Es kann viele Gründe für einen Umzug in eine neue Wohnung geben: Mietkosten, mehr Wohnraum, Arbeit, Ausbildung, familiäre Veränderungen oder auch eine Kündigung seitens des Vermieters. Mit diesen einfachen Tipps von moneyland.ch können Sie bei einem Wohnungswechsel in der Schweiz Hunderte bis Tausende von Franken sparen.
1. Trennen Sie sich von unnötigen Dingen
Kosten für den Transport von Gegenständen, die Sie nicht mehr wirklich brauchen, können Sie sich sparen. Sie können diese Kosten vermeiden, indem Sie sich vor dem Umzug von unnötigen Gegenständen trennen – und nicht erst nach dem Umzug.
2. Stellen Sie sicher, dass kein Schlüssel fehlt
Prüfen Sie in Ihrem Mietvertrag, wie viele Schlüssel Sie bei Ihrem Einzug erhalten haben. Wenn Schlüssel fehlen, durchsuchen Sie Ihre Wohnung, bevor Sie packen. In vielen Fällen tauchen vermeintlich verlorene Schlüssel schliesslich in einer Hand- oder Jackentasche auf. Überlegen Sie genau, wo Sie einen Schlüssel gelassen haben könnten.
Wenn Sie einen Schlüssel verlieren, muss der Vermieter normalerweise das betroffene Schloss ersetzen. Da Sie für den Verlust des Schlüssels verantwortlich sind, müssen Sie für die Kosten aufkommen. Diese Kosten können sehr hoch sein. Dies gilt vor allem, wenn es sich bei dem verlorenen Schlüssel um den Eingangsschlüssel des Gebäudes handelt oder der Schlüssel Teil einer grösseren Schliessanlage ist, die beispielsweise auch den Gebäudeeingang umfasst.
Nehmen Sie sich vor dem Umzug genügend Zeit, um alle Schlüssel zu finden. So können Sie Hunderte bis Tausende von Franken sparen. Hinweis: Ihre Privathaftpflichtversicherung kommt unter Umständen für Ihre Kosten bei einem Schlüsselverlust auf (siehe Tipp 12).
3. Verwenden Sie kostenloses Verpackungsmaterial
Wohnen Sie in der Nähe eines Supermarkts oder eines anderen Unternehmens, bei dem wahrscheinlich viele Kartonschachteln als Abfall anfallen? Fragen Sie dort nach, ob Sie die unbenutzten Kartons nutzen können. Es kann sich auch lohnen, auf Secondhand-Websites wie Anibis, Ricardo und Tutti nach gebrauchten Bananenkartons oder anderen Umzugskartons zu suchen. Diese werden oft kostenlos abgegeben.
Die Kosten für neue Umzugskartons sind zwar nicht sehr hoch (in der Regel zwischen 3 bis 4 Franken pro Karton). Aber wenn Sie viele Sachen zu verpacken haben, können Sie mit kostenlosen Kartons immer noch 50 bis 100 Franken sparen.
Wenn Sie ein Umzugsunternehmen beauftragen, stellt dieses Ihnen Umzugskisten womöglich kostenlos zur Verfügung.
4. Bitten Sie Familie und Freunde um Hilfe
Ein professionelles Umzugsunternehmen zu beauftragen, kann sinnvoll sein, wenn Sie sehr schwere oder empfindliche Gegenstände zu transportieren haben. Allerdings verlangen Umzugsunternehmen in der Schweiz in der Regel über 1000 Franken. Wenn Ihr Umzugsgut hauptsächlich aus leicht transportierbaren Gegenständen besteht, können Sie Freundinnen, Freunde und Verwandte um Hilfe fragen. Fragen Sie einige Wochen vor dem Umzug nach – so haben die Personen genug Zeit zum Planen.
5. Sparen Sie bei der Abfallentsorgung
Warten Sie nicht bis zum Zügeltag, um sich von überflüssigen Gegenständen zu trennen. Ansonsten geraten Sie unter Druck, für die Entsorgung zu bezahlen. Je nach Ort und Gewicht des Umzugsguts können die Kosten für die Sperrgutentsorgung mehrere Hundert Franken betragen.
Das lässt sich weitgehend vermeiden, wenn Sie unnötige Objekte rechtzeitig vor dem Umzug aussortieren und entsorgen. Sie können nicht mehr erwünschte Möbel, Sportgeräte und viele andere Güter gebraucht verkaufen oder verschenken (etwa auf Websites wie Anibis oder Tutti). Papier, Karton, Textilien, Metall, Glas und viele andere Materialien können über kostenlose Recycling-Dienste entsorgt werden. Je mehr Dinge Sie verkaufen, verschenken oder kostenlos loswerden, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie auf kostenpflichtige Entsorgungsdienste angewiesen sind.
