karte.
- Jahresgebühren: Bei Twint und bei Gratis-Kreditkarten fallen keine Jahresgebühren an. Bei einer Standard-Kreditkarte (ohne Gold und Platinum-Karten) beträgt die Jahresgebühr bis zu 140 Franken, bei einer Platinum-Karte bis zu 900 Franken. Bei Debitkarten sind es bis zu 50 Franken im Jahr, bei Prepaid-Kreditkarten bis zu 180 Franken im Jahr.
- Einkäufe in der Schweiz: Mit allen Zahlungsmittel sind Einkäufe im Inland in Schweizer Franken in der Regel kostenlos.
- Bargeldbezüge in der Schweiz: Sie sollten nie mit Schweizer Kredit- und Prepaid-Kreditkarten Bargeld beziehen, da bei diesen Zahlungsmitteln hohe Gebühren von bis zu 4 Prozent anfallen. Typischerweise werden zudem je nach Karte mindestens 5 bis 10 Franken verrechnet. Mit Debitkarten sind Bargeldbezüge an Bancomaten der eigenen Bank in der Regel kostenlos. An Bancomaten von anderen Banken beträgt die Gebühr häufig 2 Franken pro Bezug.
- Transaktionen im Ausland: Für Transaktionen im Ausland ist der verwendete Wechselkurs ein wichtiger Punkt. Je schlechter die verrechneten Wechselkurse, desto teurer wird es für Sie. Je nach Bank und Währung unterscheiden sich die Wechselkurse stark. Gegenüber dem Interbankenkurs betragen die Aufpreise bei Hauptwährungen wie Euro und US-Dollar häufig mehr als 2 Prozent, bei exotischeren Währungen manchmal deutlich mehr als 5 Prozent. Ausserdem verrechnen Kreditkarten-Herausgeber eine Fremdwährungsgebühr von bis zu 2.5 Prozent. Bei Debitkarten sind es oft 1.50 Franken pro Einkauf. Deutlich bessere Konditionen bieten Neobanken. Bargeld sollten Sie im Ausland nie mit einer Kreditkarte beziehen: Hier fällt neben den erwähnten Fremdwährungsgebühren zusätzlich noch eine Gebühr für den Bargeldbezug an. Dieser beträgt häufig mindestens 10 Franken pro Bezug. Verwenden Sie besser eine Debitkarte.
In den Vergleichen von moneyland.ch (Kreditkarten-Vergleich, Prepaid-Kreditkarten-Vergleich, Privatkonten-Vergleich (inkl. Debitkarten), Bankpaket-Vergleich, Smartphone-Banken) finden Sie anhand der individuellen Bedürfnisse einfach die kostengünstigsten Angebote für Sie.
Akzeptanz von Zahlungsmitteln im Vergleich
Die Tabelle zeigt Ihnen die Akzeptanz verschiedener Zahlungsmittel in Geschäften und im Internet.
Zahlungsmittel |
Akzeptanz in Geschäften |
Akzeptanz in Online-Shops |
Bargeld |
sehr hoch |
nicht möglich |
Debitkarte (Debit Mastercard,
Visa Debit, Postfinance Card) |
hoch |
hoch |
Debitkarte (Maestro, V-Pay) |
hoch |
nicht möglich |
Kreditkarte |
hoch |
hoch |
Prepaid-Kreditkarte |
hoch |
hoch |
Twint |
in der Schweiz mittel,
aber in kleinen Läden
manchmal besser als Karten |
in der Schweiz hoch,
im Ausland nicht möglich |
Mobile Payment |
Je nach hinterlegter Karte |
Je nach hinterlegter Karte |
Weitere Informationen:
Kreditkarten im Vergleich
Zahlungsmethoden für Onlineshopping in der Schweiz
Nutzung von Zahlungsmitteln und Karten im Vergleich
Bargeld: Vorteile und Nachteile
Apple Pay in der Schweiz
Garmin Pay in der Schweiz
Google Pay in der Schweiz
Samsung Pay in der Schweiz
Swatch Pay in der Schweiz
Twint