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Anlegen & Vorsorge

Aktien, Obligationen und Co.: Diese Rendite ist realistisch

29. Januar 2025 - Dan Urner

Wer bei der Wahl einer Anlageklasse unsicher ist, schaut häufig als Erstes auf die zu erwartende Rendite. Dieser Ratgeber von moneyland.ch gibt Ihnen einen Überblick.

Zur Absicherung, als Notgroschen, zum Vermögensaufbau: Wer sein Geld anlegt, tut dies aus verschiedensten Gründen. Welches Risiko Sie dabei eingehen und welche Rendite Sie erzielen, hängt unter anderem von der gewählten Anlageklasse ab. Dieser Ratgeber verschafft Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Anlageklassen.

Wichtig: Die Rendite ist in aller Regel nicht vorhersehbar. In diesem Artikel stützt sich moneyland.ch einzig auf vergangene Daten, die keinen Indikator für die zukünftige Wertentwicklung darstellen. Die Inflation und anfallende Anlagegebühren wurden dabei nicht berücksichtigt.

1. Sparkonto

Das Sparkonto gehört zu den sichersten Anlagemöglichkeiten. Das Guthaben unterliegt keinen Wertschwankungen und ist bis zu einer Höhe von 100’000 Franken pro Kundin oder Kunde und Bank durch die Einlagensicherung geschützt.

Diese Rendite können Sie erwarten: Die hohe Sicherheit geht allerdings zulasten der Rendite: Wie dem historischen Renditerechner von moneyland.ch zu entnehmen ist, betrug der durchschnittliche jährliche Sparzins zwischen 1933 und 2023 2.35 Prozent, jedoch hätte die Inflation praktisch die gesamte Rendite weggefressen. Im zehnjährigen Zeitraum von Anfang 2014 bis Ende 2023 lag der Zins im Schnitt gar nur bei 0.1 Prozent – damit hätte man nicht mal den Kaufkraftverlust in dieser Zeitspanne ausgleichen können. Aktuell liegt der mittlere Zinssatz auf Schweizer Sparkonten für Erwachsene bei 0.35 Prozent (Stand: Januar 2025). Auch in Zukunft ist davon auszugehen, dass die Verzinsung von Sparguthaben die Inflationsrate kaum oder gar nicht übertrifft. Im Dezember 2024 betrug die Inflationsrate in der Schweiz 0.6 Prozent.

Für diese Personen ist ein Sparkonto geeignet: Das Sparkonto eignet sich vor allem für kurz- bis mittelfristige Anlagen – zum Beispiel einen Notgroschen – sowie für risikoscheue Anlegerinnen und Anleger, die Volatilität nur schwerlich ertragen können.

2. Kassenobligationen und Festgeld

Bei Kassenobligationen und Festgeldkonten deponieren Sie für einen vereinbarten Zeitraum Geld bei einer Bank. Sowohl der Zeitraum als auch der Zinssatz sind festgelegt – Sie können vor Ablauf der Zeit nicht auf Ihr Geld zugreifen. Auch Kassenobligationen von Schweizer Banken gelten als sehr sicher und unterliegen der Einlagensicherung.

Diese Rendite können Sie erwarten: Das Renditepotenzial von Kassenobligationen ist gering. Je nach Anbieter und Laufzeit ist eine höhere Rendite als beim Sparkonto möglich. Beachten Sie aber, dass der Zinssatz festgelegt ist – im Fall von steigenden Zinsen können Sie nicht profitieren.

Für diese Personen sind Kassenobligationen geeignet: Kassenobligationen und Festgeldanlagen richten sich an Anlegerinnen und Anleger mit geringer Risikotoleranz. Wichtig: Das Geld ist für die gewählte Laufzeit gebunden.

3. Aktien

Aktien sind mit höheren Risiken verbunden als klassische Zinsprodukte wie Sparkonten oder Kassenobligationen. Wer in Aktien investiert, ist in der Regel gut beraten, die Investition breit zu diversifizieren – zum Beispiel über Exchange Traded Funds (ETF) auf Welt-Indizes.