6. Reinigen Sie Ihre Wohnung selbst
Ein Wochenende damit zu verbringen, einen Ofen zu schrubben oder Schimmel oder Kalk von den Wänden im Badezimmer zu entfernen, ist für die meisten Menschen kein Vergnügen. Aber wenn Sie bereit sind, die Ärmel hochzukrempeln und die von Schweizer Vermietern geforderte penible Endreinigung zu übernehmen, können Sie sich die Kosten für einen professionellen Reinigungsdienst (normalerweise zwischen 650 und 1200 Franken) sparen.
Wenn Sie ein Reinigungsunternehmen beauftragen möchten, sollten Sie sich die Zeit nehmen, mehrere Angebote einzuholen und zu vergleichen. Es kann auch hilfreich sein, sich das Feedback anderer Kundinnen und Kunden durchzulesen (zum Beispiel in Online-Foren).
7. Reduzieren Sie die Transportkosten
Beginnen Sie frühzeitig mit der Planung des Transports für Ihren Umzug. Erstellen Sie eine Liste von Freundinnen und Freunden, Familienmitgliedern, Arbeitskolleginnen und -kollegen oder Vereinen, die bereit sind, Ihnen einen Transporter für den Umzug zu leihen.
Wenn Sie einen Transporter mieten müssen, planen Sie frühzeitig. So haben Sie ausreichend Zeit, um Preise zu vergleichen und Frühbucherangebote zu nutzen. Nützliche Spartipps für Autovermietungen finden Sie hier. Berücksichtigen Sie beim Preisvergleich die Menge der zu transportierenden Gegenstände und die Distanz zum neuen Wohnort. In vielen Fällen ist es günstiger, einen grösseren Transporter zu mieten, der Ihr Umzugsgut mit einer Fahrt transportieren kann, als mehrere Fahrten mit einem kleineren Mietfahrzeug zu finanzieren.
Sofern Sie lieber ein Umzugsunternehmen beauftragen möchten, sollten Sie mehrere Angebote einholen und vergleichen. Es gibt eine Reihe von Online-Portalen (wie Movu und Comparis), auf denen Sie einfach mehrere Angebote von verschiedenen Umzugsunternehmen einholen können. Lesen Sie das Kleingedruckte der einzelnen Angebote und achten Sie auf versteckte Gebühren.
8. Kaufen Sie nichts, was Sie schon haben
Ein häufiger Fehler: Sie verteilen die Dinge, die Sie täglich benötigen, auf alle Umzugskartons. Das führt unweigerlich dazu, dass Sie vieles, das Sie bereits haben, neu kaufen müssen – sowohl während des Umzugs als auch während des langwierigen Auspackens. Sie können diese Mehrausgaben leicht vermeiden: Legen Sie alle Gegenstände, die Sie in den nächsten Tagen oder Wochen nach dem Umzug benötigen, zusammen in einen Karton.
Zu den typischen Alltagsgegenständen gehören Toilettenartikel, Kochutensilien, Schreibwaren, Spielzeug, Ladegeräte für Telefone oder Laptops, elektrische Verlängerungskabel und Mehrfachstecker, Elektrogeräte und Reinigungsmittel.
9. Sparen Sie beim Einrichten der Wohnung
Sie planen, verschiedene Möbel für Ihre neue Wohnung anzuschaffen? Dann ist es hilfreich, schon vor dem Umzugstag mit der Suche nach den gewünschten Möbeln zu beginnen. So können Sie die günstigsten Preise finden und von Aktionen profitieren. Wenn Sie die Möbel am Umzugstag mit einem geliehenen oder gemieteten Transporter selbst abholen, können Sie sich die Lieferkosten für die Möbel sparen. Nützliche Spartipps bei Möbeln finden Sie hier.
10. Seien Sie wachsam bei der Wohnungsabnahme
Wenn Sie Ihre Mietwohnung an den Vermieter zurückgeben, führt der Vermieter oder die Hausverwaltung gemeinsam mit Ihnen eine Wohnungsabnahme durch. Bringen Sie unbedingt eine Kopie des Abnahmeprotokolls Ihres Einzugs mit sowie ein Protokoll jener Schäden, die Sie dem Vermieter unmittelbar nach Ihrem Einzug gemeldet haben.
Vergleichen Sie das Protokoll der Endabnahme sorgfältig mit dem der Erstabnahme, bevor Sie es unterschreiben.
