Wer sich mit dem Thema Geldanlage beschäftigt, stösst auf Begriffe wie «passives» und «aktives Investieren». In diesem Ratgeber beantwortet moneyland.ch kurz und bündig die wichtigsten Fragen.
Was ist mit passivem Investieren gemeint?
Mit passivem Investieren ist das breite Investieren in ganze Märkte gemeint, ohne aktiv einzelne Titel zu kaufen und zu verkaufen. Im Rahmen einer Buy-and-Hold-Strategie halten Sie die Wertschriften lange und verzichten auf wiederkehrende Eingriffe in Ihr Portfolio. Sie streben beim passiven Investieren «nur» die Marktrendite an und versuchen nicht, die Performance des Marktindex zu übertreffen. In den meisten Fällen wird mit Fonds (vor allem ETF) passiv investiert. ETF können ganze Indizes nachbilden, zum Beispiel Aktienindizes wie den SMI, den DAX oder den Nasdaq-100.
Demgegenüber versuchen aktive Anlegerinnen und Anleger, mithilfe einer eigenen Auswahl und Gewichtung von Wertschriften die Rendite des Marktes zu schlagen. Zu diesem Zweck gibt es zahlreiche aktiv gemanagte Fonds.
Wie kann ich passiv investieren?
Sie können passiv investieren, indem Sie einen Exchange Traded Fund (ETF) oder einen Indexfonds kaufen, der einen Index genau abbildet. Der Unterschied zwischen ETF und Indexfonds: ETF werden im Gegensatz zu Indexfonds an einer Börse gehandelt – wie Aktien.
Um in ETF oder Indexfonds zu investieren, benötigen Sie ein Wertschriftendepot eines Brokers. Sie können die Trading-Anbieter auf moneyland.ch vergleichen. Alternativ können sich auch die Smartphone-Banken Neon und Yuh eignen, wobei die Auswahl an ETF allerdings begrenzt ist.
Bei vielen Anbietern können Sie auch via Sparplan in ETF investieren. Dabei legen Sie Ihr Geld automatisiert in regelmässigen Zeitabständen, etwa monatlich, in einen oder mehrere ETF an. Weitere Informationen gibt Ihnen der Ratgeber zum Thema Fondssparpläne.
Was Sie auf der Suche nach einem ETF beachten sollten, verrät Ihnen die ETF-Checkliste von moneyland.ch.
Wo liegen die Vorteile beim passiven Investieren?
Passives Investieren hat verschiedene Vorteile:
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Geringe Kosten: Der zentrale Vorteil des passiven Investierens sind die zumeist geringen Kosten. Passive Fonds wie ETF und Indexfonds weisen in der Regel weitaus niedrigere Produktgebühren auf als aktiv verwaltete Fonds. Die Produktgebühren werden als Total Expense Ratio (TER) ausgewiesen. Zum Vergleich: Beim günstigsten ETF auf den Welt-Index MSCI World liegt die TER bei 0.1 Prozent. Bei vielen aktiven Fonds beträgt die TER hingegen mehr als 1 Prozent.
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Geringer Aufwand: Wer passiv in wenige ETF oder Indexfonds investiert, hat im Vergleich zum Kauf von Einzelaktien einen vergleichsweise geringen Aufwand. Sie müssen sich keine Gedanken um Trend- und Momentum-Aktien oder ein ständiges Rebalancing Ihres Portfolios machen.
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Meist höhere Rendite: Dass aktive Investmentfonds eine bessere Rendite als der Markt erzielen, ist nicht garantiert. Im Gegenteil: Auf lange Sicht gelingt dies nur wenigen aktiv verwalteten Fonds, wie verschiedene Studien gezeigt haben.
Beachten Sie allerdings ganz allgemein, dass Sie mit Investitionen in Wertschriften stets ein Verlustrisiko eingehen. Dies gilt gleichermassen für passives Anlegen in ETF oder Indexfonds. Gewinne sind nie garantiert und Verluste nie auszuschliessen.
Welche Nachteile haben passive Investitionen?
Passives Investieren geht auch mit gewissen Nachteilen einher:
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Keine Eingriffe möglich: Der zentrale Nachteil passiver Investitionen liegt darin, dass Sie den Indizes und ihren Bestandteilen gewissermassen ausgeliefert sind. Es kann vorkommen, dass eine oder mehrere Aktien die Rendite des Index über längere Zeit deutlich negativ beeinflussen. Um sich von diesen Aktien zu trennen, müssten Sie den gesamten ETF oder Indexfonds verkaufen. Relativierend lässt sich jedoch anfügen: Langfristig ist die Performance passiver Fonds ihren aktiven Pendants meist überlegen.
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Nicht alle Anlageklassen verfügbar: Wenn Sie passiv via ETF oder Indexfonds investieren, stehen Ihnen nicht alle Anlageklassen offen – eben nur jene, für die es Indizes gibt. Vor allem in exotischere Anlageklassen wie Whisky können Sie so nicht investieren.
Vergleichen Sie die Gebühren
Wie hoch Ihre Rendite ausfällt, hängt nicht nur von den Kosten Ihrer Anlageprodukte ab. Auch die Gebühren Ihres Brokers machen einen enormen Unterschied. Die Depotgebühren variieren je nach Anbieter. Auch die Transaktionsgebühren, die bei jedem Kauf und Verkauf von Wertschriften anfallen, unterscheiden sich stark je nach Broker. Lediglich die eidgenössischen Umsatzabgaben fallen bei jedem Anbieter in gleicher Höhe an.
Es ist ratsam, sich vorab einen Überblick über die Gebühren der verschiedenen Broker zu verschaffen. Der Trading-Vergleich von moneyland.ch hilft Ihnen, den günstigsten Schweizer Anbieter zu finden. Wählen Sie dafür auf der Eingabeseite das Profil «Passives Portfolio» aus. Dabei werden nur Konto-, Inaktivitäts- und Depotgebühren berücksichtigt. Denn wenn Sie jahrelang passiv investieren, sind vor allem diese Gebühren entscheidend, während die Courtagen für den Kauf und Verkauf der Wertschriften weniger ins Gewicht fallen.
Muss ich selbst investieren?
Der Aufwand passiver Investitionen ist zwar eher gering. Wenn Sie sich aber die Auswahl geeigneter ETF nicht zutrauen, können Sie die passive Geldanlage auch in die Hände digitaler Vermögensverwalter, sogenannter Robo Advisor, geben. Diese investieren für ihre Kundinnen und Kunden wiederum häufig in passive Fonds wie ETF oder Indexfonds. Robo Advisor zeichnen sich im Vergleich zu herkömmlichen Vermögensverwaltern durch relativ niedrige Gebühren aus. Mehr dazu finden Sie im Ratgeber über Rodo Advisor.
Hinweis: Der Artikel ist keine Anlageberatung und dient lediglich der Information. Angaben ohne Gewähr.
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