Diese Rendite können Sie erwarten: Die Kursentwicklung von Aktien ist grundsätzlich nicht vorhersehbar. In der Vergangenheit hätten Sie mit diversifizierten Aktienportfolios aber gute Erträge eingefahren: Gemäss Pictet haben Schweizer Aktien von 1926 bis 2023 eine durchschnittliche nominale Jahresrendite von 7.7 Prozent eingefahren. Von 2004 bis 2023 waren es 6.7 Prozent, und von 2014 bis 2023 immerhin noch 6.4 Prozent. Mit einem diversifizierten Portfolio Schweizer Aktien hätte Ihre Performance die Inflation deutlich übertroffen.

Hätten Sie in den vergangenen Jahren auf ein weltweit diversifiziertes Portfolio gesetzt, nämlich über einen ETF auf den globalen Aktienindex MSCI World, wären Sie gar noch besser gefahren. Im Zeitraum von 2014 bis 2023 hätte sich die nominale Rendite in Schweizer Franken auf 7.9 Prozent pro Jahr belaufen.

Für diese Personen sind Aktien geeignet: Diversifizierte Investitionen in Aktien, zum Beispiel über ETF oder Indexfonds, sind für langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger geeignet, die mit kurzfristigen Wertschwankungen umzugehen wissen.

 

4. Obligationen

Diversifizierte Investitionen in Obligationen (Anleihen) sind gegenüber Aktien eher defensive Investments. Detaillierte Informationen zum Thema geben Ihnen die Ratgeber zum Thema Investitionen in Anleihen und Obligationen-ETF sowie zu Schweizer und ausländischen Staatsobligationen.

Diese Rendite können Sie erwarten: Die Rendite von Obligationen hängt massgeblich vom Zinsumfeld, den Zinserwartungen sowie der Bonität des Emittenten ab. Nimmt man den Schweizer Anleihenindex SBI AAA-BBB als Massstab, liegt die Rendite von Schweizer Obligationen deutlich unter jenen von Schweizer Aktien: Seit der Auflegung des Index im Januar 2007 liegt die jährliche Rendite im Durchschnitt bei 1.78 Prozent. Im Zeitraum von Anfang 2014 bis Ende 2023 lag die annualisierte Performance bei mageren 0.64 Prozent.

Für diese Personen sind Obligationen geeignet: Obligationen können als defensive Beimischung eines breit gestreuten Aktienportfolios taugen. Ansonsten richten Sie sich an Anleger und Anlegerinnen, die nur zu geringen Risiken bereit sind, aber eine Überrendite gegenüber Sparkonten und Kassenobligationen anstreben. Wichtig: Dass Anleihen künftig besser rentieren als klassische Zinsprodukte, ist nicht garantiert.

5. Edelmetalle

Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium geniessen den Ruf als Krisenschutz. Sie können Edelmetalle sowohl physisch kaufen als auch über ETF, ETC und andere Anlageprodukte.

Diese Rendite können Sie erwarten: Edelmetalle mögen als «sicherer Hafen» gelten – doch ihre zukünftige Wertentwicklung lässt sich keineswegs vorhersagen und die Kurse können kräftig schwanken. Zwischen 2014 und 2023 legte der Gold-Kassapreis in Schweizer Franken durchschnittlich um 4.7 Prozent pro Jahr zu – und erzielte damit eine geringere Rendite als Aktien. Palladium hätte Ihnen im selben Zeitraum ein durchschnittliches Plus von 3.78 Prozent pro Jahr beschert, und Silber kam auf eine annualisierte Durchschnittsrendite von 1.11 Prozent. Mit Platin hätten Sie gar deutliche Verluste eingefahren (-3.8 Prozent pro Jahr).