Informieren Sie sich vor dem Abgabetermin über die Haftung für Mietschäden. Wenn Sie sich unsicher fühlen oder wenn der Wert der Immobilie und die möglichen Schäden sehr hoch sind, kann es sich lohnen, sich bei der Wohnungsabgabe von einer Fachperson begleiten zu lassen. Verschiedene Schweizer Mietervereine bieten diesen Service gegen eine Gebühr an. Sie können auch bei Ihrer Privathaftpflichtversicherung nachfragen, ob sie diese Dienstleistung für Kundinnen und Kunden anbietet. Oder Sie kennen eine Person, die sich mit den Schweizer Mietbestimmungen gut auskennt und bereit ist, Sie zu begleiten.
11. Prüfen Sie die Endabrechnung
Gehen Sie nicht einfach davon aus, dass die Endabrechnung der Kosten, die Sie für Schäden und Reinigung zahlen müssen, korrekt ist. Vermieter und Hausverwaltungen stellen Ihnen manchmal fälschlicherweise Kosten in Rechnung, für die Sie eigentlich nicht aufkommen müssen.
Prüfen Sie die Endabrechnung immer sorgfältig:
- Zusätzliche Kosten für die Reinigung sind in der Regel nur dann zulässig, wenn im Abnahmeprotokoll angegeben ist, dass eine zusätzliche Reinigung erforderlich ist, oder wenn in Ihrem Mietvertrag festgelegt ist, dass Sie nach dem Auszug für eine professionelle Tiefenreinigung aufkommen müssen.
- Sie müssen nur die Heiz- und Nebenkosten für die tatsächliche Mietdauer zahlen. Berücksichtigen Sie auch die Jahreszeiten. In der Schweiz ist es üblich, die Heizkosten von September bis Juni abzurechnen, da im Juli und August nicht geheizt werden muss. Gemäss den Bestimmungen des Schweizerischen Mieterinnen- und Mieterverbands beginnt Ihr Kostenanteil im September bei einem Prozent und erhöht sich danach jeden Monat, bis er im Mai 100 Prozent erreicht. Je mehr Wintermonate Sie vor Ihrem Auszug in Ihrer Mietwohnung verbracht haben, desto höher ist Ihr Anteil an der Heizkostenabrechnung.
- Sie müssen nur den Restwert der beschädigten Sache bezahlen. Ausführliche Informationen finden Sie im Ratgeber über Mietschäden.
Unterschreiben Sie die Endabrechnung oder das Formular zur Freigabe der Kaution nicht, wenn Sie nicht sicher sind, dass die Gebühren korrekt sind. Unter Umständen können Sie durch die Anfechtung falscher Gebühren Tausende von Franken sparen.
12. Nutzen Sie Ihre Privathaftpflichtversicherung
Sofern Sie eine Privathaftpflichtversicherung haben, sollten Sie die Versicherungsleistungen bei Bedarf in Anspruch nehmen. Die finanzielle Haftung für Schäden an Mietwohnungen – auch für verlorene Schlüssel – wird in der Regel von der Privathaftpflichtversicherung übernommen. Melden Sie den Schaden bei Ihrer Haftpflichtversicherung und fügen Sie die Schlussabrechnung Ihres ehemaligen Vermieters bei. Die Versicherung zahlt Ihnen nicht nur eine Leistung für die gedeckten Kosten, sondern informiert Sie oft auch über Fehler in den Angaben Ihres Vermieters.
Wenn Sie noch keine Privathaftpflichtversicherung haben, kann es von Vorteil sein, diese rechtzeitig vor Ihrem Umzug abzuschliessen. Achten Sie auf mögliche Karenzfristen. Sie können Schweizer Privathaftpflichtversicherungen auf moneyland.ch vergleichen.
Wenn Sie die Leistungen der Privathaftpflichtversicherung für Schäden an Ihrer Mietwohnung in Anspruch nehmen, können Sie Hunderte oder sogar Tausende von Schweizer Franken sparen. Die Leistungen sind abhängig von der Schadenshöhe und der Höhe des Selbstbehalts.
13. Kaution statt Versicherung
Wenn Sie genug Geld haben, um die Kaution für Ihre neue Mietwohnung zu hinterlegen, ist ein Mietzinsdepot günstiger als eine Mietkautionsversicherung. Ausführliche Informationen finden Sie im Ratgeber über Mietersparkonten und Mietkautionsversicherungen.
Je nach Höhe der Miete, der geforderten Kaution und der Verzinsung des Mietersparkontos können Sie mit einem Mietzinsdepot anstelle einer Versicherung mehrere Hundert Franken pro Jahr sparen.
Wenn Sie nicht genügend Ersparnisse haben, um eine Kaution zu hinterlegen, sollten Sie unbedingt die Angebote für Mietkautionsversicherungen vergleichen, um das günstigste Angebot zu finden. Dies ist nicht bei allen Vermietern möglich.
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