Für diese Personen sind Edelmetalle geeignet: Edelmetalle können sich für Anlegerinnen und Anleger eignen, die ihr langfristiges Portfolio diversifizieren möchten – und mit Wertschwankungen umgehen können.

6. Kryptowährungen

Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum sind inzwischen in aller Munde. Bei allem Hype geht zuweilen vergessen, dass es sich um höchst spekulative und riskante Anlageprodukte handelt.

Diese Rendite können Sie erwarten: In den vergangenen Jahren haben einige Kryptowährungen eine bemerkenswerte Wertentwicklung hingelegt – einigen gehörigen Kursstürzen zum Trotz. Der Bitcoin hätte risikofreudigen Anlegerinnen und Anlegern von 2014 bis 2023 eine annualisierte Rendite von über 48 Prozent eingebracht. Der Kurs der bekanntesten Kryptowährung liegt Anfang 2025 bei über 90’000 Franken – nur etwas mehr als 16 Jahre nach ihrer Lancierung (Stand: Januar 2025).

Anzumerken ist allerdings, dass der Bitcoin seinen Anlegerinnen und Anlegern zwischenzeitlich auch einiges abverlangt hat. Von einem Zwischenhoch im November 2021 verlor der Bitcoin bis Juni 2022 rund zwei Drittel seines Wertes, ehe er zur Erholung ansetzte und inzwischen ständig neue Preisrekorde bricht (Stand: Januar 2025).

Für diese Personen sind Kryptowährungen geeignet: Kryptowährungen richten sich an erfahrene und risikofreudige Investorinnen und Investoren, die auch hohe Verluste in Kauf nehmen.

7. Immobilien

Viele Schweizerinnen und Schweizer träumen vom Wohneigentum – nicht nur als eigene Wohnung oder Haus, sondern womöglich auch als Geldanlage. Der Ratgeber über Investitionen in Schweizer Immobilien gibt Ihnen ausführliche Informationen zum Thema.

Diese Rendite können Sie erwarten: Die Preisentwicklung von Immobilien hängt von verschiedenen Faktoren ab und lässt sich nicht sicher voraussagen. Zwischen 2014 und 2023 hätten Ihnen Schweizer Privatimmobilien eine jährliche annualisierte Rendite von knapp 3 Prozent beschert. Aber Achtung: Diese Daten basieren auf dem IAZI Private Real Estace Price Index, der auf der Preisentwicklung verschiedensten Immobilien basiert. Die Wertentwicklung einer einzelnen Wohnung oder eines einzelnen Hauses kann davon stark abweichen. 

Für diese Personen sind Immobilien geeignet: Immobilien können sich zur Diversifikation des Portfolios eignen. Für Immobilien ist in der Regel ein sehr hoher Kapitaleinsatz nötig. Aber via ETF und andere Anlageprodukte können auch Kleinanlegerinnen und Kleinanleger an der Preisentwicklung partizipieren.

Tabelle: Annualisierte Rendite verschiedener Anlageklassen von 2014 bis 2023 in CHF

Anlageklasse Annualisierte Performance
in CHF
Bitcoin 48.31%
Aktien Welt Industrieländer
(gemäss MSCI World)*
7.90%
Aktien Schweiz
(gemäss Pictet)
6.40%
Kassapreis Gold 4.70%
Kassapreis Palladium 3.78%
Privatimmobilien Schweiz 2.99%
Kassapreis Silber 1.11%
Obligationen Schweiz
(gemäss SIX)
0.64%
Sparzinsen Schweiz 0.10%
Kassapreis Platin -3.80%

*gemäss UBS ETF (IE) MSCI World UCITS ETF (USD) A-dis
Performance inklusive Dividenden. Datenquellen: Coin Market Cap, justetf.com, LBMA, moneyland.ch und Pictet.

Hinweis: Der Artikel ist keine Anlageberatung und dient lediglich der Information. Angaben ohne Gewähr.

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Redaktor Dan Urner
Dan Urner ist Redaktor bei moneyland.ch.
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